AW: Zander der Unbekannte.
Hallo Steini
Ich hab mich gerade durch das Forum gewühlt, als ich deine Frage in Rot gelesen habe. Es gibt sicher andere Stämme beim Zander. Das ist der Wolgazander, der hier aber nicht heimisch ist. Irgendwer hat sie bei uns in den Mittellandkanal geworfen.? Ihm fehlen vorne die Fangzähne (Hundszähne) und die Maulspalte reicht bis zur Augenmitte. In der Seiteninie sind72-75 Schuppen. Er hat auch deutlich dunklere Streifen, 5-7 Stück bis zum Bauchansatz. Seine Rückenflosse ist sehr hoch, also höher als bei unseren Zandern. Niemand weiß genau, welche Auswirkungen sie auf den normalen Zander haben. Alle Wolgazander sind mitzunehmen. Ich habe auch Bilder, weiß aber nicht, ob ich sie veröffentlichen darf, weil sie von der IGM sind. Aber das Problem können wir bei Bedarf auch anders regeln. Gruß Taiga
AW: Zander, der Unbekannte.
Hallo Taiga,
mit Stämmen meinte ich Fische die aus räumlich unterschiedlichen Gewässern stammen.
Donau und Elbe z.B.
Den Wolgazander würde ich als eigene Art betrachten.
AW: Zander, der Unbekannte.
Moin aus dem regenreichen Norden mit reichlich Hochwasser.
Mit dem Zander habe ich mich lange befasst.
Deine Beobachtungen über den Körperbau sind völlig richtig.
In der Tat gibt es lediglich eine Art bei uns.
Der Wolgazander ist eine eigene Art, die bei uns nicht heimisch ist.
Bei uns hier in S-H und HH herrscht der Elbstamm vor.
Charakterisiert man diese Fische, wird man es wohl unter anderem über das Nahrungsangebot machen.
Hier ist der Stint seine Hauptnahrungsgrundlage.
Ausserdem gehört der Aal zu seiner Leibspeise, gerne sonstige Weissfische, die aber durchaus auch kleiner und schlanker sein dürfen.
Daher ergibt sich ein sehr gutes Wachstum , was sich in einem überdurschnittlichen Laängenwachstum bemerkbar macht.
Ein Elbzander kann bereits im zweiten Jahr gut 35-40 cm erreichen.
Auch werden schnell Maße von 80-100cm erreicht.
Aber die Fische sind im Korpulenzfaktor eher unterdurchschnittlich.
Anders sieht es in den Seen aus.
Dort wachsen die Zander langsamer und erreichen aber einen höheren Korpulenzfaktor.
Dort gehören halt auch Karpfen, Karauschen, Schleie, Brassen usw. ins Nahrungspektrum.
Die Böcke sind teilweise bei den Fluszandern extrem hochrückig.
Leider finden wir in der einschlägigen Literatur kaum Hinweise auf solche Beobachtungen.
Bauch listet zwar sehr unterschiedliches Wachstum nach Herkunft auf, geht darauf aber nicht näher ein.
Die wissenschaftlichen Lücken wurden in den letzten Jahren sichtbar, als es darum ging zu ergründen, woher die extremen Bestandsschwankungen herrühren, die es nicht nur in stehenden Gewässern gibt.
Bis heute kann man nicht abschliessend die sog. Zandermüdigkeit erklären, die aähnlich wie bei den nahen Verwandten den Barschen, zu einem bestandgefährdenden Kannibalismus führt.
Der Schlüssel ist vermutlich in der Brutnahrung zu sehen.
Aber da warten wir noch mal ein paar Jahre ab.
Hoffe, dir ein wenig geholfen zu haben.
Andreas