Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Hallo zusammen,
zum einen ist ja im Thread über den Inn viel über Eisen zu lesen, zum anderen ergibt sich auch aus den Thread über Chemische Parameter in logischer Folge die Frage, wie man mit überhöhten Eisenwerten umgehen kann.
Hier habe ich zwei Broschüren gefunden, in der Lösungsansätze zum Thema Ocker und Eisen beschrieben sind.
http://www.okker.dk/NR/rdonlyres/900...r_deutsche.pdf
http://www.salmonidenfreund.de/media...e-Prange-2.pdf
Auf jeden Fall interesant zu lesen. Insgesamt ist auch "die Heimatseite" der o.g. Links einen Besuch wert.
Petri
Toni
AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Somit wäre erwiesen, das fehlender Geschiebetransport der Flüsse und Bäche bei Hochwasser die Fliessgewässer sich durch Eingrabungen das Problem der Verockerung
im hohem Maße verstärken.
Und jedes neu erlaubtes WKW verstärkt solche Probleme auf Jahrzehnte.
Schade, die WRRL habe ich anders gelesen. Umgehungsgerinne, Fischtreppen helfen zwar der Fischzönose, aber langfristig ........ ?
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Zum Thema: Verockerung noch einige Bilder:
Anhang 3852
dazu u.a. auch: http://www.wrrl-kommunal.de/content,403.html
VG Helmuth
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Guten Morgen!
Es sieht gut aus, wenn die Bilder sofort sichtbar sind und ich möchte zur Thematik noch einige Fotosätze hier posten, die in diesem Zusammenhang stehen.
Es geht um Ocker, Weiden, Schilf, Wasseranstau, Biberdämme, Klärung durch Schilf und Weiden, Nährstoff- und Schadstoffentzug, "Bionik"... > positive Auswirkung auf die Biodiversität
Hier nochmals Bilder von Biberwirkungen, die in einen früher stark verockertem Gewässerabschnitt östlich des Kraftwerks Feldkirchen für die Unterbrechung der "Rostvorgängen" gesorgt haben. Somit wurde die Sauerstoffzehrung enorm verringert worden und es herrschen brauchbare bis gute Bedingungen für Unterwasserflora und -Fauna.
Anhang 3853
Anhang 3854
Dann noch einige Bilder zur so genannten Biberhecke, die von den Tieren gehegt und gepflegt wird. Sie besteht aus Weidentrieben, die immer wieder gefressen (verjüngt) werden und die Biomasse auch aus dem Wasser entzieht:
Dann noch ein Satz über Biber und WASSERKLÄRENDES Schilf als Nahrung:
https://picasaweb.google.com/1002087...turBiberAmInn#
Zu diesem komplexen Themenkreis gibt es sicher noch sehr viel Forschungs- und Diskussionsbedarf.
Leider fehlt mir gerade die Zeit für nähere Erläuterungen und Ideen zum Themenkomplex, nur so viel > Stichworte Nahrungsquotient, Nahrungspyramide, Wasserklärung etc.
VG Helmuth
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Am Pumpwerk "Zainachgraben" an der B15-Brücke über den Katzbach
Der übliche Zustand:
Anhang 3893Anhang 3894Anhang 3895Anhang 3896Anhang 3897Anhang 3898
Ein strenger Geruch nach Grauwasser und H2S verweist auf den "guten ökologischen Zustand".
Wir verbleiben am Katzbach, allerdings am frisch ausgebaggerten Mündungsbereich zum Inn mit weiteren Bildern:
Anhang 3899Anhang 3900Anhang 3901Anhang 3902Anhang 3903Anhang 3904Anhang 3905Anhang 3906Anhang 3907Anhang 3908Anhang 3909Anhang 3910Anhang 3911Anhang 3912Anhang 3913Anhang 3914
und dann nochmals die traurigen Bilder von unseren Bibern, auf die wohl sehr wenig Rücksicht genommen worden war:
https://picasaweb.google.com/1002087...turBiberAmInn#
Das kommt davon, wenn man weder eine ortskundige Bauaufsicht bestellt noch Vorortkenntnisse besitzt, aber ortsferne "Experten" geschäftigt, die offenbar ihre eigenen Pläne nicht einzuhalten vermögen.
Über Anspruch und Wirklichkeit der Genehmigung kann man nur noch ungläubig den Kopf schütteln!
Viel Aufwand und Getöse mit bedenklichem Ergebnis, entgegen jeglicher Vereinbarung!
Die Eisenproblematik blieb unberührt.
Fazit: Blinder Aktionismus und über die Biberpopulation könnte man nur noch weinen.
Wenn das Naturschutz sein soll, na danke!
Die Muschelsuche konnte nicht abgeschlossen werden, weil aus unerklärlichen Gründen die Bootsfahrerei mit Motor untersagt wurde, mitten in der von der Regierung beauftragten Arbeit!
Einige Schalen verweisen auf Muschelbestände.
VG Helmuth
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Guten Morgen zusammen.
Hier noch ein Satz Bilder vom oberen Abschnitt des Umgehungsgerinnes vom KW Feldkirchen, fotograhpiert am 22.1.2010, nachdem einige Biberdämme illegal entfernt worden waren und der Verockerungsprozess damit erneut angeheizt worden war:
Anhang 3915Anhang 3916Anhang 3917Anhang 3918Anhang 3919Anhang 3920Anhang 3921Anhang 3922Anhang 3923
Zusätzlich Dokumente aus der Atteler Aue ab 15. Januar 2010, als beschlossen wurde das Ockerproblem erneut zu beseitigen, nachdem die alte Umleitung nicht mehr funktioniert hatte:
Anhang 3924Anhang 3925Anhang 3926Anhang 3927Anhang 3928Anhang 3929Anhang 3930Anhang 3931Anhang 3932Anhang 3933Anhang 3934Anhang 3935Anhang 3936Anhang 3937Anhang 3938Anhang 3939
Bei den verockerten Gewässerabschnitten handelt es sich um ein ausgedehntes Laichgebiet. Durch den Rückstau der Brühe wurde ein kilometerlanger Altarm nach oben hin verseucht.
Zu der Zeit waren die Fischer gegen diese Maßnahme. In einer "Behördenrally" ohne gleichen gelang es eine Sanierungsgenehmigung zu bekommen, nachdem es hieß, man müsste die FFH-Kartierung abwarten, die nie erfolgte.
Per E-mail wurde mitgeteilt, dass hier leider nichts zu machen wäre, so lange das FFH-Management nicht abgeschlossen sei.
Dabei stand im Erhaltungsziel des Naturschutzgebietes:
Anhang 3940Anhang 3941
Seit März 1982 war hier fasr jeder Unterhaltsmassnahmem amtlich untersagt und einige Naturschutzverbände hüteten einflußreich darüber.
Dadurch verödeten solche Riesengebiete massiv bis hinab nach Passau.
Nur durch gezielte Kleinmaßnahmen konnte der Verfall der Biodiversität an bescheidenen Stellen etwas gebremst werden.
Riesige Fischmengen verendeten seither in aufgelandeten Altwassern durch Einfrieren, Ersticken oder in den gigantischen überhöhten Auen in austrocknenden Mulden nach Hochwassern.
Hinzu kommen Seuchen, durch massenhafte Verletzungen, nachdem die Fische durch die gewaltige Strömung mit Gewalt an Hindernisse gepresst und zusätzlich durch den Sand geschädigt werden.
Gigantische Fischmengen lagen beim HW 8/1985 und 8/2005 in den Auen herum. Die beiden Flutmulden bei Rosenheim sind wahre Fischfallen schon bei kleineren Hochwassern.
Mit aller Gewalt wurde das Befahren und Betreten verhindert, so dass Gegenmassnahmen eigentlich nur illegal machbar waren.
Die durch solche Rettungsaktionen gewonnenen Daten sind jetzt (ab März 2010) die Grundlage aktueller Pläne und Sanierungen.
Das kommt eindeutig davon, wenn man Schreibtischtätern die Macht überlaßt!
Riesenareale werden dann mit Hilfe von §§ zerstört!
Erst die neue EU-Gesetzgebung schafft etwas Hoffnung, aber schon mischen Lobbyisten kräftig mit.
Schon wieder wurden die absolut notwendigen Bootsbefahrungen unterbunden, aber nun sind übergeordnete Behörden eingeschaltet.
VG Helmuth
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
2. März 2010 bei INN-KM 162.8 links
Reanturierungsbeginn in der Atteler Au
Nach der "Behördenrally" wegen der Genehmigung zur Wiedernetzung der seit dem Hochwasser vom August 2005 nahezu vollständig vom Inn abgetrennten Altwasser in der Atteler Aue ging es ans Werk.
Ein Bagger wurde auf einer schwimmenden Plattform angefahren und auf dem künstlichen Leitdamm abgesetzt.
Von dort aus war es möglich, den Anschlussgraben wieder einzutiefen:
Bilderserie:
Anhang 3942Anhang 3943Anhang 3944Anhang 3945Anhang 3946Anhang 3947Anhang 3948Anhang 3949Anhang 3950Anhang 3951Anhang 3952
Wegen der Beginn der Vogelbrutzeit musste auf größere Maßnahmen verzichtet werden.
Auch die Anlage des neuen Ockerablaufgrabens vom PW "Attelau" zum Innstand ja noch aus.
Der Abfluss von 1989/90 war ja inzwischen unbrauchbar geworden.
Die betroffenen Altwasser mit eisenhaltigem Wasser versaut.
AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Zitat:
Zitat von
Albert
Somit wäre erwiesen, das fehlender Geschiebetransport der Flüsse und Bäche bei Hochwasser die Fliessgewässer sich durch Eingrabungen das Problem der Verockerung
im hohem Maße verstärken.
Und jedes neu erlaubtes WKW verstärkt solche Probleme auf Jahrzehnte.
Schade, die WRRL habe ich anders gelesen. Umgehungsgerinne, Fischtreppen helfen zwar der Fischzönose, aber langfristig ........ ?
Das sehe ich ähnlich, mit Fischtreppen alleine ist am Inn nicht viel zu holen. Helmuth ist ja ein Verfechter des Standpunkts, dass die Fischtreppen in der Prioritätenliste recht weit unten stehen. Mindestends genauso wichtig wenn nicht sogar im ersten Schritt wichtiger sind vergleichsweise kleine Maßnahmen wie die Sanierung der Altwässer und möglichst eine Verbesserung der Zuläufe.
Da bin ich mit Helmuth auch soweit auf einer Linie. Nun ist der Stand der, dass die Fischtreppen bzw. Umgehungsgerinne wohl auf jeden Fall kommen. Freut mich auch, da das so große Brocken sind, dass sie eben nur jetzt mit der WRRL gehen. Nur dürfen sie nicht zulasten der "Kleinmaßnahmen" gehen. Auch da siehts derzeit ganz gut aus.
Die Links habe ich konkret in Bezug auf die diversen Pumpwerke gesetzt. In der Studie ist das Anlegen von Ockerteichen beschrieben. Es wäre eine Überlegung wert, und vieleicht mit relativ geringem Aufwand möglich vor den Pumpwerken jeweils ausreichend dimensionierte Ockerteiche anzulegen. Die Studie spricht von einer Verweildauer des Wassers von mindestens 8 Stunden.
@Helmuth, du hast dich doch schon mit den Pumpwerken beschäftigt. Hast du eine Vorstellung vieviel Wasser zum Beispiel über den Rabenbach gepumpt wird?
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AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Hallo zusammen!
Toni ich kopiere noch schnell einen unvollständigen Beitrag hier herein und beantworte dann Deine Frage zu den Pumpwerken allgemein.
Beitrag zur Ockerableitung:
Ab 10. März 2010 in der Atteler Aue
Ockerschlammschlacht vom Pumpwerk zum Inn
Anhang 3953Anhang 3954Anhang 3955Anhang 3956Anhang 3957Anhang 3958Anhang 3959Anhang 3960Anhang 3961Anhang 3962Anhang 3963Anhang 3964Anhang 3965Anhang 3966Anhang 3967Anhang 3968Anhang 3969Anhang 3970Anhang 3971Anhang 3972
Schier unglaubliche Rostmengen hatten sich seit 1989 hier angesammelt. Sogar das damalige Altwasser, welches als "Ockerteich missbraucht worden war, war vollständig mit Eisenoxid-Bestandteilen aufgefüllt.
Weitere Bilder folgen!
Nun zu den PWs. Nach neuen Berechnungen stellte sich heraus, dass die Pumpenkapazitäten PW: Altermanngraben, Ebrach, Attelau nicht ausreichten und deshalb wurden sie modernisiert und kräftig "ertüchtigt".
Die Daten findet man im Web unter der Seite 2 von: http://www.wasserburg.de/de/buerger/...2010/17_10.pdf
Das sagt schon mal etwas über die maximalen Zuflussmengen aus, welche die tangierten Gewässer belasten werden.
Bei nahezu stehenden Altwasserbereichen sicherlich eine ökologisch untragbare Situation.
Es ist vollkommen richtig, was Du über die Aufstiegshilfen schreibt´s.
Ich sehe langfristig natürlich auch keinen Weg daran vorbei, aber JETZT muss dort gehandelt werden, wo es SOFORT Nachwuchs mit bescheidenen, effizienten, schnellen Mitteln gibt.
Die Nahrungspyramide braucht SOFORT Nachschub und kann nicht mehr warten!
Das ist DER derzeitge Hauptaspekt!
Das geht mit unempfindlicheren Krautlaicherarten ganz simpel und es gibt Unmengen an SOFORT-Nachwuchs diverser Arten.
Sofort-Biomasse für die Nahrungsquotienten!
Wie viel an Wasser durch die jeweilige Pumpsation flieißt kann nur geschätzt werden. Der Schadstoffgehalt sollte immer wieder gemessen werden, aber ich komme einfach nicht dazu. Ich kalibriere und dann wird es nichts usw.....
Gestern war das Wetter zu schlecht und wir waren mit dem Boot auf dem Inn. Für Donnerstag bräuchten wir nämlich DRINGENSTE DATEN, denn wir erhalten Besuch von sehr weit oben! Die unteren Behörden antworten nicht (mehr).....
VG Helmuth
AW: Gewässersanierung Ocker/Eisenproblematik
Hallo zusammen, noch zu:
Zitat:
Es wäre eine Überlegung wert, und vieleicht mit relativ geringem Aufwand möglich vor den Pumpwerken jeweils ausreichend dimensionierte Ockerteiche anzulegen. Die Studie spricht von einer Verweildauer des Wassers von mindestens 8 Stunden.
Gesagte Draine sind sehr ausgedehnte Gewässer, die ihrerseits ökologisch für sich schon unverzichtbar wertvoll wären.
Wenn es gelänge sie in einen passablem Gewässerzustand zu kriegen, wären sie hochwertvolle Kleintiergewässer.
Durch gezielte Zufuhr von unbelastetem Wasser, durch etwas Erhöhen der Wasserstände, Ockerteiche, etc.könnte man sehr große Strecken am Inn entlang renaturieren.
Im 7 kilometerlangen Gebiet zwischen Entfelden und dem KW Feldkirchen wurde ja damit schon längst begonnen.
Durch Biber......
Mit etwas Überlegung finden wir sicherlich weitere Tricks den Eisengehalt nach unten zu drücken....
Dem VERBUND hatte ich schon einmal vorgeschlagen, die Draine vor den Pumpen in flache "naturnahe strukturierte" Kaskaden mit Ufer- und Wasserpflanzen zu unterteilen und die Einschaltpunkte der Pumpen auf das zulässige Maximum zu erhöhen.
Die neuen Steuerungen schalten voll elektronisch (früher durch simple Schwimmerschalter) und die Schaltpunkte sind sehr einfach zu verstellen.....
VG Helmuth