AW: Küchenfenster bzw. Reproduktion von alten Fischen
Hallo Georg,
nein leider ist auch noch Begradigte Strecke dabei. Aber wir driften hier vom Thema ab.
An dem zustand des Gewässers bzw. deren Besatz kann ich nichts ändern. Bin weder im Gewässerauschus noch GW.
Mich Interessierte eigentlich nur die Aussage das ältere Fische bessere Laichner sind.
Denn dort war meine Meinung bislang strikt eine andere.
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BMP
Mich Interessierte eigentlich nur die Aussage das ältere Fische bessere Laicher sind.
Denn dort war meine Meinung bislang strikt eine andere.
Kurz und knapp zum Thema, ich gehe was das angeht mit den Meinungen von Thomas und Thorsten mit, zum einen ist es unklar, warum ausgerechnet (Ur-)Alttiere ein deutlich besseres "Material" liefern sollen, um mit den Worten von Arlinghaus zu schreiben, zum anderen fördert man mit einem ungünstig gewählten Küchenfenster einen Überbestand an Rognern und begünstigt das herausfangen von Milchnern, was zur wohl eher contraproduktiv zur natürlichen Reproduktion sein dürfte.
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BMP
Aber wir driften hier vom Thema ab.
Was man in anderen Foren Offtopic nennt, ist bei uns "die gesamtheitliche Sichtweise". :;:
Darf und soll gerne passieren. Jeder GW, der sich später den Verlauf durchliest, wird die Entwicklung verstehen, nachvollziehen und in seine eigene Richtung treiben wollen. Alles ist gut!
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Mattes
Was man in anderen Foren Offtopic nennt, ist bei uns "die gesamtheitliche Sichtweise". :;:
Jeder GW, der sich später den Verlauf durchliest, wird die Entwicklung verstehen,..
:grins:
Da fällt mit etwas ein, Mattes das ist ein guter Übergang.
Das wir heute bei vielen Fischen Mindestmaße haben, ist sicher nicht unbegründet entstanden.
Kaum Jemand wird so etwas freiwillig vertreten haben, wenn es nicht notwendig war.
Mindesmaße sind eher der Beweis das die Fischerei großen Einfluß auf die Fischbestände ausübt.
Die Mindestmaße stammen aber noch aus Zeiten wo Fischfang dem Broterwerb diente und Fanggeräte recht wertvoll waren.
Da gab es so etwas wie den hochspezielisierten Angler, nur als Einzelpersohn und auch viel schlechter ausgerüstet.
Es ging um Nahrung und der Erhaltung der Arten.
Um so etwas wie biologische Vielfalt (auch einzelner Arten)ging es da nicht.
Wie den auch, das ist Wissen was damals noch recht neu war und auch heute längst noch nicht alle erreicht hat.
Mag sein Mindestmaße reichen in der Fischerei.
Heute haben wir aber im Binnenland sehr oft mit zielorientierten Anglern zu tun, die bestens ausgerüstet sind und keine Zeit und Mühe scheuen um auch Einzeltiere zu fangen. (Die schätzen Ihren Einfluß meist groß ein und setzen Großfische zurück)
Der Spezie der Vergangenheit war selten und wäre heute eher der Durchschnittsangler.
Die Verrückten wissen, wann sie wo und wie die Fische zu suchen und auch zu fangen haben, Sie fischen oft nicht mehr auf Masse oder zufällig.
Die Zielfische und auch der Fang, sind längst selektiv ausgewählt.
Die fangen Ihre Traumfische auch wenn es sie hunderte Stunden und viel Geld kostet, Sie wissen aber auch oft um die Seltenheit Ihrer Zielfische.
(Seltsam, wenn der Normalangler sie dann zwingen möchte diese nicht wieder freizulassen.
Es ist nicht falsch solche Seltenheiten zu erhalten und sie freizulassen, müsste man aber nicht eher den Fang seltener Tiere an sich in Frage stellen?)
Ich denke da passt auch der alte Ansatz der Mindestmaße immer weniger.
Der setzt voraus, das eben gleichermaßen alle Fische einer Art, gleich sind, und auch auf Masse gefischt wird.
Es war eine vertretbare Lösung seiner zeitlichen Betrachtung, aber so etwas kann eben auch mal verbessert oder neu betrachtet werden.
Die Frage sollte also nicht lauten: Ist es nötig, die Großfische zu schonen,
sondern: "Reicht es lediglich Jungfische und kleinere Einzeltiere zu schützen."
(Zur Sicherstellung: Das Mindestmaß soll die Erstlaicher schützen, um so immer einen Mindesbestand zu bewahren. Ein Erstlaicher ist für mich ein aber auch noch ein Jungfisch, der noch oft ablaichen könnte und das möglicherweis auch sollte.
Die Gesetzgebung berücksichtigt dabei immer auch Gewässer, wo die Tiere schlecht abwachsen. Ohne Erweiterung im Einzelfall, ist also der Schutz der Erstlaicher durch das Gesetz nicht unbedingt sichergestellt.
Nebenefekt ist natürlich das kleiner bleibende Tiere länger Schutz genießen und auch das es Verschiebungen im Geschlechtsverhältnis bringt.)
Wenn Besatz eingebracht werden muß, dann reicht es sicher nicht.
Das ist dann der Beweis, das es eben nicht ausreicht.
Aber selbst ohne Besatz könnten so langfristig Probleme entstehen.
Ich denke Fenster oder Küchenmaße könnten der heutigen Betrachtung viel besser entsprechen.
Natürlich nur bei der Angelfischerei und nicht bei der Fischerei als solche.
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Zitat:
Die Frage sollte also nicht lauten: Ist es nötig, die Großfische zu schonen?
sondern: "Reicht es lediglich Jungfische und kleinere Einzeltiere zu schützen?
Wenn Besatz eingebracht werden muß, dann sicher nicht.
Das ist dann der Beweis, das es eben nicht ausreicht.
Aber selbst ohne Besatz könnten so langfristig Probleme entstehen.
Ich denke Fenster oder Küchenmaße könnten der heutigen Betrachtung viel besser entsprechen.
Natürlich nur bei der Angelfischerei und nicht bei der Fischerei als solche.
Du weißt aber, dass Mindestmaße zur Reproduktion einer Art wichtig sind und auch deshalb eingeführt wurden.
Somit reicht es nicht, lediglich Jungfische und kleinere Einzeltiere zu schützen.
Fenster- und Küchenmaße sind aus meiner Sicht nur ein Feigenblatt.
Betrachte mal die Anglerzahl von vor 100 Jahren und heute.
Der Gewässerzuwachs kommt mit Kiesseen da nicht mit.
Küchenmaße sind doch nur Doktorspiele, ich habe noch keine verlässliche Berichte gelesen wo das funktionierte.
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Albert
Du weißt aber, dass Mindestmaße zur Reproduktion einer Art wichtig sind und auch deshalb eingeführt wurden.
Somit reicht es nicht, lediglich Jungfische und kleinere Einzeltiere zu schützen.
Da bezog ich die Erstlaicher klar mit ein.
Werde ich ändern um das klarer zu stellen.
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BMP
Ich bin der Meinung nur durch Sperrung der ganzen Strecke über 5-10 Jahre ist so etwas möglich.
Danach die jetzige Fangbegrenzung von 2 Forellen am Tag auf 2 Forellen im Jahr abändern.
Wie viele Angler sind denn an dem Bach.
Muss der Schutz dieses Ökosystems ggf. über die Anzahl an Karten gelöst werden und nicht über die Entnahmemenge?
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Moin,
Zitat:
Die Frage war nun wie man es schaffen könnte, dort wieder ein gesundes Gleichgewicht zu bekommen.
Ich bin der Meinung nur durch Sperrung der ganzen Strecke über 5-10 Jahre ist so etwas möglich.
die Frage nach einem "gesunden Gleichgewicht" darf sich aber nicht nur auf die BaFos beschränken.
Mir stellt sich die Frage, warum auf halbem Weg stehen bleiben? Sollte man nicht konsequent die Angelei dauerhaft einstellen?
Wenn man (gedanklich) bereit ist, zu Gunsten eines natürlichen Artenspektrums jegliche Eingriffe in die Zusammensetzung eines Gewässers zu verhindern, muss man sich über Begriffe wie "Küchenfenster" auch keine Gedanken mehr machen. Auch weitere ständig kontrovers diskutierte Begriffe wie c&r, Mindestmaße oder Schonzeiten wären ein für alle mal vom Tisch. Weitere Vorteile eines dauerhaften und allumfassenden Angelverzichts - denn warum sollte nur die grade beschriebene Bachstrecke von dem Anglerausschluss profitieren? - wäre z.B. das Ende der Dauerfehde mit den Kormoranfreunden.
Ich sehe darüber hinaus weitere Vorzüge bspw. durch ein Betretungsverbot ufernaher Zonen. So könnte die Vermüllung von Gewässern durch Angler endlich ein Ende haben. Sollte im Zuge des Gleichheitsprinzips auch die kommerzielle Fischerei verboten werden, stünde langfristig einem ganzheitlichen "natürlichen Gleichgewicht" nichts mehr im Weg. Ach so, anthropogene Einleitungen in Gewässer wie bspw. durch Kläranlagen sollten zeitnah abgeschafft werden. Durch die Beeinflussung des Trophiegrades von Gewässern wird ja auch unnatürlich auf die Artzusammensetzung Einfluss genommen.
Gruß Thorsten
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Nicht schlecht. :lachen:
(ließe sich bis zur Abschaffung des Menschens fortführen.)
Wer aber den Kompromiss sucht sollte eben alle Möglichkeiten in Erwägung ziehen.
Was an Forellenbächen schon gemacht wurde ist, ist die Strecken aufzuteilen und dann die Abschnitte im Wechsel zu befischen.
So kann sich immer ein Teil über Jahre ungestört entwickeln ohne das man kompliziert den Zugang regeln muß.
Ncht weit entfernt ist ein möglicherweise ähnlicher befischter Bach.
Ich war eingeladen da mal zu fischen, eine Handvoll Forellen hatten sie beim E-Fischen ne Woche vorher über einige Km.
Zufall oder nicht, nach 3h hatte ich 2 zum Köder gelockt und eine gefangen.
Da kann ich mir schon denken was einige Hundert Angler abgreifen.
Die sind ja nicht verteilt, die besten Standplätze sind dann schnell ausgemacht.
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Hallo Zusammen,
je nach Gewässer macht es vielleicht auch Sinn, bestimmte Abschnitte dauerhaft zu schützen? Im Zweifel rücken dann von dort immer wieder Forellen in die befischten Bereiche nach.
Wir haben an einem Bach sehr gute Erfahrungen damit gemacht. In den geschützten Bereichen liegen auch die meisten Laichplätze.
Petri / Gangfisch