Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Hallo ihr Lieben,
wieder mal geistert durch verschiedene Anglerforen und entsprechende Facebookgrupen die Aufforderung sich an einer Petion zu beteiligen.
Im Grundsatz geht es um die Einführung eines gesetzlichen Schonmasses für große Fische. https://secure.avaaz.org/de/petition...estfalen/?fbss
Die Petion stützt sich auf eine Studie die unter Federführung der Berliner Humbolt Universität erstellt wurde: http://www.sueddeutsche.de/news/wiss...taende-1587031
Wie steht Ihr zu diesem Thema, mal abgesehen von dem etwas dünnen Argumentationstext der Petition.
Als Gewässerwarte werden viele von uns in den nächsten Wochen sicherlich auf dieses Thema angesprochen, von daher ist ein sammeln von Argumenten sehr sinnvoll.
Wäre schön wenn ihr für eurem Beitrag mit Pro oder Kontra in der Überschrift eintragt.
Pro: ich folge der Argumentation der Studie, es sollte an allen Gewässern ein einheitliches Höchstmass für die Entnahme gelten.
Kontra: ein einheitliches Höchstmass halte ich nicht für sinnvoll.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Kontra
Viele Vereine haben nur kleine Gewässer, ein Gewässer kann nur eine bestimmte Menge (KG Fisch) pro Hektar ernähren (Nahrungspyramide). Habe ich nun ein gesetzliches Höchstmass, habe ich nach wenigen Jahren nur noch wenige Großfische und einen verbutteten Restbestand.
Dieses kann man z.B. sehr gut bei Barschen feststellen.
Von daher wäre es nur Sinnvoll wenn man ab bistimmten Gewässergrößen dem Bewirtschafter freistellt eine solche Obergrenze einzuführen.
Die Petitionen sind nicht wirklich gut ausgearbeitet und ich werde auch den Verdacht nicht los, dass hier nicht um Ökologie geht, sondern um die Legitimation der C&R Fischerei.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Hallo Jürgen,
ich persönlich gehe mit Deinem 2. Beitrag absolut konform.
Ich ordne diese IGB-/Arlinghaus-/Humboldt-Beiträge als ausgesprochen unglaubwürdig wie fragwürdig ein. Es gibt immer noch kein Wirbeltier, das angrenzend zum Höchstalter erhöhten Reproduktionserfolg gegenüber seinen eigenen, früheren Adultstadien hätte, auch wenn manche sich das wünschen würden.
Die Motivation zu solch willensgesteuerten 'Forschungsergebnissen' hast Du selbst besser herausgestellt, als es sonst jemand hier vermöchte. :Pils:
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Ich stelle mir bei solchen Petition immer die Frage, wer die eigentlichen Profiteure sind und lande letzten Endes immer wieder bei der Angelindustrie. Gerade C&R und der stete "Kampf" um den Trophäenfisch lässt die Kasse in vielen Angelläden klingeln. :Klatsche:
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Ich sehe das auch so wie Ihr.
C&R wäre bei den vielen kleinen Vereinsgewässer legalisiert.
Außerdem können z.B. Hechtweibchen über 120-140 cm groß werden.
Die werden gefangen, zurückgesetzt und die 80 cm Hechtmännchen dann permanent entnommen.
Ökologisch ist das mitnichten.
Wie setze ich einen gefangenen Großfisch unverletzt wieder zurück ohne Wirbelverletzungen zu verursachen?
Die Petition schert alle Gewässer über einen Kamm.
Anglerzahl, Größe des Gewässers, Futterergiebigkeit, Alterspyramide, Struktur sind da wohl nicht mehr in.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Ich denke Albert hat mit seinem Post den Nagel auf den Kopf getroffen, was die praktische Umsetzung und das zu erwartende Resultat angeht.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Zitat:
Zitat von
Albert
Ich sehe das auch so wie Ihr.
C&R wäre bei den vielen kleinen Vereinsgewässer legalisiert
Nein Albert, dann wäre es verboten auf diese dann geschützten Fische zu fischen.
Das wäre dann nichts anderes als wenn sich heute Jemand rühmen würde, in der Schonzeit, oder besonders viele untermaßige Fische gefangen zu haben.
Nur oberflächlich betrachtet wäre es legalisiert, in Wahrheit wäre es genau anders herum.
Ich will nicht alles nochmal schreiben.
http://www.fisch-hitparade.de/showpo...3&postcount=32
Kurz ich bin für Küchenmaße, aber gegen diese Petition.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Jedes Gewässer ist für sich ein mehr, oder weniger funktionierendes Ökosystem. Eine generelle Regelung per Gesetz ließe sich mit einem Krankenhaus vergleichen, in dem jeder Patient, ungeachtet seines Leidens, die selbe Medikation erhält.
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Hallo,
auch ich bin gegen eine generelle Festlegung von Höchstmaßen, da eben jedes Gewässer anders ist und hier auf die individuellen Gegebenheiten geachtet werden muss.
Das es jedoch zu Zuständen kommt, wo nur noch 120 cm+ Weibchen rumschwimmen und so quasi keine natürliche Vermehrung mehr stattfindet, dass sehe ich nicht. Durch das Zurücksetzen solch großer Fische werden ja nicht direkt die kleineren Männchen geschädigt und die Entnahme der großen Fische ist nicht automatisch ein Segen für ein Gewässer.
Die Natur ist an der Stelle doch sehr einfallsreich. Bei Aalen wird die geschlechtliche Ausbildung über das zur Verfügung stehende Futter gesteuert. Ist wenig Futter vorhanden, so gibt es mehr Männchen, da die größer werdenden Weibchen nicht genügend Nahrung finden würden bzw. die Natur davon ausgeht, dass genügend Weibchen vorhanden sein müssen, die die Nahrung dezimieren.
Bei uns Menschen ist statistisch auch belegt, dass in Krisenzeiten mehr Männer als Frauen das Licht der Welt erblicken. Eine These ist, dass dies mit dem Nahrungsangebot (Eiweiß) zusammenhängt. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-44449433.html
An der Stelle kann ich mir gut vorstellen, dass es bei Hechten eine ähnliche Reproduktionsabweichung gibt. D.h. wenn in einem Gewässer übermäßig viele Weibchen sind und es Nahrungsengpässe gibt, dass dann mehr männliche Hechte nachkommen.
LG Marco
AW: Petition Höchstmass im Netz. Pro oder Kontra?
Hallo,
trotz gewisser Festlegungen seitens des Gesetzgebers, werden Maße zur Zeit dort festgelegt, wo man das vermutlich am besten beurteilen kann, am Gewässer.
Einem Pächter wird das Hegerecht in vollem Umfang übertragen. Er trägt aber auch die Verantwortung. Wenn ich aber jemanden für etwas verantwortlich mache, muss ich ihm dazu auch die notwendigen Mittel an die Hand geben. Dazu zählt ganz zweifellos, die Maße und Schonzeiten am Gewässer an die jeweilige Situation anpassen zu dürfen.
Beim Hecht kommt noch eine Besonderheit dazu. Die Art ist in der Lage, ihre Anzahl durch Kannibalismus, an das Gewässer angepasst, zu begrenzen.
Dazu ist ein gesunder Altersaufbau aber eine Grundvoraussetzung. Alle Eingriffe die zu einer Verschiebung der Altersstruktur führen sind zu unterlassen.
Die Möglichkeit als Verein ein Höchstmaß einzuführen, gibt es ja bereits, zumindest in NRW.
Da gibt es dann auch Vereine, die es einmal mit einem Mindestmaß von 60cm für die Schleie probieren.:grins:
Es geht bei diesem Vorstoß um Catch and Release, nicht darum welche Alterstufe den besseren Laich produziert.
LL