Ergebnis 1 bis 10 von 36

Thema: Grundsatzfrage: Freihalten ökologischer Nischen oder Ersatz suchen?

Baum-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #11

    Registriert seit
    15.12.2011
    Ort
    Potsdam
    Beiträge
    47

    AW: Grundsatzfrage: Freihalten ökologischer Nischen oder Ersatz suchen?

    Hm. Unser ganzes Mitteleuropa ist ja nun einmal eine seit der Eiszeit vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft. Vor der Industriellen Revolution waren die Flüsse ja auch hinreichend voller Fisch und anderem Getier jeglicher Coleur. Und dennoch sind bereits 600 Jahre davor die Karpfen eingeführt worden, hat vor 150 Jahren Max von dem Borne die Regenbogenforelle "heimisch" gemacht und auch versucht, andere Arten auszusetzen... Der drastische Rückgang vieler Arten -vor allem der Wanderfische - durch Querverbauung ist ja deutliches Zeichen. Andere Tierchen wurden durch die Industrialisierung eingeschleppt, wie die Wollhandkrabbe oder der Schiffsbohrwurm in der Ostsee...Ganz aktuell ist ja die Kesslergrundel, die beginnt sich breit zu machen.
    Das Besetzen ökologischer Nischen findet doch vor unseren Augen statt! In dem Maße, wie der Aal verschwindet, macht sich offensichtlich der Waller breit - oder sehe ich das falsch? Keine Stööre, keine Lachse mehr, dafür Siegeszug des Rapfens, auch der Zander hat sich weiter nach Westen ausgebreitet...
    Anfdererseits: Der Waller und der Zander wurde n in Spanien (Waller auch in Italien) angesiedelt - und die Tourismusindustrie verdient ein Gut Stück Geld damit, denn auch viele Deutsche Angler fahren zum Wallerangeln in den Süden. Massen von Anglern waren vor Jahren nach Dänemark unterwegs, bevor man bei uns mit dem Meerforellenprogramm nachgezogen hat.
    In Spanien, Frankreich, Italien, Österreich, einigen Balkanstaaten, Japan und was weiß ich noch, wurde d e r Sportfisch der Amis, der Schwarzbarsch besetzt und bringt ebenfalls Erträge und Geld ins Land. Nur bei uns nicht. Ich sehe in absehbarer Zeit nicht, daß irgendwelche Zustände an unseren großen und kleinen Flüssen sich ändern werden, von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen, wie die neue große Fischtreppe in Geesthacht und kleinere Renaturierungen. Dazu steht viel zu viel schnöder Mammon auf dem Spiel.
    Man könnte - nun da unsere Verhältnisse eh durcheinander sind, auch mal von einer gewissen Kurzsichtigkeit abrücken und auch leere Gewässer oder ökologische Nischen anderweitig besetzen - Bitte kein Aufschrei jetzt, denn ich habe weder Maßnahmen gegen den Karpfen, noch die Regenbogenforelle, nicht einmal gegen die Wollhandkrabbe oder die Schwarzmeergrundel registrieren können... Wenn die Gewässer verseucht sind, dann soll man die Krebse einsetzen, die es vertragen. Und die Amphibien sind ja nicht so drastisch zurückgegangen, weil sie gefressen wurden, sondern, weil ihnen, wie Lachs und Stör, die Vermehrungsgrundlage entzogen wurde...
    Ich finde, solche komplexen Sachen müssen auch komplex angegangen werden. Hier muß nicht nur aus jeder Ecke nein gerufen werden, sondern eine interdisziplinäre Gruppe die entsprechenden Möglichkeiten und Maßnahmen beraten und durchsetzen. Ach... ich vergaß, das kostet ja auch... unsere Steuern werden ja woanders verjubelt...
    Geändert von Klausi (08.03.12 um 21:38 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •