Rotaugen Besatz

[Schnickes]

Hallo an alle,

mit welchen Besatzzahlen pro ha kann man bei Rotaugen rechnen?
Finde in der Literatur keinen Ansatzpunkt.

[Albert]

2005 bis 2007 insgesamt 5000 größere Plötzen bis 25 cm, bedingt durch viel Barsch bis 55 cm im 10 ha jungfr. Kiessee.
Seitdem nie wieder. Reproduktion ist gut. Einige stammten aus Fließgewässer.

[Schnickes]

Also ca. 150 pro ha und Jahr?

Bei uns hat der Besatz die Bildung eines Grundbestands als Ziel und zur Unterstützung des Restbestands. Über die letzten Jahre verschwanden alle Pflanzen durch zu hohen Karpfenbesatz. Damit sank dann auch die Weißfischzahl schnell ab.
Parallel zum Besatz bemühen wir uns um die Ansiedlung von Makrophyten als Laichmöglichkeiten und Unterschlupf.
Unsere Wasserfläche ist mit ca. 0,5ha nicht sonderlich groß.

[Steini (verstorben am 06.09.2019)]

Nein, es hängt davon ab was da schon lebt.
Für eine Erstbesiedlung benötigst Du nicht viele, das machen die dann selber.
Optimal, wären dann einige Fische aus verschiedenen Jahrgängen/Größen aus einem Gewässer das dem zu besetzenen möglichst ähnlich ist.
So etwas dann jährlich zu wiederhohlen, macht für mich keinen Sinn.
Im zweiten Jahr wären ja schon tausende Jungfische unterwegs, im Gewässer.
Das ist dann nur noch teuer und spart eventuel 1 - 2 Jahre Zeit ein.
Selbt bei einem großen Gewässer würden 100kg Rotaugen dann locker reichen, wenn er noch keinen Fischbesatz aufweist.
(an weitere Arten(z.b Rotfeder) solltest Du dann aber auch denken, später ist es schwerer die dann einzugliedern)

Selbst bei einer Neuansiedlung in ein bestehendes System, würde ich es nur 1-2 Jahre versuchen und dann abwarten.
Da aber benötigst du schon mehr Tiere, weil sonst eventuel keine mehr zum Ablaichen über sind.
Wenn es dann nicht klappt wird es Gründe geben.
Wichtig ist aber sich ersteinmal Gedanken zu machen, später Gründe zu finden warum es nicht ging macht keinen Spaß.
Wenn also eine Art wie das Rotauge gänzlich fehlt, solltest Du wissen warum.
Sind es lediglich nur wenige dort lebende Fische, wird Besatz kaum Besserung bringen,
denn auch das wird Gründe haben.

[Steini (verstorben am 06.09.2019)]

Entweder ich habe es nicht richtig gelesen oder deine Änderung kam zwischenzeitlich.

Abwarten wie es sich nun entwickelt.

[Schnickes]

@Steini: Sorry, wollte mir einen weiteren Post ersparen.

Ein Initialbesatz wird es nicht.

Das Kernproblem sind die fehlenden Pflanzen/Strukturen, die als Bindeglied in der Nahrungskette und Fortpflanzung fehlen. Die Weißfische pflanzen sich weniger fort und werden gleichzeitig noch vom guten Hechtbestand dezimiert, weil Unterstände fehlen.
Ein minimaler Restbestand an Rotaugen und Rotfedern sollte noch vorhanden sein. Brassen sind besser vertreten.

Rotfedern wollte ich eigtl nicht besetzen, weil bevorzugt Pflanzenfresser.
Wären Moderlieschen auch als Ergänzung denkbar?


Um mal konkreter zu werden, rechne ich jetzt mit 50-100 Rotaugen mit je 100gr, sprich 5-10kg auf 0,5ha.
Ein großer finanzieller Verlust wäre das nicht.

[Steini (verstorben am 06.09.2019)]

@Schnickes, macht ja nichts.

Abwarten wie es sich entwickelt.
Weil die Arten vorhanden sind.
Weiterer Besatz könnte euch ein Jahr warten ersparen.
Aber, es konnte sich auch negativ auswirken, wenn z.B Wasserfloh und Co.zu stark reduziert werden.
Das wäre dann ein indirekter Eingriff gegen die Waserpflanzen, mit den Rotfedern wäre es aber auch nicht viel anders.
Es gilt ja die Pflanzen zu schonen und gleichzeitig diesen gute Bedingungen zu bieten.
Was bleibt, ist möglichst noch zu warten.
Ob abwarten aber zu vertreten ist, wenn Handlungen und Verbesserungen erwartet werden ?

[Schnickes]

Ein Argument, was ich noch zu hören bekomme, ist "Futterfisch-Besatz", damit der gute Hechtbestand nicht auch noch einbricht.

Vermutlich ist das Beste, wenn ich die Besatzzahlen einfach möglichst weit runterdrücke. Dann ist etwas "getan" worden - zumindest psychologisch.

[Steini (verstorben am 06.09.2019)]

Alterspyramide, Futterfischbesatz, Blutauffrischung, Überbestand.... sind meine Lieblingsworte.
So begründet, läst sich wohl alles rechtfertigen.
Zum Teil hilft es aber, wenn man mit den Wölfen heuelt.