Frisch "saniert" zeigte sich die Attel im Bereich vor der Inn-Mündung ab der Strassenbrücke der Bundesstrasse 15 aufwärts bis zu den Wehranlagen des Sägewerks Bruck.
Diese Zone unterliegt der "Inn-Stausee-Tide" der Stufe Wasserburg, was bedeutet, das der besagte Abschnitt des Baches mal fließt oder fast seeartig still bei hohem Pegel vor sich hin dümpelt.
Die ausgedehnten Uferzonen sind mal bei "Flut" überschwemmt oder fallen bei Inn-Ebbe trocken.
Was passiert in solchen Zonen übers Jahr hinweg?
Oft x mal?
Aus http://www.hnd.bayern.de/ z.B. kann man für den Inn entnehmen, wie und wann die Attel und sonstige vergleichbare Gewässerabschnitte Flut haben oder Ebbe, welche Uferbereiche sich mit Fischen, Amphibien, und Insektenlarven füllen und wann die besagten Nasszonen trocken fallen. Diese Vorgänge wurden hier ja schon ausführlich diskutiert und vorgestellt und wären für normale fruchtbare Flußsysteme ja nicht besonders aufregend.
Aber für so etwas wie den Inn von elementarer Bedeutung, denn dort funktioniert noch kaum etwas, was man mit Natur bezeichnen könnte. Zonen zur regenerativen Vermehrung sind inzwischen zur echten Rarität verkommen. Fischfallen erledigen den Rest, wie die Flutmulden bei Rosenheim und zahlreiche vergleichbare Stellen je nach Hochwasserpegel.
Muster hier die Attel:
Am 24.5.2012 waren die Jung-und Brutfischfallen "scharf". Die fast stehende Attel hatte die Uferzonen überlaufen und was machen Kaulquappen, die winzigen Fisch-Brütlinge und Jungfische?
Sie suchen Schutz in extremen Flachzonen am dammseitigen neuen Ufer.
Man hat Mulden und "Wege" gestaltet und zwischen den Dämmen und dem eigentlichen "Tidenbach" Überhöhungen belassen bzw sogar geschaffen.
Ein paar Blicke von der B15-Brücke hinauf ins renaturierte Gebiet genügen und man weiß was kommt:
Die Uferzonen fallen über lang oder kurz trocken und es fehlt an Rückzugmöglichkeiten in Richtung Bach. Perfekt "Netze" mit Pflanzenbewuchs.
Dutzende von Metern Uferbereich werden zur Fischfalle und in den dortigen Mulden konzentriert sich der frische Nachwuchs in den regelmäßig vertrocknenden Mulden die teilweise ausgedehnt sind.
Am 28.5.2012 war es zu spät.
Man roch es schon von Ferne.
Modriger "Duft" nach Verwesung,
in den noch wenigen nassen Löchern Fischbrut und Jungfische die nicht zu retten sind, feuchte Zonen mit "Leichen", so winzig das man sie kaum sieht oder die man nur noch ahnen kann.
Ein kleiner Hecht und ein Weißfisch von wenigen Zentimetern Länge konnte in die Attel zurückgesetzt werden, der Rest in Massen chancenlos, längst verendet oder gefressen.
Die Unmengen an winzigster Brutfischlein ist leider fotographisch kaum darstellbar oder unter Pflanzenbewuchs nur schwer zu sichten. Alleine in den kiesigen Mulden befanden sich Schwärme von Jungfischen, die kurz darauf vertrocknet sind.
VG Helmuth