Keine 100 Meter hinter unserem Grundstück „fließt“ die Ley.

Die Ley ist eigentlich ein Entwässerungsgraben, der der Landwirtschaft geschuldet ist. Der Abschnitt hinterm Haus ist ein künstlich verlängerter Graben. Früher reichte er nicht so weit ins Hinterland hinein. Ley nennen sich hier viele Entwässerungsgräben. Dieser Abschnitt nennt sich Wetterley.

Über die Issumer Fleuth, in die die Wetterley mündet, geht es in die Niers, unserem größter mit der Landentwässerung beauftragten Fluss.

Aus den Erzählungen der Nachbarn und den älteren Bauern weiß ich, dass es in diesem Graben früher vor Fisch nur so gewimmelt haben soll. Es wird von unzähligen Aalen, Rotaugen und Hechten erzählt. Meine Frau hat dort als Kind auch oft kleine Hechte mit der Hand gefangen.

Nun ist die Ley quasi fischfrei und überwuchert.

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Es gibt hier von verschiedenen Seiten die erfreuliche Bestrebung den jetzigen Zustand zu ändern und das Bild wieder in die ursprüngliche Richtung zu drehen.

Die Ley heute ist ein Graben, der mit Brunnenkressen und Wasserstern vollkommen blickdicht ist. Ab Juni ist der teils sandig, größtenteils schlammige Grund nicht mehr zu erahnen. Der kleine Wasserfrosch fühlt sich jedoch wohl und ist in großer Anzahl anzutreffen.

In den 80er Jahren wurde die Ley um zirka 60 – 80 cm gesenkt und ihr Bett mit Schotter verdichtet. Einmal im Jahr kommt es zu einer radikalen Flurbereinigung. Ein Bagger zieht alles Grüne bis auf die Sohle ab und hinterlässt eine Unterwassermondlandschaft. Vor der Tieferlegung wurde das Bild von Binsen am Uferrandstreifen bestimmt. Die Fließgeschwindigkeit hat sich nicht geändert. Die typische Uferflora fehlt heute gänzlich.

Meine Überlegung ist nun, wie man es schaffen könnte diesem Graben wieder halbwegs in seinen alten Zustand zu versetzen. Parallel zu meinen Gedanken laufen von anderer Seite Anfragen an den Boden- und Wasserverband. Ich selber wurde einen Teil unseres Grundstückes zur Verfügung stellen, um die Ley – zumindest hier und im kleinen Rahmen - aus ihrem Korsett zu helfen.

Es gibt Kanalabwärts keine Wehre oder Hindernisse zur Issumer Fleuth. Fisch hätte theoretisch freien Zugang. Genutzt wird er nicht. Nie sah ich je (Fisch)Leben in dem verzweigten System.

Der WuB-Verband hat bereits zugesagt, dass wir die Flurbereinigung auch gerne selber in die Hand nehmen dürfen. Ich bezweifle aber, dass dies ausreicht, um die ursprüngliche Fauna zurück zu erhalten. Ihre entwässernde Funktion darf freilich nicht eingeschränkt werden. Sämtliche kommunale Flächen entlang der Ley können ins Gedankenspiel eingebracht werden, da diese für eine Verbesserung genutzt werden könnten.

OK, es fehlt hier an Board natürlich an Hydrologen, um so eine Frage komplett zu klären, aber eure Gedanken und Anregungen würden mich interessieren.

In den kommenden Tagen werde ich das Bildmaterial vervollständigen.