Unterordnung: Pleocyemata
Teilordnung: Großkrebse (Astacidea)
Überfamilie: Flusskrebse (Astacoidea)
Familie: Cambaridae
Gattung: Orconectes
Art: Kalikokrebs
Wissenschaftlicher Name: Orconectes immunis (Hagen, 1870)
Beschreibung:
Der Kalikokrebs besitzt einige Ähnlichkeiten mit dem Kamberkrebs. Die beiden Arten sind etwa gleich groß, allerdings ist der Kalikokrebs gegenüber gleich großen Kamberkrebsen dominant. Charakteristisch für Kalikokrebse sind Haarbüschel auf der Innenseite des Scherengelenkes der großen Scheren und am ersten Laufbeinpaar. Die Färbung ist unterschiedlich, meist jedoch beige-braun, selten auch blau oder rosa. Die Unterseite ist heller als der Rücken. Marmorfärbungen kommen vor. Wie beim Kamberkrebs sind die Spitzen der Scheren orange-rot gefärbt, jedoch fehlt dem Kalikokrebs die dunkle Binde hinter dieser Zeichnung.
Der Hinterleib kann teilweise eine rautenförmige Zeichnung aufweisen. Die Rückenfurchen laufen eng zusammen, ohne sich zu berühren.
Die Länge, gemessen von Rostrum zum Schwanzende, beträgt bis zu 9 cm.
Gut zu erkennen: an der unteren Schere die Haarbüschel und die orangefarbene Scherenspitze ohne dunkle Binde.
Lebensraum:
Der Kalikokrebs bewohnt verschiedene Gewässertypen. Er kommt in Seen und großen Flüssen, aber auch schneller fließenden Bächen vor. An den Untergrund stellt er eher geringe Ansprüche. Sowohl Gewässer mit schlammigem Untergrund werden besiedelt als auch solche mit Steinen. Im Vergleich zu den meisten anderen Orconectes-Arten gräbt der Kalikokrebs tiefe Wohnhöhlen, die auch über dem Wasserspiegel beginnen können. Er hat die Fähigkeit, auch Strecken über Land überwinden zu können.
Lebenszyklus:
Der Kalikokrebs ist im Gegensatz zu den europäischen Flusskrebsen ein ausgeprägter Reproduktionsstratege, mit hoher Nachkommenzahl (bis zu 500 pro Weibchen) und einen für mitteleuropäische Verhältnisse extrem raschen Lebenszyklus. Die Eier werden nach der Paarung im Spätherbst gelegt und die Jungtiere schlüpfen ab April, in Ausnahmen auch schon im März des Folgejahres. Bereits nach drei bis vier Monaten können die Jungtiere selbst geschlechtsreif werden.
Das Höchstalter liegt in Freiheit bei 3 bis 4 Jahren.
Verbreitung:
Der Kalikokrebs bewohnte ursprünglich nur die Gewässer im Einzugsgebiet des Mississippis von Montana bis zur Mündung in den Golf von Mexiko. Eingeführt wurde er in die nordöstlichen Staaten der USA sowie nach Deutschland. Hier wurde er erstmals 1997 in einem Kanal bei Baden-Baden nachgewiesen. Zurzeit kommt er im Rhein auf etwa 100 Kilometern zwischen Mannheim und Achern vor und zeigt weitere Ausbreitungstendenzen.
Der Kalikokrebs verhält sich sehr dominant. Er ist in der Lage, nicht nur einheimische Arten, sondern auch Arten wie den Kamberkrebs mit gleicher Körpergröße zu verdrängen.
Gefährdung:
Als allochthone Tierart gilt der Kalikokrebs hierzulande als nicht gefährdet. Die Art gefährdet aber, nicht nur als Überträger der Krebspest, in unseren Gewässern heimische Arten und Lebensgemeinschaften.
Fundort:
Hägenichsee Bühl.
Kiessee, ca.12 km Luftlinie zum Rhein.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalikokrebs
http://www.edelkrebsnrw.de/krebse_body.htm
http://www.forum-flusskrebse.org/dat/kaliko.htm