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Thema: Frage zum Wachstum von Bachforellen

  1. #21
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Alle eure Antworten decken sich mit meinen Erfahrungen.
    Würde man mir so einen Fisch zeigen würde ich sagen er ist mindestens 2 Jahre alt.
    (Und der Meinung bin ich auch noch immer)

    Der Haken ist aber das Fische eben oft auch ganz anders abwachsen können wenn sie optimale Bedingungen vorfinden.
    Dann explodieren Sie im Wachstum regelrecht.
    Denkt mal an den Hecht, der kann auch über 60 cm nach 12 Monaten erreichen.
    Denkt an Warmwassser Kreislaufanlagen beim Aal, Wels, Zander.
    Denkt an im Warmwasser oder Ausland vorgestreckte Karpfen, die dann einige Monate Vorsprung haben und so am Ende des Jahres fast so ausschauen wie ein K2.

    Die Bedingungen an der Stelle haben so gar nichts mit einem Forellenbach gemein.
    Oberhalb befindet sich ein flacher, warmer und schlammiger "Graben" der völlig verkautet ist.
    Gleich unterhalb befindet sich die dort einige Meter tiefe Weser.
    Von oben wird sicher ständig Futter angeschwemmt und von Unten versuchen Tiere wie Flohkrebse aufzusteigen.
    (Ich könnte mir vorstellen sie standen im Futter, etwas was selbst in der Teichhaltung nur angestrebt wird)
    Dann hatten sie sicher noch Startvorteile durch das anfüttern.

    Leider kann ich da eben das Wachstum, nur schlecht kontrolieren, jedes E-Fischen ist dort im Fischaufstieg störend und viele Fische treiben so auch in die Weser ab.


    Wie auch immer, der Platz scheint geeignet Brut auszubringen, ich war mir da wegen der Wärme gar nicht so sicher, das sie den Sommer dort verbringen/überleben würden.
    Haben viele ja wohl auch nicht, Ich habe ja die Forellen auch schon im Sommer in der Weser gesehen.
    Zu dem Zeitpunkt hatten sich mindestens Einzelfische schon weit in der Weser verteilt.
    (Wer sich die Karte anschaut, die fand ich bei den Bootanlagen oberhalb des einmündenen Kanals)


    Die Stelle war im Übriegen nicht willkürlich von uns gewählt, nach einem Bachforellenbesatz mit einigen größeren Tieren in der Umgebung, fand ich im Frühjahr dort einzelne Jungfische. (Das war eine Überraschung)
    Ausgewählt haben den Platz also die Forellen.

    Ich habe mal geschrieben:" Die wissen besser als wir, wo es gut ist", scheint so zu sein.

    Viel erstaulicher finde ich aber wie konkurenzstark sich die B.F dort behauptet und das Jungfische selbst das tiefe Wasser der Weser meisterten.
    Gruß Steini

  2. #22

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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Habe mir eure Ausführungen sorgfältig durchgelesen und komme mit einer neuen Theorie.

    Wie ihr wisst komme ich ja von einem Flusssystem der Nordsee. Bei uns in der Stör stützen wir im Wiederansiedlungsprojekt Lachs, Meerforelle und auch die Bachforelle.

    Wir haben es da nicht leicht in all den 30 Jahren so sauber zu trennen und uns auch zu erlauben genaue Aussagen über das Längenwachstum zu treffen, vor allem weil wir hier auch mit unterschiedlichen Stämmen und Herkünften arbeiten.

    Es werden BF sowohl selbst vorgestreckt (eigene Elterntiere abgestreift) wie auch aus gewässernahen ausgewählten Betrieben Besatz erworben.

    Es gibt definitiv stark unterschiedliche Abwachsraten bei uns.

    Hinzu kommen die 2 Jahre Verweildauer von MF in unserem Flusssystem, was für Nordseezuflüsse nicht ungewöhnlich ist.

    Warum sollten es keine 2 jährigen MF sein. Und zum Thema Färbung und einwandfreier Indentifikation ließe sich nach obiger Einführung wohl noch reichlich was sagen.

    Vor einer Woche haben wir einen vermutlichen MF Bock gefangen, der äußerlich bei 99% der Angler speziell im Frühjahr als BF durchgegangen wäre. In anderen Jahreszeiten wären sicherlich einige vorsichtiger gewesen. Aber eine eine BF mit über 60 cm gab es bisher bei uns nicht und wäre eher unwahrscheinlich.

    Warum sollen es bei dir keine MF sein, die lägen an ihrer oberen Wachstumsgrenze, wären aber nicht ungewöhnlich.

    MF ´s variieren im Längenwachstum in Nordeuropa erheblich und können durchaus bis zum doppelten ihrer kleineren Vertreter erreichen. So ist bei uns der der Mörrum Stamm der Turbowüchsige. Der eigene Stamm (Rantzau) liegt auch nicht schlecht, aber erreicht besonders auf die Rückkehrer gesehen keineswegs diese Größenordnung. Dann noch das unterschiedliche Nahrungsangebot an den Besatzstrecken........

    Da habe nicht nur ich aufgegeben sich darum einen Kopf zu machen.........

  3. #23
    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Da ich gerade auch ein wenig gelesen habe zu dem Thema Wachstum Bachforelle, möchte ich den Tread noch mal kurz aufleben lassen.
    Beim Stöbern bin ich auf eine schöne Tabelle gestoßen und möchte euch die nicht vorenthalten: http://www.angeln-leipzig.de/wachstum.htm

    Gruß Jürgen

  4. #24
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Ein Vergleich war dieses Jahr leider nicht möglich.
    Wegen des sehr langen und späten Weserhochwasser, haben wir den Besatz, im Hochwasserbereich länger herausgezögert.
    Die vorgestreckten B.F waren dieses Jahr schon etwas größer als wir sie dann besetzten.
    Das Wachstum war zunächst wieder super, in den ersten 3 - 4 Wochen verdoppelten einige Ihre Länge.
    Dann wurde es wärmer,... zu warm.
    Die letzte habe ich dort im Fischpass, bei weiter ansteigenden 24°C Wassertemperatur gesehen.
    (Etwa zu der Zeit, als oberhalb die Welse laichten.)

    Die B.F werden sich wohl schon sehr früh ins tiefere Weserwasser zurückgezogen haben, wahrscheinlich zu klein um sich da zu behaupten.

    Zu der warmen Zeit, kamen früh morgens auch die vorgestreckten Lachse, in gut gekühlten Beuteln.
    Hatte etwas Angst das auch der für sie zugedachte Zufluss zu warm wäre.
    War er aber nicht, der war noch kälter als die gekühlten Beutel.
    Halt reines Grundwasser im Quellgebiet.
    Dumm nur, denn auch dort ist nun Maisanbau.
    Der bisher immer Pflanzenreiche naturnahe Bach, hat sich nun verändert.

    Das kalte Quellwasser mag ja für die Salmoniden ein Segen im Sommer sein, die Quappen aber vermeiden, diesen im Winter dann warmen Bach auffallend.

    Das Ganze ist ein kilometerlanges Altarm System mit einige Zuflüssen, immer mehr begreife ich wie verschieden die Bereiche auch durch die Wassertemperatur sind.
    Im oberen Bereich halt das sommerkalte und winterwarme Grundwasser, weiter unten das sommerwarme und winterkalte Oberflächenwasser.
    Der Unterschied mag gering sein, aber ich behaupte für die Verteilung der Fischarten und Ihr Wachstum ist er ausschlaggebend.
    Man denkt nur immer, das alles überall gleich ist.
    Gruß Steini

  5. #25
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Ein Vergleich war dieses Jahr leider nicht möglich.
    Wegen des sehr langen und späten Weserhochwasser, haben wir den Besatz, im Hochwasserbereich länger herausgezögert.
    Die vorgestreckten B.F waren dieses Jahr schon etwas größer als wir sie dann besetzten.
    Das Wachstum war zunächst wieder super, in den ersten 3 - 4 Wochen verdoppelten einige Ihre Länge.
    Dann wurde es wärmer,... zu warm.
    Die letzte habe ich dort im Fischpass, bei weiter ansteigenden 24°C Wassertemperatur gesehen.
    (Etwa zu der Zeit, als oberhalb die Welse laichten.)

    Die B.F werden sich wohl schon sehr früh ins tiefere Weserwasser zurückgezogen haben, wahrscheinlich zu klein um sich da zu behaupten.
    Ein Blick dort, gestern ins Wasser und ich sah wieder eine kl.Forelle.
    Ob geblieben oder zurückgekehrt, wer weiß es.
    Gruß Steini

  6. #26
    Avatar von Gekko gecko
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Zitat von Steini
    Die Stelle war im Übriegen nicht willkürlich von uns gewählt, nach einem Bachforellenbesatz mit einigen größeren Tieren in der Umgebung, fand ich im Frühjahr dort einzelne Jungfische. (Das war eine Überraschung)
    Ausgewählt haben den Platz also die Forellen.

    Ich habe mal geschrieben:" Die wissen besser als wir, wo es gut ist", scheint so zu sein.
    Wie Recht du doch hast!!!
    Viele Erscheinungen können wir eh nicht belegen. Wir haben zwar unsere Vermutungen, aber ob diese zutreffen, wer weis das schon. So hatten wir Gestern beim E-Fischen auf Lachs z.B. eine Probenstrecke mit sehr guten Ergebnissen, und eine andere die Mattes befischt hat, mit extrem schlechten Ergebnissen. (Ich kann aber versichern, es lag nicht am E-Fischer.) Auffallend war auch, das wir in der ganzen Probestrecke keine BF nachweisen konnten. Koppen, Schmerlen und Elritzen in Massen, aber keine BF . Nach der Befischung nach der Punktmethode, haben wir dann noch gezielt in den Uferzonen, unter den Wurzeln und Totholzhaufen, also an den idealen BF -Standplätzen versucht BF nachzuweisen. -Ohne Erfolg- Erklären kann ich die Situation nicht. Struktur, Futter, Standplätze, Temperatur usw. alles OK. Trotzdem keine BF . So sehen wir, das auch noch viele andere Faktoren sich dort auswirken, über die wir noch gar nicht nachdenken.
    Gruß Gg

    Ich bin nur dafür verantwortlich, was ich sage, nicht was du verstehst

  7. #27
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Dieses Jahr hat es wieder besser gepasst, kein Hochwasser und die Fische sind schon seit 2 Wochen im Wasser.
    Versuchsweise wurden auch mal die Buhnenköpfe und Kiesbänke der Weser besetzt.
    Werde mir bald also mal die Taschenlampe schnappen und nachsehen.

    Die Frage ist, wenn dort Forellen auch nicht erfolgreich laichen können, bedeutet es ja nicht, das sie dort nicht aufwachsen könnten.
    So früh im Jahr hat sie kaum Konkurrenz, halt nur Fressfeinde.
    Es waren halt sehr viele Buhnenköpfe, die in geringer Anzahl mit B.Fv geimpft wurden.
    Stunden später war es schon überraschend, wie viele man noch bemerken konnte.
    Das relativiert, meine Betrachtung was die Anzahl der Weißfischbrut im Sommer betrifft doch gewaltig.
    Gruß Steini

  8. #28
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Frage zum Wachstum von Bachforellen

    Als Anmerkung.
    Die mit 0,5gr und 1gr Anfang Mai besetzten Meerforellen haben sich dieses Jahr prächtig entwickelt.
    (Wir haben uns die halt vorstrecken lassen und ganz auf die Turbo- B.F verzichtet.)

    Es scheint wirklich so das Sie der Hitze durch Absteigen in die tiefere Weser ausweichen.
    Gleich unterhalb der besetzten Fischtreppe sah ich heute Nacht etliche Forellen von 8 - 10 cm am Rand der Weser zwischen den Steinen der Uferpackung.
    Ich hatte sie erst für Rotaugen gehalten, dann stellte ich aber fest das eigentlich jeder Fisch dieser Größe eine Forelle war.
    In der Treppe selbst sah ich nur eine, das war die kleinste von allen.
    Leider sah ich nun erstmalig auch bei uns die lieben Grundeln.

    Die besetzten Forellen im kalten Brutbach (Wiesengraben) sind so zahlreich aufgekommen das man sie selbst tagsüber auf den ersten Blick sah, auch die liegen schon bei 6-10 cm.

    Ich denke der Vorsprung den sie durch das Vorstrecken erhalten ist enorm, die Weißfische und Barsche haben nun erst 2-3 cm.
    Gruß Steini

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