Hallo,

bei einem Sauerstoffgehalt von 1,5 mg/L ist es auch egal zu welcher Tageszeit du gemessen hast. Wenn dieser Wert stimmen würde, müsste es am Gewässer schon bestialisch stinken.
Karpfen mögen das eine Zeit lang aushalten, viele andere Arten ganz sicher nicht. Solch ein Sauerstoffgehalt passt einfach nicht zu der beschriebenen Situation am Gewässer.

Ein Großteil des Sauerstoffs wird im übrigen vom pflanzlichen Plankton gebildet. Ich brauche deshalb nicht unbedingt Unterwasserpflanzen um Sauerstoff zu produzieren.
Warmes Wasser, wie jetzt im Sommer, kann zwar weniger Sauerstoff binden als kaltes Wasser. Gleichzeitig ist die Sauerstoffproduktion auf sehr hohem Niveau. Die Sauerstoffproduktion von Wasserpflanzen und pflanzlichem Plankton ist direkt abhängig von der Sonneneinstrahlung. Das bewirkt aber gleichzeitig eine starke Schwankung des Sauerstoffgehaltes im Tagesverlauf. Tagsüber wird sehr viel Sauerstoff gebildet, nachts geht das aber gegen Null, während weiterhin Sauerstoff durch die Bakterien verbraucht wird um organisches Material abzubauen. Unmittelbar vor Sonnenaufgang habe ich dann das Sauerstoffminimum.

Wenn du immer noch der Meinung bist, Sauerstoffmangel sei die Ursache des Fischsterbens, wieso trifft es nur Karpfen? Den gemessenen Sauerstoffgehalt würde ich noch einmal prüfen. Wenn der stimmt, sähe es am See anders aus.

LL