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Thema: Nach großem Welsfang gehen die typischen Diskussionen wieder los

  1. #1
    Avatar von Jürgen W aus T
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    Nach großem Welsfang gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Dieses Jahr ist ein gutes Jahr - schaut man auf unser Gewässer mit großem Welsbestand. Neben einem großen von 164 cm ist schon einer mit 130 cm und einer mit 94 cm gefangen worden, sicherlich noch einige kleine von denen ich noch keine Kentnis habe http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-...-seines-Lebens
    Jetzt geht wieder die typische Diskussion unter den Mitgliedern los, ein Wels frisst nur 41 g pro Tag und füre jedes KG Gewichtszunahme braucht der Wels nur 6 KG Beutefisch/tiere.
    Gibt es irgendwo vernüftige Äußerungen zu dem Thema die man den Mitgliedern zur Verfügung stellen kann.
    Ich kann zwar auf meine Erfahrungen am Gewässer und die Statistiken verweisen, aber das reicht den Mitgliedern natürlich nicht, sondern die glauben lieber an ihre Wunderseiten im Internet. Es gab schon die ersten Forderungen das Wels besetzt werden soll.

    Danke Jürgen
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
    Durch meine Bemühungen das zu ändern, verstärkt sich das Wissen das ich wenig weiß.

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Die Frage ist was Du Ihnen beweisen willst.
    Ich denke ein im Gewässer aufgewachsener Fisch, ist wird dem Lebensraum entsprechend groß.
    So gefährlich als wenn die Anglerzahl, durch das begrenzt würde, was sich dort entwickelt.
    Ohne Besatz halt, auskommen müsste.

    Das große Mundwerk teilen Angler und Wels dann meist, wobei ich den Wels für harmloser halte.
    Die ganze Diskussion ist doch umsonst wenn er da nun vorkommt und wird so oder so beidseitig unehrlich geführt.
    Gruß Steini

  3. #3

    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Hallo,

    der Wels tut nichts.

    Aus diesem Grund ist wohl auch weit verbreitet das Maß auf null gesetzt und die Schonzeit aufgehoben.

    Ich gebe Steini recht, dass liegt gar nicht mehr in deiner Hand. Der Waller ist drin und wird sich weiter vermehren und sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst erhalten.
    Falls nicht, kannst du sicher sein, dass die Welsfreunde nachts mal ein wenig nachbesetzen.

    Ins Münsterland gehört dieser Fisch aus 2 Gründen nicht.
    Er war in der Rheinschiene nicht heimisch und ist nur mit menschlicher Hilfe dort hingelangt, genau wie Rapfen und Zander.

    Er gehört nicht in euer Gewässer, weil seine biologische Aufgabe eine ganz andere ist. Er hält als Spitzenprädator in der Brassenregion großer Ströme die Weißfische wie Brassen im Zaum.
    Das ist die fruchtbarste Flussregion, da ist es erforderlich entsprechend Fisch zu entnehmen. Das kann der Waller aufgrund seiner Größe. Ein Baggersee ist aber bei weitem nicht so produktiv wie der Unterlauf der Oder.
    Da die Art als adultes Tier keine natürliche Feinde hat, ist er durch die Nahrung begrenzt. Wie so etwas aussieht, kann man sehr schön am Kormoran sehen, hier gibt es überhaupt vele Parallelen.
    Ein Waller frißt auch nicht mehr pro Kilo Körpergewicht als der Hecht. Wir alle kennen die Nahrungspyramide, wo von Stufe zu Stufe 10 kg Futter zu 1 kg Gewichtszunahme führen.

    Das Ganze ist aber auch ein Nullsummen-Spiel. Ihr bekommt nicht den Waller zusätzlich, ihr werdet auch auf der anderen Seite etwas verlieren. Das kann die anderen Raubfische betreffen, gere aber auch die Schleie.

    Wenn deine Leute immer noch besetzen wollen, vermittle ich gerne ein Gespräch mit Vereinen in meiner Gegend. Die versuchen mit allen Mitteln die Fische wieder raus zu bekommen.
    Das geht von Entnahmegebot, über Geldprämie zur zusätzlichen 3. Angel auf Wels usw. Der Leidensdruck ist so groß, dass die grosse Mehrheit der Mitglieder dabei mitzieht.
    Leider bringen sie es nicht übers Herz den Waller abzuschlagen und besetzen gefangene Tiere in einen Fluss oder in andere, noch Welsfreie Gewässer.


    Da der Gewässerwart im eigenen Laden nichts gilt, würde ich an deiner Stelle mal auf der HV einen Verbandsbiologen dazu vortragen lassen.

    LL

  4. #4
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    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Unsere Gewässer sind rund 1 ha groß und es ist sicherlich richtig wennich nur 2-3 Welse darin hätte wäre es zu vertreten. Aber wir haben erheblich mehr, diese Teiche sind nur durch ständigen Besatz im Gleichgewicht zu halten. Ja klar wir könnten warten bis ssich das Problem von aalein löst - aber ich denke das ist nicht die Lösung eines Gewässerwartes der für künstliche Gewässer die Verantwortung hat.
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
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  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    L.L >>Er war in der Rheinschiene nicht heimisch und ist nur mit menschlicher Hilfe dort hingelangt, genau wie Rapfen und Zander.<<
    Was beim Wels so gar nicht so gesichert ist.
    Also Einspruch Einflussnahme. Sicher ist wohl das Besatz nicht selten war, was wohl zu der Verbreitung führte.

    Ich bin da etwas nachdenklicher geworden was die geeigneten Gewässer für Welse sind.
    Sein vertretbares Vorkommen auf die großen Unterläufe zu beschränken ist ähnlich als wenn man das beim Hecht für die Barbenregion tun würde.
    Er wächst und vermehrt sich halt da wo er ausreichend Lebensraum findet.
    Da der Wels aber selbst in flachen Entwässerungsgräben und der Barbenregion zu finden ist, schein es Ihm dort zu gefallen.
    Selbst in kleinsten Altgewässern wächst er noch recht gut ab und bleibt nicht selten viele Jahre unbemerkt.
    Was aber sind nun Gewässer die in der Natur für Ihn unerreichbar wären, wenn er im Fluss selbst vorkommt?
    Bäche, Altarme und kleinste Tümpel im Überflutungsgebiet nicht, das müssten schon kleine Gewässer ohne Abfluss sein die es aber natürlich entstanden kaum gibt.
    Was die Konkurrenz zu den Raubfischen angeht, der Wels ist kein reiner Raubfisch, er nutzt auch weiteres Futter.
    Er ist eben nicht unbedingt an der Spitze der Nahrungspyramide zu finden, da bleibt also auch noch Platz für Hechte.
    Es ist schon fast zu Bewundern wie groß Er so selbst in kleinen Gewässern werden kann.
    Das zeigt eben auch wie sparsam er mit Energie umgeht und das Er vielseitig ist, oder eben eine kürzere Nahrungskette nutzt.


    Das Er so gefährlich für weitere Arten nicht sein kann, beweist er in weiten Teilen seines Verbreitungsgebietes.
    Dort finden sich dann all die Arten, die er sonst bedrohen soll.

    Was die Nutzung betrifft, er ist ein guter Speisefisch und scheint auch nicht nachbesetzt werden zu müssen.
    Warum sollte man Ihn also nicht entnehmen.
    Selbst die Großen können raus(,) die würden sonst halt helfen, die Besatzfische (auf eine gesunde Menge) zu reduzieren.
    Wenn man aber Teichwirtschaft betreibt, sollte man auch die Raubfische begrenzen.
    Ich denke nicht, das ein Vorkommen von Wels so sonderlich problematisch ist, problematisch sind Besatzfische.

    Optimal ist es doch, etwas nutzbares einzugliedern was sich dann selbst erhält, ohne das weitere Arten verschwinden.
    Wenn so etwas wie beim Zander oft stetig nachbesetzt wird ist es viel schlimmer.

    Wenn man aber regelmäßig massenhaft Großwelse besetzt, hat man den Schaden selbst verursacht.
    Das kann man aber mit vielen anderen Arten wohl auch.
    Gruß Steini

  6. #6

    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    hallo Steini,

    ich hoffe, du beziehst dich bei deiner Annahme, der Waller sei im Rheinsystem heimisch gewesen, nicht auf die beiden niederländischen Welsgräten aus dem Mittelalter.


    Sicher kann ein Waller aus Flüssen in alle möglichen Gewässer gelangen. Die Frage ist aber, warum hat er das früher nicht gemacht?
    Du beschreibst ja hier die jetzige Situation, das heißt nach dem Sündenfall.

    Wenn er in einen kleinen Altarm gerät, kann der dort sicher prima klarkommen. Ob die dortige Schleienpopulation das auch so positiv sieht?

    Niemand behauptet, dass der Waller Arten ausrottet, das hat nicht mal der Kormoran mit der Äsche geschafft. Dass es aber zu Verschiebungen bei den Arten kommt, sehe ich an vielen Fällen in den hiesigen Baggerseen. Das erste Anzeichen für das Vorhandensein von Welsen war immer ein rasanter Einbruch bei der Schleie. Ich behaupte nicht, dass das überall so ist.

    Mit diesem Kormoran gibt es übrigens eine Reihe von Parallelen. Beide Arten gelangten in Gebiete, in denen sie früher nicht vorkamen, beide trafen auf eine Fauna, die gegen sie keine Abwehrmöglichkeiten entwickeln konnten und beide Arten sind fast ohne Fressfeinde. Nachdem der Waller das Temperaturproblem gelöst hat, ist das Futter der begrenzende Faktor.
    Käme es hier zum Einbruch, würde sich auch der Welsbestand verringern.
    Das passiert aber nicht, da regelmäßig Futter nachbesetzt wird. So kann dieser Mechanismus nicht wirken.
    Wenn du schon den Besatz so negativ siehst, der Waller kommt ebenfalls auf diese Weise um die Welt.

    Es ist nicht erst dann ein Besatzfehler, wenn man laufend Riesenwaller besetzt, der Fehler beginnt bereits mit dem ersten Waller.

    Es ist eine Illusion, wenn du davon ausgehst, die Bestände im Griff zu behalten. Die Art reproduziert sich uneingeschränkt selbst.
    Wie soll man denn die Bestände regulieren. Dem Angler fallen doch alle Welse trotz Entnahmegebot aus der Hand. Da werden 2-Meter-Waller zurückgesetzt, weil keiner weiß was er mit dem Fisch machen soll.
    Ist der Waller im Gewässer, bist du nur noch Zuschauer.

    In unserer Region machen die Vereine verzweifelte Klimmzüge den Bestand zu reduzieren. Von der Geldprämie über Entnahmegebot bis zu zusätzlichen Ruten für den Welsfang. Die würden den Besatz liebend gerne ungeschehen machen.

    Deine Einstellung gebietsfremden Arten gegenüber kann ich so generell nicht teilen. Es ist immer von Nachteil, wenn Menschengemacht Faunen verändert werden. Wo ziehst du da für dich die Grenze.
    Ist der Forellenbarsch noch o.k. oder der afrikanische Wels oder die Sumpfelritze?


    Aber wir haben ja auch Themen, wo wir uns einig sind. Fällt mir nur gerade nix ein.


    LL

  7. #7
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Hi ich möchte beiden LL und Steini recht geben - sicherlich macht es keinen Sinn der Waller heraus zu fischen um dann zuviel andere Raubfische zu setzen - das habe ich auch nicht vor. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, dass ein großer Wels mit dem wenigen Futter auskommt was in den vielen Berichten im Netz steht. Besonders nicht in einem nährstoffreichen Gewässer, dass zudem nicht tief ist und somit von Frühjahr bis Herbst optimale (Fress- und Verdauungs-) Temperaturen für einen Wels bietet.
    Natürlich könnten wir sagen wir warten ab - die Natur wird es schon regeln - das würde sicher irgendwann funktionieren, allerdings befürchte ich das es dann den Angelverein nicht mehr gibt. Nur mit Wels und Karpfenanglern können wir nicht überleben.
    Außerdem finde ich es nicht richtig, wir als Verein haben die Fische eingesetzt, jetzt die Bewirtschaftung der Teichanlage einzustellen, also karren wir jährlich den Ertrag vom Hegefischen aus einem anderen Gewässer in das Welsgewässer.
    Also der Bestand der Welse und sicherlich auch vorhandenen anderen Räuber trägt sich nicht allein sonst würde der Weißfisch mittlerweile überhand nehmen. In diesem Jahrzehnt haben wir schon über 1000 kg. Weißfisch nachgesetzt - und das an 3 Teichen mit jeweils 1 ha. Einen Köderfisch zu fangen ist an dem Gewässer eine Herausvorderung.
    Als Vergleich haben wir eine weitere Teichanlage ähnlich groß und tief - mit gutem Hechtbestand - dort sieht die Situation völlig anders aus. Gute Population der Weißfische mit reichlich Fischbrut.
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
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  8. #8
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Einen Köderfisch zu fangen ist an dem Gewässer eine Herausvorderung.
    Als Vergleich haben wir eine weitere Teichanlage ähnlich groß und tief - mit gutem Hechtbestand - dort sieht die Situation völlig anders aus. Gute Population der Weißfische mit reichlich Fischbrut.
    Etwas was aber vermehrt zu beobachten ist.
    Im Vergleich zu vor 25 Jahren, scheint es viel schwieriger geworden zu sein.
    Die Begründung muss wohl im Einzelfall gesucht werden.

    Aber ohne Frage frisst so ein großer Fisch nicht wenig, warum sollte man Ihn also nicht entnehmen?
    Es wäre halt dumm so etwas zu fördern und gleichzeitig Weißfische zu kaufen.

    @L.L
    Ich schrieb es sei für den Rhein nicht klar, mehr nicht.
    Er wird halt in einigen Regionen dort als heimisch gehalten, aber eben nicht in allen Regionen.

    http://www.dgf-magazin.de/index.php/...silurus-glanis
    Findet sich aber auch in Fachtexten ähnlich wieder.
    (Mattes hat da auch mal nachgefragt...)

    Wenn Du dich nun für das ganze Einzugsgebiet festlegst, finde ich es recht gewagt.
    Gruß Steini

  9. #9
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Wie gesagt wir sind in der glücklichen Lage Fische aus einem anderen Gewässer unseres Partnervereins zu bekommen - der Transport kostet zwar auch Geld- aber so haben wir über das Jahr immer wieder neuen Besatz an Weißfisch.

    Nicht optimal aber wir müssen ja irgendetwas tun.
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  10. #10
    Avatar von Schnickes
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Irgendetwas tun zu MÜSSEN ist oft der falsche Ansatz, solange man nicht alle Fakten vor Augen hat und ins Blaue arbeitet. Diese Tendenz zeichnet sich bei den Anglern leider immer wieder ab und führt zu traditionellem Aktionismus - nicht nur im hier angesprochenen Fall.

    Ich schätze das nicht als glückliche Lage ein, weil ihr immer wieder Unmengen an Fisch zuführt, die das Gewässer vermutlich nie produzieren würde/könnte.

    Ich muss noch ergänzen, dass der Begriff "Hegefischen" mir völlig zuwider ist. Für das Motiv, ein Angeln als sogenannte Hegemaßnahme einzusetzen, gibt es keine stichhaltige Begründung.
    Geändert von Schnickes (20.06.14 um 19:24 Uhr)
    Viele Grüße,
    Niklas

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