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Thema: Nach großem Welsfang gehen die typischen Diskussionen wieder los

  1. #11
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Ich schreibe mal besonders beim Wels wird viel behauptet.
    Das aber auf beiden Seiten.
    Tja Jürgen, so ein ähnlich Fischfreies Gewässer haben wir auch.
    Das war mal richtig gut dort, das Ding war voller kleinwüchsigen Brachsen und großen Rotaugen, aber möglicherweise haben kluge Leute zu viele umberhängende Weiden abgesägt.
    An den im Freiwasser hängenen Weidenwurzeln laichten halt die Weißfische.
    Als die weg waren, wurde es deutlich schlechter mit dem Weißfisch.(um 1993)

    Der See hat die Form einer Badewanne, also keine Uferzone, ist über 60 ahre alt und 9 -11 m tief.
    Unterhalb von 2 m aber fast überall tot.(oft Schwefelwasserstoffe)
    Da hatte mein Vorgänger die Idee da auch noch einige Welse zu besetzen.(ende 90er)
    Ich denke so bis zu 150 Welse von 50cm gelangten da rein.
    Ich dachte die würden da wohl kaum Futter finden....ich dachte.
    Ein Jahr später, waren einige von 70 - bis in die 90er gefangen die ungewöhnlich schwer waren.
    Nach einem weiteren Jahr gab es Jungwelse.
    Bei den anderen Fischen blieb alles beim alten,....nicht ganz Brachsen werden immer seltener.
    Dort hat halt nicht der Wels die Weißfische reduziert, aber möglicherweise braucht er die Fische auch nicht als Futter.
    Möglicherweise nutzt er etwas was andere Fische nun nicht mehr nutzen, was eben die Nahrungskette verkürzen würde.
    Ganz sicher wird er aber nebenbei auch noch jeden Fisch nehmen den er bekommen kann.
    Das ist jetzt bei uns das einzige Gewässer wo man wirklich recht wahrscheinlich auch einen Wels fängt.

    So wie beim Zander scheint auch der Wels in typischen Hechtgewässern nicht so durchsetzungsstark zu sein, da haben meine Vorgänger einen See mit etwa 2000 Welsen und weit mehr als 10 000 Zandern besetzt, der Hecht blieb der Sieger,
    aber auch dort sind Brachsen nun selten und alle anderen Arten eher ansteigend.
    Max haben sie nun die 2m erreicht und 44 kg ist gesichert, aber ich sah mal einen.....
    (Heute werden da auf 100 Hechte etwa 4 Welse und 4 Zander jährlich gefangen und Stipper/Karpfenangler kommen von weit her)

    Ich bin aber kein Freund von unnötigen Besatz.
    Das sollte sich schon nach Möglichkeit selbst regeln.
    Gruß Steini

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Wie Unklar das frühere Vorkommen von Welsen z.B in Teilen des Oberlaufes betrachtet wird,
    haben Schweizer Angler hier zusammengetragen.http://www.fischerforum.ch/phpBB3/vi...hp?f=73&t=7896

    Da taucht auch ein Bericht zu dem historischen Vorkommen von Wels und Zander in NRW auf, den ich aber nicht kenne.>>Klinger, H. und Schmidt, G.: Zur historischen Verbreitung von Zander und Wels in Nordrhein-Westfalen, 1997<<
    Kennt Ihn Jemand oder hat Zugang ?

    Es ist eigentlich traurig wie wenig wir wissen.
    Wenn man da hinterfragt was einst heimisch war und was wann zu uns kam, findet man viel Erstaunliches.
    Mindestens seit 2000 Jahren werden Fische und Krebse umgesetzt.
    Ganz sicher hat man sie aber schon früh, lebend transportiert, Kühlschränke gab es ja noch nicht.

    An der Elbe kam man zu dem Schluss das so aber bisher noch nie wirklicher Schaden entstand. Link:http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&...Wl5ONgDjbYY1cA

    Das Hechte, Döbel oder Quappen in Forellenbächen zu bekämpfen wären ist wohl wie beim Wels im Schleiengewässers, eher eine Betrachtung des Nutzungszieles.
    Ich kannte auch noch alte Angler, die möglichst Jeden Hecht aus den Gewässern haben wollten.

    Ich mag halt diese Hexenjagt nicht, die beim Wels herrscht.

    1. Sollte man es dann wirklich erst recht beim Zander, Rapfen tun.
    und .
    2. Wird es immer mehr verallgemeinert, eben auch da, wo der Wels immer schon heimisch war.






    Gruß Steini

  3. #13

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    Überpopulationen von Welsen erkennen

    Gibt es Möglichkeiten wie ein Laie Überpopulationen an Welsen erkennen kann....Ich selbst bin aktiv in einem Verein an der Lahn....allein auf 2km Flussstrecke war ich bei dieses Jahr seit Ostern bei 6 Welsfängen dabei. Alle ca 1m gross.....vier Stück am hellischten Tag.....

    Gruss
    Thomas

  4. #14
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Es fällt mir schwer zu antworten, weil mir schon der Begriff "Überpopulation" Bauchweh bereitet.
    Das ist so etwas negatives und schreit nach Handlung.
    Überpopulationen sind in der Natur wohl sehr selten, das hat sie eigentlich ganz gut im Griff, wenn man es zulässt.

    Es ist doch eher oft eine Sache, der Menschlichen Wertung.

    Wenn Raubfische im Gewässer selbst aufgewachsen sind, ist Ihr Bestand halt angepasst.
    Dann hinterlässt jeder gefangene Raubfisch zu nächst eine Lücke.

    Wenn man aber nun Angst hat das sie zu viel fressen, fürchtet man eher den Nahrungskonkurrenten.
    Do geht es dann mehr um große Raubfische.

    Wenn es aber darum geht Fremdarten kurz zu halten, wäre jeder einzelne Zander, Wels oder Rapfen bei euch zu viel.


    Meistens hört man entweder, zu viel oder zu wenig, teilweise erklingt es aber auch gleichzeitig.
    Was man nie hört, es sei O.K.

    Eine hohe Fangzahl, kann aber auch ein Hinweis auf eine Überpopulation von Anglern sein.
    Bei 2 Km kann ich mir viel vorstellen, ohne Angabe zur Breite sagt das gar nichts aus. 2000m*5m oder 2000m*50m, sind ja 10 mal mehr Fläche.
    Gruß Steini

  5. #15

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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Hallo Steini.....vielen Dank für dein Statement. Mir gefällt deine objektive Art mit der Thematik umzugehen.....denke sowas ist selten.....oft sind die Leute eiserne Verfechter einer festen Befürwortung oder Ablehnung.

    Aber elementar kennt doch die Biologie durchaus Überpopulationen die empfindliche Gleichgewichte aus dem Lot bringen.....denke da z.B. an die Quappen oder die Wollhandkrebse die z.B. punktuell immer wieder als Indikator eines aus dem Gleichgewicht geratenen Ökosystems stehen.

    Besonders mit der Thematik der Überfischung tue ich mir immer schwer.....mag sein das immer mehr Leute fischen gehen.....aber nimmt derzeit der Anteil derer die angeln gehen und die Fische tatsächlich verwerten nicht sogar ab!? Bei uns an der Lahn sind wir Fischverwerter schon längst eine Rand Gruppe.... die meisten Fischen nur noch fürs Foto und werfen den Fisch anschließend wieder ins Wasser.....da müssten die Fischbestände eigentlich immer mehr werden.....oder !?

    Gruß
    Thomas

  6. #16
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Du meinst mit den Quappen doch sicher die Grundeln und mit den Wollhandkrebsen dann die Wollhandkrabbe.

    Beide waren fremd, bedeutet sie haben einen Startvorteil.
    Aber nur so lange, bis die Natur (Fressfeinde und Futter) nicht gelernt hat mit Ihnen umzugehen.
    Zunächst mögen sie regelrecht explodieren, dann aber ändert es sich.
    Sicher es kann sein, das dann das ganze Nahrungsnetz verändert wurde, aber sie werden eben eingegliedert.

    Die Wollhandkrabbe ist für Angler und Fischer sicher nervig, aber das große Aussterben blieb seit 90 Jahren aus.
    Aber ich kenne keinen Köder auf den Barbe und Aal so abfahren wie eine weiche Krabbe, die lieben sie halt.
    Auch die Fischer haben langsam erkannt, das es lohnt Wollis zu fangen, weil sie in China richtig Geld kosten.
    Was die Grundeln betrifft so explodiert nun im Nordostseekanal auch der Zander, seit eben die Schwarzmundgrundel da ist.


    Eine einzige Art, die die Natur schon seit langem Probleme macht fällt mir ein.
    Wo eben solche biologischen Regeln nicht greifen.
    Das sind halt Wir.
    Die Erfahrung zeigt, wir sollten uns nicht zu sicher fühlen.
    Gruß Steini

  7. #17
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    Avatar von Jürgen W aus T
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Deine meinung in Ehren, aber ehrlich ich will einiges erreichen - und sicher nicht so. "Warten wir mal ab das wird sich schon irgendwann einpegeln", so funktioniert das nicht, wenn wir das so machemn wollen, können wir besser die festgelder versaufen und die nächsten Mitgliedsbeiträge in Forellen investieren um dann Ende 2015 die Tore zu schließen.

    Ich glaube langsam ich bin hier falsch.
    Ich weiß, das ich nicht viel weiß.
    Durch meine Bemühungen das zu ändern, verstärkt sich das Wissen das ich wenig weiß.

  8. #18
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Deine meinung in Ehren, aber ehrlich ich will einiges erreichen - und sicher nicht so.
    (...)
    Ich glaube langsam ich bin hier falsch.
    Also ehrlich gesagt, ich weiß nicht genau, welche Antworten Du erwartest, bzw. auf was Du hinaus willst Jürgen.
    Habe Deinen Eingangspost mehrmals durchgelesen, dieses Thema verfolgt, habe aber bisher noch keinen roten Faden erkennen können, dafür sind Deine Angaben einfach zu schwammig.

    Zitat Zitat von Jürgen W aus T Beitrag anzeigen
    Dieses Jahr ist ein gutes Jahr - schaut man auf unser Gewässer mit großem Welsbestand. (...)
    Jetzt geht wieder die typische Diskussion unter den Mitgliedern los, (...)
    Gibt es irgendwo vernüftige Äußerungen zu dem Thema die man den Mitgliedern zur Verfügung stellen kann. ...
    Wenn Du die Welse reduzieren willst, verhänge einfach ein Entnahmegebot, ganz einfach.
    Natürlich wirst Du auf diese Weise nicht alle aus dem Teich bekommen, aber eine deutliche Reduktion sollte möglich sein.
    Wird bei Euch im Vorstand für jede Entscheidung bezügl. Gewässerordnung, Besatz, Mindestmaße etc. eine mehrheitliche Entscheidung aller Vereinsmitglieder benötigt? Na dann gute Nacht.
    Willst Du Deine Vereinsmitglieder ins Boot holen, um mit Dir an einem Strang zu ziehen, erkläre ihnen einfach die Situation, daß offensichtlich zu viele Welse im Gewässer sind, die Nahrung nur durch Nachbesatz mit Futterfisch erhalten werden kann. Erkläre Ihnen ganz einfach Deine Motivation zur Entscheidung Deines Handelns. Die Mehrheit wird es einfach akzeptieren.
    Prinzipiell haben Steini und LL aber Recht, die Prädatorenanzahl ist abhängig von der Nahrungsgrundlage, folglich reguliert sich der Bestand selbstständig.

  9. #19
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Hallo Jürgen Ich bin etwas von Deinem Thema abgekommen, als ich versuchte zu beantworten woran man eine Überpopulation von Welsen erkennt.

    Dein und mein Ansatz unterscheiden sich einfach.
    Ich möchte einen möglichst hohen reproduzierenden Raubfischbestand, um Druck auf alle Futterfische auszuüben.
    Ich bin halt der Meinung das es nicht gut sein kann wenn man die Raubfische stetig kurz hält.
    Da ist mir jede zusätzliche Raubfischart als Ausgleich recht und ich habe auch wenig Probleme wenn ein Raubfisch zurückgesetzt wird.
    Um die Besatzfische mache ich mir da wenig Sorgen, ob da nun einer von 5 oder einer von 10 Karpfen überlebt ist mir egal.
    Wir haben halt viel Fläche und viele Gewässer, man sollte aber schon die richtige Auswahl treffen sonst geht man eben leer aus.
    Wir haben halt keine Angelteiche und viele spezialisierte Mitglieder wollen nur Zander und Aal entnehmen.
    Über Karpfen, Schlei, Hecht, Wels und Weißfische freuen sie sie, je größer um so besser, aber da geht sehr viel zurück.
    Bedeutet ich brauch auch nicht viel Besetzen, halt meist einige Karpfen und Schleien.




    Bei Euch scheint Besatzfisch und die Fischmenge wichtiger.
    Ihr habt so denke ich viel mehr Angler aber weniger Fläche und Gewässer.
    Bei Euch werden große Raubfische sicher eher als Konkurrenten wahrgenommen.
    Da denkt man dann anders.

    Wenn Ihr sie schon da habt, setzt halt ein Mindestmaß wo man sie schon verwerten kann.
    Streicht die Schonzeit und Fangbegrenzung und macht klar, das der der einen Großen Wels zurücksetzt rausfliegt.
    Dann könnt Ihr sie nutzen und vielleicht verschwinden sie, denn mehr als einige Größere Tiere wird es ja bei Euch gar nicht geben.
    Erwischt es nun zufällig gleich alle Männchen fehlt gleich ein Jahrgang Nachwuchs.
    Gruß Steini

  10. #20
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Nach großen Welsfang, gehen die typischen Diskussionen wieder los

    Uh, Jürgen ... nicht so ungeduldig.

    Lass den Welsen jetzt meinetwegen noch die kommende/aktuelle Laichzeit und fangt dann mal ein paar von den größeren Exemplaren heraus. Und dann schaut ihr euch in Ruhe die weitere Entwicklung an.

    Zu Thomas (übrigens herzlich willkommen im Forum, wir kennen uns ja aus anderen) Begriff der "Überpopulation". Nahrungsressourcen sind natürlich ein handfester Bestandteil einer natürlichen Populationsbegrenzung, aber beileibe nicht der einzige.
    Räuber-/Beutebeziehungen enden nur in selteneren Fällen mit dem Verschwinden beider Arten.

    Ein Fließgewässer ist ein offenes Ökosystem, ein See/Teich/Weiher ein geschlossenes, schwer zu vergleichen.

    Gegen eine Entscheidung, in einem überschaubar kleinen Stillgewässer keine Welse zu dulden, ist vom Prinzip her aber erstmal nichts einzuwenden. Wenn Du Dich also zum Handeln aufgerufen und geradezu "getrieben" siehst, handle ruhig. Wobei menschliche Eingriffe in Ökosysteme aber meist eher nachhaltig schlechte Auswirkungen haben, da teile ich Steinis Skepsis.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

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