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Thema: Zum Vortrag: Eignen sich Zander aus der Aquakultur zum Besatz in natürliche Gewässer

  1. #11

    AW: Zum Vortrag: Eignen sich Zander aus der Aquakultur zum Besatz in natürliche Gewäs

    Hallo,

    @amb

    ich habe ihnen keine persönliche Vorteilsnahme vorgeworfen und tue das auch jetzt nicht.

    Was ich ihnen im Kern vorwerfe, ist die Tatsache, dass sie aufgrund einer noch laufenden wissenschaftlichen Untersuchung eine Empfehlung für diese Zander aussprechen und den Eindruck erwecken, es handle sich um eine abgeschlossene Untersuchung.

    Wie sie selbst sagen, stehen noch eine Reihe von Untersuchungen an, aber sie sind optimistisch.

    Was sie mit dem Zander verfolgen, ist es Wert untersucht zu werden.

    Es ist auch legitim einen Überblick über ein laufendes Projekt zu geben.

    Aber wieso um Himmels Willen stellen sie den Aquakulturfisch als überlegen hin?

    Auf Nachfrage mussten sie ja auch einräumen. dass sie bislang weder die Mortalitätsrate durch Fressfeinde, noch andere Aspekte der Mortalität untersucht haben. In ihrem Vortrag selber, fehlte aber jeder Hinweis darauf, das bislang wichtige Faktoren noch nicht untersucht sind.

    Lediglich beim Nahrungserwerb konnten sie Vorteile der Aquakulturfische nachweisen.

    Dieser Teilaspekt der Mortalität, den sie untersucht haben, lässt es nach meiner Meinung nicht zu, eine Empfehlung auszusprechen. Sollte der Fisch aus der Aquakultur sich bezüglich der Überlebensrate als ebenbürtig oder gar überlegen erweisen, haben sie alle Berechtigung diesen Fisch zu empfehlen. Bislang vermuten sie das aber nur.

    Dass einige der Anwesenden ihren Vortrag als Aufforderung zum Besatz mit großen Zandern missverstanden haben ist allerdings nicht ihre Schuld.

    Auch wenn ich mit ihren Schlussfolgerungen nicht übereinstimme, so empfand ich ihren Beitrag doch als eine Bereicherung der Veranstaltung.

    lotalota

  2. #12
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Zum Vortrag: Eignen sich Zander aus der Aquakultur zum Besatz in natürliche Gewäs

    Zitat Zitat von amb Beitrag anzeigen
    Ein Teilnehmer am Forum stellt seine Erfahrung dar, dass unter natürlichen Bedingungen von 300.000 einsömmrigen Zandern (Z1) höchstens 300 Tiere das Adultenstadium erreichen. Anhand der bislang erzielten Untersuchungsergebnisse bin ich zuversichtlich dass gut konditionierte Zander aus der Aquakultur hier erheblich besser abschneiden können. Und das sehe ich als Ansporn für die weitere Beschäftigung mit der Thematik. Wie auch im Vortrag dargestellt, stehen am Institut für Binnenfischerei in den nächsten Jahren weitere Untersuchungen, insbesondere zum Besatz natürlicher Gewässer und der Verfolgung der Bestandsentwicklung auf dem Programm. Eine abschließende Bewertung des Potenzials von Zandern aus der Aquakultur für Besatzzwecke bedarf demnach noch Zeit.
    Das war ich und will mich erstmal für den Beitrag bedanken.
    Was ich unerwähnt ließ, ist ja die Erkundung von Angelvereinen ob ihr Gewässer zum Besatz mit Zandern dafür prädistiniert ist. Wurde anhand des Sacrower Sees ja toll beschrieben.
    Unerwähnt ließ ich auch die Wichtigkeit kleinerer Zander für die Nahrungskette.
    Ich habe anschaulich 1988 im Moritzburger Teichgebiet bei Dresden erlebt, wie beim Ablassen eines 8-10 Ha Teiches tausende kleine Zander Z1
    in den Abwassergraben verbracht wurden und starben. Wären ideale Besatzfische geworden, da Zooplankton ausreichend im Teich zur Verfügung stand.
    Der Fischwirt erzählte mir, 12 adulte Zander wurden im Frühjahr besetzt um die Weißfischpopulation zu begrenzen.
    Auch weiß ich um neue Chancen in der Aquakultur. Die Karpfenverkäufe sind in Fischzuchten rückläufig, Osteuropa und Klimatisch günstige Länder wie Frankreich treten als Konkurernten preisbewußter auf. Zander könnte da in Dt. Fischzuchten ein Umsatzträchtiger Hit werden.

    Immer wieder stattfindender Besatz ist auch anzusprechen. Die natürliche Ertragsfähigkeit zur Bestandssicherung wird vernachlässigt.
    Auch weiß ich um fundierte Vorträge des IFB, konnte selbst 3 Vorträge von Dr.Brämigk auf Fachtagungen beiwohnen. Da wurden Besatzpraktiken und Vorschläge angesprochen. Hat mir unglaublich bei der Entwicklung eines 10 Ha Kiessees zum Hecht-Schleisee geholfen.

    Vielmehr habe ich zu Beginn meines Vortrages explizit darauf hingewiesen, dass Zanderbesatz üblicherweise nicht zu den Prinzipien der angelfischereilichen Gewässerbewirtschaftung gehört. Wichtiger und häufig wirksamer als Besatz ist die Bereitstellung geeigneter Habitate und Umweltverhältnisse für eine natürliche Reproduktion und selbständige Etablierung. In Ausnahmefällen (Wiederbesatz nach Ausstickung, Neozoenbekämpfung, etc.) kann Zanderbesatz jedoch ggf sinnvoll sein.
    Auf diese Worte hören zuwenige Angler, leider.
    Gruß
    Albert

  3. #13

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    209

    AW: Zum Vortrag: Eignen sich Zander aus der Aquakultur zum Besatz in natürliche Gewäs

    Ich freue mich über die sachkundige und rege Diskussion, weil ich gerade beim Zanderbesatz ebenfalls große Bedenken hege und der bisherigen Forschung und Fachliteratur keine verlässliche Grundlage entnehmen kann, unter welchen Gewässerbedingungen Besatz sinnvoll wäre und wie es sich mit den Ursachen der Zandermüdigkeit verhält.

    Bisher wird ja immer noch dieser Kannibalismus auf Störungen in der Nahrungskette oder falscher Bestandsstützung zurück geführt.
    Ich beziehe mich da insbesondere auf die Erfahrungen am Bodensee.
    Gerade das Problem der Zandermüdigkeit sollte doch wohl endlich mal ein Forschungsansatz werden und möglichst frühzeitig geklärt werden, bevor man von Aquakultur auf Freilandbesatz schließt.

    Das möchte ich jetzt nicht als Kritik am Vortrag oder gar der Forschungsarbeit sehen, sondern als sinnvoller Hinweis.
    Denn schließlich sind die Aufzucht hin bis zum verwertbaren Speisefisch in einer Zuchtanlage oder einem Zuchtbetrieb, doch ein meilenweiter Unterschied zu einem Besatz unter unseren Bedingungen in künstliche oder natürliche Gewässer.
    Hier wäre auch die Erfahrung der enstprechenden Fischer mal sehr interessant einzubeziehen.
    Über die Aufzucht in Aquakulturen gibt es ja nun schon hinlänglich genügend Material.

    Wir hier draussen machen echte Klimmzüge mit künstlichen Laichnestern und dergleichen mehr, um überhaupt eine Reproduktion zu ermöglichen.
    Viele Vereine sehen das allerdings ganz anders und wirtschaften bewußt nicht nachhaltig weil ihnen das Knowhow fehlt oder das ganze zu mühsam erscheint.

    Genau diese Zielgruppe freut sich dann auch über Besatzempfehlungen mit vorgestreckten Wonneproppen.

    Würde mich fereun, wenn wir ein wenig unsere Bedenken und Erfahrungen einbringen können.

    Gruß an den Kollegen Hallermann, den ich hoffe dieses Jahr wieder an unserer Stör zu treffen, wenn er Jörn und Frank unterstützen darf mit unseren kleinen Franzosen.

    Andreas
    Geändert von dat_geit (22.02.11 um 23:52 Uhr)

  4. #14
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Zum Vortrag: Eignen sich Zander aus der Aquakultur zum Besatz in natürliche Gewäs

    Ein weiterer Züchter beginnt mit der Aquakulturhaltung der Zander.

    http://www.bergedorfer-zeitung.de/vi..._zuechten.html
    Gruß Steini

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