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Thema: Einseitige Ernährung?

  1. #1

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    Einseitige Ernährung?

    Hallo zusammen,

    ich bin seit diesem Jahr neben einer Teilstrecke der Ruhr auch für einen 0,15 ha "großen" Teich verantwortlich. Nun beherbergt dieser Teich einen stark verbutteten und stetig steigenden Bestand an Rotaugen. Die vorhandenen Räuber, eine große Zahl kleinwüchsiger Barsche und 1-2 Zander werden der Lage natürlich nicht Herr. Aus diesem Grund war bis vor kurzem ein Hechtbesatz (H2) mit 2-3 Tieren im Herbst geplant. Leider werden z.Z. Stimmen im Vorstand laut, die sich um unsere heißgeliebten und immer wieder geforderten Regenbogenforellen machen. Nachdem ein älteres Mitglied vom Fang zweier Hechte vor vielen Jahren berichtete, die sich angeblich ausschließlich von Regenbogenforellen ernährten, wurde der Hechtbesatz im Nachhinein vom Vorstand gecancelt.

    Nun kann ich mir nicht vorstellen das sich ein Hecht ausschließlich auf eine Fischart als Nahrungsquelle beschränkt. Ich bin der Ansicht ein Räuber frisst was ihm für den geringsten Energieverlust die meiste Energie bringt.

    Könnt ihr mir bezüglich dieses Themas weiterhelfen? Kann es wirklich passieren, das Räuber sich auf Regenbogenforellen einschießen, wenn der Tisch doch so reich mit Rotaugen und Barsch gedeckt ist? Das auch Regenbogenforellen durchaus auf dem Speiseplan stehen ist mit bewusst aber ein konsequentes Nachstellen dieser will mir nicht logisch erscheinen.

    Hätte vielleicht jemand eine Zahl wieviel so ein Hecht (H2) in der Regel an Beute pro Tag schlägt?

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Einseitige Ernährung?

    Ein Hecht kann sehr schnell wachsen wenn er das richtige Futter nur reichlich erhält.
    Zweijährig schafft er dann 60 bis über 80 cm, aber bei einem so kleinen Gewässer eher unwahrscheinlich.
    Forellen sind so ein Futter, schlanke dumme und fette Haustiere, sicher viel interessanter als vorsichtige dürre wilde Rotaugen.
    Fett ist Energie pur.
    Dann brauchen sie noch recht viel Sauerstoff und sind in stetiger Suche nach dem gewohnten Trockenfutter.
    Bedeutet das sie wohl alle in recht begrenzten Gewässerteilen/Tiefen im Kreis schwimmen, bis sie an einem Hecht vorbei kommen.

    Du kannst es Dir so nicht vorstellen ?
    Stell die Dir deutsche Milchkühe in der Serengeti vor, wetten die sind bald gefressen ?


    Aber schön zu lesen das der Kormoran noch nicht überall aufräumte.
    Gruß Steini

  3. #3
    Themenstarter

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    AW: Einseitige Ernährung?

    Ah ok... dann habe ich wohl doch ziemlich falsch gelegen mit meiner Einschätzung.

    Auch wir haben denn schwarzen Vogel ab und an zu Gast. Aber bei weitem nicht so oft als das er erhebliche Schäden anrichten könnte. Ob es an der größe des Gewässers und dem dichten hohen Baumbewuchs liegt oder vielleicht doch an den schwarzen Plastikschwänen mit rotem Schnabel die seit einigen Jahren auf unserem Teich dümpeln, weiß ich nicht.

  4. #4

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    AW: Einseitige Ernährung?

    Hallo,

    mich nervt das immer tierisch wenn diese alten Mythen aufkommen... Ein Mix aus ganz wenig Wahrheit, ganz viel gefährlichem Halbwissen und "das haben wir immer so gemacht!"...
    Oft ganz schwierig sowas aus den Köpfen zu bekommen...

    Wenn man die Nachhaltigkeit betrachtet hat die Forelle in so einem Teich überhaupt nix verloren.... Ich weiss, ist bei den Mitgliedern beliebt...

    Aber mal mit Verstand betrachtet.... Was sollen denn 2-3 Hechte an einem Forellenbestand anrichten!? Wie lange sind die Forellen überhaupt drin!? Also unsere Forellen waren immer spätestens nach 4 Wochen rausgeangelt, da ist der Angler schneller als der Hecht... ... Ich hatte immer 70-85% der besetzten Forellen auch in den Fanglisten, wenn man den "Faulheitsfaktor" noch dazuzählt sind das fast 100%, da ist für unsere Hechte, die durchaus zahlreich vorkommen, nicht viel übrig geblieben...

    Das ist überflüssig bei diesen Verhältnissen überhaupt noch zu diskutieren!

    Ich sehe das als absolut vernünftige Maßnahme an, lass dir da nix anderes erzählen! Der GW hat den Besatz zu bestimmen, niemand anderes aus dem Vorstand!
    Außerdem sollten immer die einheimischen Fischarten gefördert werden, die die auch eine Chance haben sich zu reproduzieren.... "Put and Take" Fische stehen dann hinten an...Und sollten eigentlich auch ganz weggelassen werden...

    Eine weitere Maßnahme um deinen Weißfisch in den Griff zu bekommen wäre ein/mehrere Hegefischen, bei einen so kleinem Gewässer sehr einfach und effektiv.... Den Fang setzt du dann um und sparst dir so auch noch Besatzkosten an anderen Gewässern... Allerdings ist das nur eine kurzzeitige Lösung, ohne genug Raubfisch wird der Bestand immer wieder explodieren... Und der Hecht ist die beste Alternative, den Zander holt nur der Kormoran in so einem Teich... Der Hecht hat die besseren Chancen wenn Reviere/Unterstände vorhanden sind...

    Klar frisst der Hecht auch ne Forelle, aber wie gesagt, bei der Menge und bei dem gedecktem Tisch wird das nicht ins Gewicht fallen...

    Ich finde man sollte sich freuen das versucht wird eine Art wieder anzusiedeln als sich über die dämlichen Forellen nen Kopf zu machen! (Meine Meinung , aber da musste ich bei meinem Vorstand auch durch, bei ähnlichen Problemen )

    Gruß
    Lücke

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Einseitige Ernährung?

    @Lücke
    Die Einschätzung hängt eben auch von dem selbst erlebtem ab.
    Endscheidend ist aber sicher auch wie, wie viele Hechte in einem Gewässer vorkommen und wie viele R.Forellen man besetzt.
    Es ist halt die Aufgabe des Hechtes solche dummen Fische auszumerzen.
    Aber so viele Hechte sind es oft gar nicht die dort leben.

    Ich setzte in einen See 22ha mit gesunden Hechtbestand aber auch weiteren Räubern immer auch mal so 60-70 Forellen mit aus.
    Das Fangergebnis spiegelte immer nur einstellige Prozentzahlen wieder.
    Trotzdem werde ich es weiter so machen, Angeln lebt von der Hoffnung auf Erfolg und die springen da halt noch einige Wochen umher.
    (Schützt aber so vielleicht auch die Hechte davor, zu leicht gefangen zu werden )
    Als Anmerkung, gar nicht so selten wurden sie übrings auf Fischmehlköder der Karpfenangler noch Monate später gefangen.
    Haustiere halt.

    Wenn es aber darum geht Fisch zum Fangen zu liefern, schmeißt man so viel rein das die Hechte wochenlang satt sind oder fischt die Hechte raus.
    Ein Vorgänger hat da mal 2 Jahre immer so 1000 größere Seeforellen besetzt, auch mit dem Hintergedanken so an Forelleneier zu kommen.
    Der Wiederfang nach zwei Monaten Schonzeit war ein Kinderspiel, aber mehr als knapp 300 waren es aber auch nie.
    Mit dem Netz dann durchgezogen und wir staunten, etwa jede dritte Forelle hatte Bissspuren von Hechten, die Größe der Forellen war dabei völlig egal.
    Abschließend wurde da nach einem Jahr nicht eine Forelle mehr gefangen.

    Für mich ist die R.Forelle halt ein dummes Haustier, eher Futterfisch für Hecht und Mensch, als ein Edelfisch.


    Wenn ICH so etwas durchziehe bekomme ich Mecker von Beiden Seiten. Die einen wollen mehr, die Anderen lehnen es grundsätzlich ab Forellen in Baggerseen zu besetzen, hinzu kommt das man bei uns die R.F mit Angelteichen verbindet und nicht mag.
    Kurz, so weiß ich genau, das ich mich dort auf dem vernünftigen Mittelweg bewege.
    Gruß Steini

  6. #6
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    AW: Einseitige Ernährung?

    @DANTE
    1500 m² ist nun wirklich eine Pfütze.
    So einen Teich hatte ich mit Freunden auch einmal.
    Da kennst Du bald jeden größeren Fisch, wenn man sie nicht entnimmt.
    Das war auch der Grund warum wir Ihn abgaben.

    Recht einfach da Zielfischarten wie Hecht oder Forelle herauszufischen.
    Erwischt man einen guten Tag, werden es 2 Angler an einem Tag schaffen 50-80% dieser Fische zu fangen.
    (Fangbegrenzung ? Viel Spaß bei der Überwachung wenn da Forellen sind...)
    R.F Besatz ist da dann wohl eher als eintägige Grillparty geeignet.

    Was Euer Weißfischproblem aber nicht löst, was vielleicht ja auch gar nicht gelöst werden muss.
    Auch das passt sich ja dem Futter von selbst an und die schwarze fliegende Aufsicht gibt es ja auch noch.
    Gruß Steini

  7. #7

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    AW: Einseitige Ernährung?

    Auahä, ich hatte 0,5ha gelesen...

    Dann ist das ja ähnlich wie bei unserer "Problempfütze", die ist genauso klein und hat auch einen verbutteten Weissfischbestand...

    Da haben wir im späten November 45kg Weißfisch mit 2 Hegefischen rausgeholt und dort werde ich auch jetzt 2-3 Hechte besetzen...

    Und da bleibe ich bei der Meinung, was sollen die bei Forellen kaputtmachen!? Da kann man eh nicht viel einsetzen und wenn dann ist das doch sofort wieder rausgeangelt... Es sei denn du nutzt den als Mastteich für Forellen...

    Gruß
    Lücke

  8. #8
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Einseitige Ernährung?

    Was die Forellen kaputt machen können? Je nach Jahreszeit einen erheblichen Teil des Molchbestandes, bzw. der Larven. Gewässer, gerade die Kleinstgewässer sind wichtige Hotspots für die Schwanzlurche.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


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