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Thema: Auswirkung der IGB Fachtexte.

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Fast jeder hat schon von den Forschungen und Texten des IGB gehört oder gelesen.
    Die Meinungen darüber sind unterschiedlich, was ja normal ist.
    Hier im Forum kam es z.B nicht gut an:http://www.gw-forum.de/showthread.ph...B-Heft-28-2015

    Es geht halt um die Bewirtschaftung durch Angler, also Besatz und Entnahme.
    Da ich eher schon lange ähnlich denke, finde ich diese Gedankengänge und Forschungen gut, aber gar nicht mal neu.
    Vor einiger Zeit wurde "Hand in Hand für eine nachhaltige Angelfischerei"veröffentlicht. Gleichzeitig gab es da noch diesen Lehrfilm.
    ;http://www.igb-berlin.de/tl_files/da...2015_final.pdf

    Nicht schlecht, aber was war daran so neu ?
    Neu war, das vernünftige Besatzplanung, nun untermauert wurde und Besatzgedanken plötzlich für alle zur Verfügung standen.
    Das war sicherlich auch gut gemeint....nur scheint es vielfach fasch aufgenommen zu werden.
    Nun scheint Jeder der diesen Film in Teilen gesehen hat, zu glauben er hätte das Wissen um richtigen Besatz zu veranlassen.
    Was hat rüber kam war das Hechtbesatz (gerne ausgedehnt auf Raubfischbesatz..) sinnlos sei und Karpfenbesatz etwas bringe und erst in großen Mengen Schaden verursache.
    Vermutlich fehlte vielen das Wissen und der Wille die Aussagen und Ergebnisse zu überdenken und auch differenzierte Aussagen zu Einzelfällen wahr zu nehmen.
    Wer nur Schwarz und Weiß wahrnehmen will, sollte eben solche Komplexen Themen besser ganz vermeiden.
    Wie auch immer, seit dem das nun im Raum steht, wurde der Stammtisch zu Besatzprofis.
    Vorher hätte sich der Stammtisch oft gar nicht getraut, eigene Aussagen zu machen.

    Ich will mal so schreiben, Ich denke es war als Hilfe für Gewässerwarte gedacht und um den Stammtisch zu überzeugen.
    Das kommt nun aber anders vom Stammtisch zurück....

    Nun hört man das Raubfischbesatz falsch sei...
    (Falsch, oft sinnlos oder mit Risiken verbunden. Aber wichtig wenn keine Raubfische aufkommen)

    Das Fischbesatz eher Alibi sei, als wirklich Sinn mache...
    (So ein Fischbesatz sollte man sicher unterbinden, da läuft etwas falsch..Wer so denkt, der sollte besser vom Besatz ganz die Finger lassen)

    Kurz,....
    Ich erlebe nun das viele Angler die sich nie um Besatz Gedanken machten, nun meinen zu wissen was Richtig sei.

    Was das Buch Hand in Hand für eine nachhaltige Angelfischerei betrifft.

    Nun ich habe darin herumgeblättert, ich finde es gut, es wird vielen Neulingen helfen Fehler zu vermeiden, wenn sie es den lesen..
    Sie werden es aber oft nicht lesen, weil es zu viel an Wissen voraussetzt um es zu verstehen.
    Ein praxisbezogenes Buch für erfahrene Gewässerwarte von Fachkräften, aber weniger für einfache Angler oder Neulinge.
    Der normalen Angler, Gewässerwart, Vorsitzende oder Kassenwart wird es aber weniger lesen oder verstehen.
    Das klingt böse, ist es aber nicht, mir fehlt als G.W, ja auch die Zeit Vereinssteuerrecht, Fischereistrafrecht oder Vereinsrecht vertieft zu lernen.
    (Bei uns liegen sie eher ungelesen herum, so wie fast alles was man da an Fachbüchern mal so hinlegt)

    Habt Ihr mit den Texten ähnliche Erlebnisse..?
    Gruß Steini

  2. #2

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    AW: Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Hallo,

    als recht unerfahrener GW haben mir die Veröffentlichungen vom IGB sehr weiter geholfen.

    Kurz,....
    Ich erlebe nun das viele Angler die sich nie um Besatz Gedanken machten, nun meinen zu wissen was Richtig sei.
    Das gleiche Phänomen kenne ich aus meinem Bekanntenkreis und teilweise auch aus meinem Verein. Ich sehe das Ganze aber weniger als Problem sondern ehr als Möglichkeit eben diese nun "Hobby-Gewässerwarte" mit ins Boot zuholen. Ich persönlich bin jedesmal froh, wenn sich jemand (auch wenn mit teils gefährlichem Halbwissen) äußert. In diesem Moment haben wir einen Dialog also die Möglichkeit das für das jeweilige Gewässer richtige Wissen zu vermitteln.

    Sicherlich gibt es dann auch die Leute, die sich darauf berufen das ein Herr Dr. XYZ aber was anderes gesagt hat. Wenn ich mich aber nicht ganz vertue wird im Fortbildungsmaterial vom IGB meist auch erwähnt, dass jedes Gewässer anders ist und es den einen richtigen Weg nicht gibt.
    "Das Wasser ist niemals einsam."

  3. #3
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Da geht es mir so wie Dir.
    Ich freue mich wenn einzelne überhaupt einen Dialog suchen.

    Was ich aber immer mehr erlebe, ist das genau dieser Dialog gar nicht mehr gesucht wird.
    Warum auch, wenn man ja schon von studierten Fachkräften erfahren hat was richtig ist.
    Da zählt dann Wissen und Erfahrung von Vereinsgewässerwarten nicht mehr ganz so viel,
    vielleicht auch, weil einige von sich auf Andere schließen und von sich selbst wissen wie wenig sie Wissen.
    (Doofer Satzbau, sorry)
    Oft denken Gewässerwarte ganz anders, als es später nach außen vertreten wird.

    Du hast im Übrigen recht, vom IGB wird immer auf die Vielfalt einzelner Gewässer hingewiesen.
    Nur versteht das kaum einer...

    Zitat Zitat von Dante Beitrag anzeigen
    Wenn ich mich aber nicht ganz vertue wird im Fortbildungsmaterial vom IGB meist auch erwähnt, dass jedes Gewässer anders ist und es den einen richtigen Weg nicht gibt.
    Gruß Steini

  4. #4

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    AW: Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Ich habe es mal versucht im Vereinsvorstand die "gute fachliche praxis fischereilicher besatzmaßnahmen" zu bewerben zur Besatzplanung und empfohlen Kontrollfischen in unseren Fließgewässern durchzuführen (Elektro-).

    Da wurde ich fast gemeuchelt.

    "Was soll denn so ein Quatsch"
    "Dazu haben wir doch die Fangmeldungen"

    Es gibt nicht mal einen Analysekoffer...


    Wozu braucht man dann einen Gewässerwart?, fragte ich.

  5. #5
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Zitat Zitat von Soltau Beitrag anzeigen
    Wozu braucht man dann einen Gewässerwart?, fragte ich.
    Na vielleicht um so dem Landesrecht folgend, ein anerkannter Angelverein zu sein, um so Vorteile zu erlangen?
    Der Ausgebildete Gewässerwart ist da vorgeschrieben.

    Aber davon ab, ist ein E-Fischen sicher nicht besser geeignet als vernünftige Fangmeldungen, um den Besatzerfolg zu betrachten.
    in Einzelfällen mag das E-Fischen geeignet, oder gar nötig sein.
    Aber was hilft es zu wissen, was noch im Gewässer ist, wenn man die Anzahl der schon genutzten Fische nicht kennt.
    Weiter bekommt man mit dem E-Fischen auch nicht immer Alles zu sehen.
    Die Ergebnisse aus Beobachtungen, Fangmeldungen oder E-Fischen können in größeren Gewässern ganz andere Ergebnisse zeigen und doch erst zusammen einen Guten Eindruck bringen.

    Was den Analysekoffer betrifft, habe ich da so meine eigene Meinung......nett wenn vorhanden.
    Gut wenn man Jemanden hat der den pflegt, nutzt und die Werte auch im Zusammenhang verstehen kann.
    Das ist ein nettes Spielzeug für viele,.... zum Werkzeug wird es erst wenn man Probleme wahrnimmt und versucht Ihnen auf den Grund zu gehen.
    Das setzt aber Fragestellungen voraus, die man erst durch Beobachtungen bekommt.
    Also zunächst Augen auf und vielleicht auch mal etwas nachmessen.

    Ich versuche mal ein Beispiel zu geben.
    Wir haben vor einigen Jahren Quappen in einem See besetzt um sie "vielleicht" dort anzusiedeln.
    Angelfänge in 7-8 Jahren am Anfang 2 Stück.
    Bei Suche gesehene Jungfische, in fast jedem Jahr seit dem recht viele.
    Von Anglern dort zufällig gesehene Jungfische = 0
    E-Fischen würde aber bei der Tiefe des Sees wenig bringen, wobei man sicher am Rand die Jungtiere nachweisen könnte.

    Also ein voller Erfolg, nachweisbar mit einfacher Beobachtung.
    Klar könnte man nun auf Reusen setzen, um nach zu weisen, das es dort auch größere Quappen gibt.
    Für mich ist das nur Spielerei, weil ich ja den Nachwuchs finde.
    Ich versuche mich lieber herauszufinden warum die nicht zu fangen sind.
    Gruß Steini

  6. #6

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    AW: Auswirkung der IGB Fachtexte.

    Um einen Ähnlichen Fall ging es mir: Die Äsche: keine Fänge durch Angler, trotz Besatz.

    In unserem Landkreis gibt es nicht eine einzige anerkannte vereinigung von Sportfischern (54 Nds. FischG), teilte mir die Kreisveewalltung mit.

    Ich habe auch dieses Thema angeregt natürlich auch ohne Erfolg.

    Die Fangmedlungen bei uns werden nur benutzt um herauszubekommen wieviele K3 oder größer in den Teichen nachzusetzen sind.

    Im Frühjahr, weisen unsere cypriniden offene Wunden auf und im Sommer gibts ne herrliche Algenblüte.

    Es muss wohl erstmal jeder Fisch an der Oberfläche treiben, bis da was passiert.

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