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Thema: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Im Wasser lebt halt mehr als Fische und Pflanzen, die der Interessierte sicher wahrnehmen kann.
    Bei Kleinkrebsen, Insekten oder Schnecken und Muscheln bekommt kaum noch Jemand die Veränderungen mit...
    Aber in der Mehrzahl ist das Leben dort viel kleiner und unsichtbar...Algen, Bakterien, Viren und....
    Sorry ich bin nur Angler und ich werde für so etwas ja auch nicht bezahlt.

    In vielen Gewässer wurden nun bei Proben "multiresidente Keime" gefunden.
    https://www.tagesschau.de/inland/keime-103.html
    Vorher hatte man so etwas wohl nicht untersucht

    Aber ich vermute das nicht jede Fachkraft überrascht wurde.
    Gruß Steini

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Es wurden davon nicht nur die Fachkräfte nicht überrascht Steini.
    Eigentlich ist es ein alter Hut, der nur bei uns nicht mit diesem Fokus untersucht wurde.
    Denk mal an die Keimbelastungen, die durch Aquakulturen in Südamerika oder Asien entstehen.
    Bei uns sind es die Landwirtschaftlichen Massentierhaltungen, die solche Keime in die Bäche spülen, unser Kläranlagen sind dafür nicht ausgelegt, bzw. es wurde bei der Planung einfach nicht bedacht.
    Was meinst Du, welche Medikamentencocktails durch die Abwasserrohre von großen Kliniken gespült werden, frag mal Albert! Zytostatika inkl. Antibiotika, Antikonzeptiva, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, ... würde lustig werden, wenn man mal gezielt danach suchen würde.

  3. #3
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Die Antwort einer Fachkraft halt....
    War ja mein Gedanke, das so etwas eigentlich bekannt ist.
    Da wird Unwissenheit dann wohl einmal mehr, zum bewussten Versagen.

    Warum glauben eigentlich so Viele Menschen das Deutschland gut organisiert sei.
    Es gibt so viele Dinge in Deutschland die ähnlich laufen.
    Warum all die teuren Fachkräfte wenn sie nur Wissen aber nichts bewirken?
    Wir haben doch steten Fachkräftemangel und nie genug Geld.
    Gruß Steini

  4. #4
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Zitat Zitat von Georg Beitrag anzeigen
    Was meinst Du, welche Medikamentencocktails durch die Abwasserrohre von großen Kliniken gespült werden, frag mal Albert! Zytostatika inkl. Antibiotika, Antikonzeptiva, Reinigungs- und Desinfektionsmittel, ... würde lustig werden, wenn man mal gezielt danach suchen würde.
    Georg, habe gleich aufgeheult wie ein Alaskawolf. Ja, ungeklärte Krankenhausabwässer schwappen ab und an in den Fluss, am Spinner kann schon mal ein Infusionsbesteck hängen.

    Noch ein Einwurf: Die Medikamentenabwässer finden sich auch in jedem Grundwasser woraus wir unser gutgeprüftes Leitungswasser trinken.
    Ich habe da einige Untersuchungen aus der Schweiz und aus Deutschland gelesen.
    In der schweizer Eawag stand vor Jahren ein Artikel, welcher empfahl, Urinseparation in Haushalten durchzuführen.
    Also, ich nehme nur am 1. Januar jeden Jahres eine Aspirin, sonst nichts.

    Biogasanlagen sind auch noch unerforschtes Neuland in Sachen Bakteriencocktail. Damit werden Gewässer auch gefüttert.
    Gruß
    Albert

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Für die Mikrobiologie ist es ein alter Hut, daß gerade Kunststoffoberflächen zur Biofilmproduktion neigen.
    In Kliniken hat sich der Begriff "Plastikwechsel" zum zyklischen Wechsel von Blasenkathetern,
    zentralen Venenkathetern oder Arterien- und Venenverweilkanülen etabliert,
    um Keimreservoire durch Biofilmbildung auf den im Gewebe liegenden Oberflächen zu verhindern.
    Das Mikroplastik als "Carrier" für Keimkolonien dienen könnte, ist ein interessanter Aspekt,
    gerade in Bezug auf den oben genannten Artikel von Steini.

    Nun wurde bereits im letzen Jahr im Rahmen einer Studie der Blickwinkel des lange bekannten, auf unsere Umwelt übertragen.


    "Biofilm auf Mikroplastik - Entstehung spezieller Bakteriengemeinschaften"

    In Flüssen, Seen und Ozeanen schwimmt sogenanntes Mikroplastik – Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind.
    Welche Auswirkungen das auf die Gesundheit haben kann, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse.
    Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) in Rostock hat nun den Einfluss von Mikroplastik in Wasserökosystemen
    auf die Entstehung spezieller Bakteriengemeinschaften unter die Lupe genommen.
    ...
    Link zur Originalstudie

  6. #6
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: zum unsichtbaren Mikoleben in unseren Gewässern

    Die Lebewesen unterhalb der Kläranlagen zeigten verschiedene Stresssymptome, die auf eine Belastung mit Mikroverunreinigungen hindeuten. So waren bei Bachforellen Gene aktiviert, die bei der zellulären Entgiftung eine Rolle spielen. Bei den Bachflohkrebs-Populationen stellten die Forschenden einen Mangel an jungen Individuen fest, was auf eine beeinträchtigte Fortpflanzung oder eine erhöhte Sterblichkeit von Jungtieren hinweist. Die Vielfalt von wirbellosen Arten, die empfindlich auf Pestizide reagieren, war unterhalb der Abwassereinleitung geringer. Mit dem Abwasser gelangen auch Antibiotika und resistente Bakterien in die Gewässer, was zur Verbreitung entsprechender Resistenzen beitragen kann
    eawag.ch/de/news-agenda/news-plattform/news/news/mikroverunreinigungen-verursachen-oekologischen-stress
    Gruß
    Albert

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