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Thema: Winteropfer

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    Winteropfer

    In Wintern wie diesem, gibt es wohl kaum ein stehendes Gewässer, das nicht von einer Eisdecke bedeckt wurde. Kommt zur Eisschicht noch eine geschlossene Schneedecke dazu, wird es eventuell kritisch. Tiere in einem gesunden Gewässer sollten keine Probleme bekommen. In Gewässern, die schon über das gesamte Jahr einen niedrigen Sauerstoffgehalt aufweisen, kann es dann aber zu einem Fischsterben kommen.

    In den Kreutzkuhlen bei mir um die Ecke wäre es vermutlich glimpflicher verlaufen, wenn man die Tiere in ihrer Winterruhe nicht zusätzlich gestört hätte.
    Ausgerechnet dann, als die Wasseroberfläche gefroren war, begann das Grünflächenamt mit den Aufräumarbeiten der Sturmschäden der Vergangenheit.

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    Räumung zur falschen Zeit

    Es wurde ordentlich mit Kettensäge gerodet. Herabfallende Ausleger und Geäst stürzten dabei immer wieder auf die Eisschicht. Zu allem Übel wurde noch schweres Räumgerät eingesetzt.

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    Spuren von schweren Fahrzeugen

    Die entstandene Hektik unter der Oberfläche dürfte den Fischen so viel Stress zugesetzt haben, dass der vorhandene Restsauerstoff nicht mehr für ein Überleben gereicht hat.

    Die Vermutung liegt deshalb sehr nahe, da sich aus Gesprächen mit Anwohnern ergeben hat, dass das Sterben kurz nach dem Arbeitsaufnahme begonnen hat.

    Wurde hier fahrlässig gehandelt?

    Seinen Lauf hat die Angelegenheit vermutlich schon im Herbst. Umgeknickte Pappeln wurden in den See gestürzt. Was man eventuell als Strukturverbesserung angenommen hat, sorgte für eine noch höhere Sauerstoffzehrung.

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    Die Schnittstelle bezeugt ein bewusstes Einbringen

    Und so nahm das Drama seinen Lauf. Insgesamt konnte ich mehr als 40 große (>30 cm) Fische finden, die verendet sind. 30 Karpfen bis zirka 70 cm, einige Brassen, wenige Rotaugen und Aale.

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    Alle Bilder im Album

    Die rheinische Presse zum Fischwinter:

    Fische trotzen dem Winter

    Tote Fische im Linnicher Burggraben
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #2

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    AW: Winteropfer

    Moin,

    bedauerlich finde ich , das gewisse Zusammenhänge offensichtlich sind, z.B. Störung der Winterruhe, aber davon keine Wilbe geschrieben steht.

    Am Ende heißt es dann nur wieder, "ja....normal, das iss eben so..." und wenn dann mal nicht die Angelvereine schuld sind.

    Salute!
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  3. #3

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    2

    AW: Winteropfer

    Schreib doch einfach mal Deine Sicht der Dinge in die Zeitung.
    Eventuell würde ich vorher den Kreisfischereiberater, falls es sowas bei euch gibt, um Stellungnahme bitten.
    Die Möglichkeit des Sauerstoffmangels kann man zwar nicht ausschließen,
    halte diese aber für eine reine Schutzbehauptung, nach dem Motto wir waren es nicht.
    Über Schäden durch Störung der Winterruhe gibt genügend Fachbeiträge und
    Literatur.

    m.f.G.

    Charly

  4. #4
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    AW: Winteropfer

    Hi Charly,

    der Weg über die Presse bedeutet eigentlich ein Anprangern. Eine Option mag dies sein, aber ich möchte eher sensibilisieren. Das heißt die zweit genannten Ansprechpartner wären da eher meine Wahl. Die Presse aber dann, wenn man sich so kein Gehör verschafft.

    Der Kreisfischereiberater sieht sich als Berater und dies nicht als seine Aufgabe. (O-Ton: "Zu beraten gebe es hier ja nichts mehr") Er verwies an die UFB mit dem Gedanken, dass von dort aus eine Information/Handlungsempfehlung an die anderen Ämter das sinnvollste sei. Soll mir recht sein, solange dieser Weg zum Ziel führt.

    Ergo werde ich jetzt noch ein paar Infos sammeln (Aussagen, die den Zeitpunkt des Sterbens belegen) und mich dann an die UFB wenden.

    Zudem werde ich den Kontakt zur Umweltbeauftragten der Stadt suchen. Mit ihr stehe ich sowieso regelmäßig wegen anderer Gewässer in Verbindung.

    Letztendlich muss man dem Grünflächenamt auf die Füsse treten und solche Arbeiten auf den jungen Frühling legen oder den Herbst. Dem Arbeiter an sich, kann man kaum einen Vorwurf machen, er scheint mir ohne Ahnung gehandelt zu haben.

    Ich gebe dann Feedback, wie die Infos in den Behörden angenommen wurden.


    Zitat Zitat von charly151 Beitrag anzeigen
    Über Schäden durch Störung der Winterruhe gibt genügend Fachbeiträge und
    Literatur.
    Hab mal kurz gegooglt, aber nicht außer "tut Fisch nicht gut" gefunden. Hast du Links in Petto?
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


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