Systematik:
Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Großlibellen (Anisoptera)
Familie: Segellibellen (Libellulidae)
Gattung: Libellula
Art: Plattbauch
Wissenschaftlicher Name: Libellula depressa
Fundort: Gartenteich eines Freundes / Hohenberg a.d. Eger / Oberfranken
Beschreibung:
Eine sehr große Libellenart, die mit ihrer Körperlänge von 50 mm und einer Flügelspannweite von über 70 mm jedem Naturfreund sofort auffällt. Im Flug ist eine Verwechslung mit dem Großen Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) nicht zu vermeiden. Sieht man den Plattbauch jedoch ruhig auf seinem Platz sitzen, erkennt man die Unterscheidungsmerkmale deutlich. Dieser hat seitlich an seinen Flanken meist 4 längliche gelbe Striche, dazu besitzt er an den hinteren Flügelansätzen jeweils ein schwarzes Dreieck. Diese Merkmale besitzen auch die Weibchen, deren Flügelansätze aber mehr in Gold übergehen und deren Flanken 5 - 6 gelbe Streifen aufweisen. Der Hinterleib der Männchen ist stark blau gefärbt, dagegen der gesamte Rumpf des Weibchens Gold und im Alter in Schwarz übergehend.
Vorkommen:
In fast ganz Europa, außer in Ländern mit sehr kurzen Sommern.
Je nach Region sieht man sie ab Mai/Juni bis Ende Juli/August.
Jagd/Revier:
Großlibellen erreichen eine Geschwindigkeit von 40 km/h und können im Bruchteil einer Sekunde ihre Flugrichtung ändern.
Wie alle Libellenarten erbeuten sie Insekten im Flug. Sie besitzen eines der genialsten Facettenaugen im Reich der Fluginsekten, ihren Kopf können sie zusätzlich schnell drehen, um so eine horizontale , diagonale und vertikale Rundumsicht zu erlangen.
Ihre Beute erspäht sie von einem Sitzplatz aus, die sie dann im Flug fängt.
In meinem Urlaub konnte ich täglich 2m vor mir ein Männchen sehen, welches einen Felsen als erhöhten Ansitz eingenommen hatte und von dort aus sein ganzes Revier gegen alle Großlibellen verteidigte. Kleinere Libellenarten sah sie wohl nicht als Konkurrenz an, denn diese verfolgte sie nicht.
Fortpflanzung:
Die Paarung erfolgt im Flug und endet am Boden. In wippender Flugbewegung
wird kurz das Wasser berührt und so im Flug die Eier einzeln abgeworfen (bis ca. 100 Stück).
Nach 4 Wochen schlüpfen die Larven, die als Räuber unter Wasser anderen Insekten, Kaulquappen und Fischlarven nachstellen. Im Winter oder bei Trockenheit ziehen sich die Libellenlarven in den Schlamm zurück. Nach 11 Larvenstadien (1 - 2 Jahre) wandeln diese sich zu den Imagines um.