Hallo Laverda,

du stellst wie viele andere auch die beiden Extreme gegenüber. Der C&Rler und der andere ist dann auch gleich wieder der Allestöter. Das ist mir zu polemisch. Die Allesverwerter sind oft Osteuropäer, die die Verwertung nicht anders kennen gelernt haben. Dies kreide ich ihnen nicht an. Die informiere ich aber gerne über unsere bestehenden Verordnungen und die Auswirkungen ihres Handelns.

Das der C&Rler seine Fische zwecks Erhalt der Gene releast halte ich zu a. für unzureichend als Grund uns zu b. als vorgeschoben, um eine Rechtfertigung in der Hand zu halten das Hobby weiterhin ausüben zu können. Mumpitz, um es in deinen Worten zu sagen.

Das die "Karpfentrupps" (um bei deiner Wortwahl zu bleiben) einem See keinen Schaden anrichten können gehört in Reich der Fabeln. Natürlich ist es leicht möglich ein Gewässer massiv damit zu beeinflussen. Ich habe genau dieses Problem akut vorliegen. Allerdings haben wir nun das Ruder herum reißen können. Aufklärung brachte das Umdenken. Wer seine Alttiere "pflegt", sie nie entnimmt, erzeugt eine künstlich gestörte Alterspyramide. Dies bedeutet Futterkonkurenz für alle anderen, z.B. selbstreproduzierende Schleienbestände. Spätestens im Winter haben die anderen Weißfische das nahrungstechnische nachsehen. Vom Trophieschub durch das Aufwühlen des Grundes mal abgesehen.

Auch für den gemeinen Nicht-Karpfen-Angler ergeben sich Nachteile. Ist die Alterspyramide gekippt und gibt es nur noch Riesen im Wasser, wird niemand mehr einen Portionskarpfen mehr für die Pfanne anlanden können, da es sie nicht mehr gibt. Reproduktion ist ja fast ausgeschlossen. Nachbesatz mit noch mehr Tieren, um diese Gruppe auch noch zu bedienen der GAU schlechthin. Hier beschneidet der eine Angler den anderen durch falsche Denke.

Und: Ja, ich besetze Karpfen nach, aber erst nach nachgewiesener Entnahme von Alttieren. Davon wandert die Hälfte der Kilozahl als Jungtiere wieder zurück in Form von Besatz.