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Thema: Hornisse (Vespa crabro)

  1. #1
    Avatar von wolfsangler
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    Hornisse (Vespa crabro)

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ID:	1391Systematik:

    Klasse: Insekten (Insecta)
    Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
    Familie: Faltenwespen (Vespidae)
    Unterfamilie: Echte Wespen (Vespinae)
    Gattung: Hornissen (Vespa)
    Art: Hornisse (Vespa crabro)

    Fundort: Eigener Teich 2010 / Starenkasten an einer Birke

    Beschreibung:
    Die Königinen erreichen eine Körpergröße von 35mm, wohingegen die Arbeiterinnen 25 mm und die Drohnen 28mm groß werden können. Ihr Aussehen wirkt sehr wuchtig und kraftvoll.

    Hornissen lassen sich leicht von den "normalen" Wespen unterscheiden, denn Hornissen sind am Kopf und Brust-/Rückenbereich schwarz-rotbraun gefärbt, Wespen dagegen schwarz-gelb unterteilt.

    Das Abdomen ist bei Hornissen gelb mit leichten schwarzen Unterbrechungen, bei Wespen sind die Unterbrechungen etwas kräftiger. Der Stachel war ursprünglich einmal eine Legeröhre und hat sich in der Evolution zu einem Stechapparat umentwickelt, welcher bis zu 3,7mm lang sein kann. Da er wie gesagt einmal eine Legeröhre war, besitzen nur weibliche Tiere einen Stachel. Dadurch, dass ihr Stachel weniger Widerhaken und sie eine kräftigere Stachelmuskulatur als Bienen besitzen, können Hornissen ihren Stachel wieder herausziehen und mehrmals einsetzen.

    Gift:
    Ihr Gift ist mit dem der Wespen fast identisch, jedoch kommt uns der Stich der Hornisse schmerzhafter vor, denn ihr Stachel dringt etwas tiefer ein. Das Gift besteht aus Aminosäuren, biogenen Aminen, Peptiden und Enzymen. Diese Zusammensetzung verschiedener Stoffe ist für das starke Schmerzempfinden, die Bildung von Quaddeln, Juckreiz und Blasenbildung verantwortlich, ebenso wenn manche Menschen gegen gewisse Enzyme Allergien bekommen.

    Agressivität:
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ID:	1392Hornissen sind in ihrer Art meist ruhiger als Wespen und lassen sich weniger leicht provozieren.

    Ein Grund wäre die Maximalgröße des Volkes selbst. Hornissenstaaten besitzen meist nur 10% der Individuen, die ein Wespenvolk besitzt. H. bis 700 Tiere / W. bis 7.000 Tiere.

    Wenn man von den 700 Hornissen eines Volkes die 90% der Männchen (Drohnen) abzieht, bleiben 70 Hornissen, die evtl. stechen könnten. Zudem "naschen" Hornissen nicht an Kuchen und Co, also wird man eher von Wespen "belästigt".

    Wespennester findet man je nach Art oft in Böden (verlassener Mäusebau) und in Hecken, dadurch kommt man mit ihnen schneller in Konflikt als mit Hornissen.
    Trotzdem sollte man sich den Nestern der Hornissen nicht zu sehr nähern, dabei sehr ruhig bleiben und seinen Atem nicht gegen die Insekten oder gegen das Nest richten, denn dies kann sie zum Stich und Angriff reizen.


    Nestbau:
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ID:	1394Altes (nicht morsches Holz) wird abgenagt und mit Speichel vermischt, wobei eine Papiermasse entsteht, mit der das Nest geformt wird. Bienen, Wespen und Hornissen haben die 6 eckige Wabenform gemeinsam, weil diese Form die stabilste und platzsparenste ist, die man in der Natur finden kann.

    Die Nester sind meist traubenförmig und besitzen unten eine Öffnung, wodurch der Kot und Reste der Nahrung nach unten herausfallen können. Die Waben werden in Etagen hängend angeordnet.

    Die im Herbst begatteten Jungköniginnen beginnen, jede für sich, ein Nest zu bauen und dieses mit den ersten Waben auszustatten und mit Eiern zu bestücken, aus denen Larven schlüpfen. Diese ersten Larven füttert sie selber mit Insekten, bis sich daraus Arbeiterinnen entwickeln, welche nun die Arbeiten der Königin übernehmen. Anders als bei den Wespen bauen die Arbeiterinnen der Hornissen eine Art Rangordnung untereinander auf, die immer wieder mit Kämpfen ausgetragen werden, wobei es hier auch tödlich ausgehen kann.

    Wird die Baumhöhle oder der Vogelkasten zu klein, sind sie in der Lage, sich einen neuen Platz zu suchen und mit ihrem gesamten Volk umzuziehen. In kalten Jahren beschränkt sich solch ein Volk auf 50 - 100 Tiere, in heißen Sommern können solche Staaten jedoch auf bis zu 700 Individuen anwachsen. Im Herbstfrost stirbt das Volk und nur die begatteten Königinnen überleben im Boden den Winter.
    Alte Nester werden nicht mehr besiedelt.

    Futter:
    Hornissen sind fast reine Raubinsekten und Jäger. Alle Insektenarten, die sie überwinden können, werden erbeutet und zum Nest gebracht. Sie erbeuten auch Wespen und Bienen sowie Spinnen und Schädlinge wie z.B. Raupen. Wenn man bedenkt, dass ein großes Volk pro Tag über 0,5 kg Insekten vertilgen kann, sollte es einem klar sein, wie schützenswert diese Jäger für unser Ökosystem sein können. Adulte Tiere ernähren sich oft von Baumsäften, an den gelangen sie, indem sie die dünnere Rinde der Jungtriebe anknabbern.

    Schutz:
    Laut Bundesartenschutz streng geschützte Art, aber durch den besonnenen Umgang von uns Menschen mit der Hornisse steht sie nicht mehr auf der Roten Liste .

    Was kann man selbst für die Tiere tun?
    Vogelkästen für Stare aufhängen. Stare sind ab Mai/Juni meist mit ihrer Brut fertig, und diese Kästen nutzen Hornissen gerne als Höhle für ihr Nester. Dazu gibt es spezielle Hornissen- oder Hummelkästen, die eine ausreichende Größe besitzen.

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ID:	1393

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    21.10.2010
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    Beiträge
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    AW: Hornisse ( Vespa crabro )

    Na du alte Naturpille

    Manchmal wundere ich mich, warum dein Bruder GW ist und nicht du. Deine Verbundenheit ist ja mehr als offensichtlich.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


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