Systematik:
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Überordnung: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Lachsfische (Salmonidae)
Gattung: Pazifische Lachse (Oncorhynchus)
Art: Regenbogenforelle
Wissenschaftlicher Name: Oncorhynchus mykiss (Walbaum 1792)
Flossenformel:
D 4/10-11
A 3/10-11
V 1/8
P1/12
L.I. 100 / 125–150/160 Schuppen in der Seitenlinie
15 bis 16 Schuppenreihen zwischen Fettflosse und Seiten*linie
16–22 Kiemenreusenzähne
60–64 Wirbel
Größe:
Maximal 70 cm, auch größer als 100 cm bei Unfruchtbarkeit (triploid).
Schneller wachsend als die heimische Bachforelle.
Gewicht:
Bis 7 kg , auch schwerer als 15 Kg bei Unfruchtbarkeit (triploid)
Alter:
Bis zu 8 Jahren, in Ausnahmefällen bis 18 Jahre (Pecl 1989)
Beschreibung:
Regenbogenforellen haben ein rosa bis pink schillerndes Band auf den Körperseiten sowie zahlreiche
kleine dunkle Flecken auf dem gesamten Körper, welche auch auf der Rücken-Fett-und Schwanzflosse zufinden sind.
Bis zur Länge von 12 cm haben Jungfische 11 bis 13 große Flecken.
Nahrung:
Das Nahrungsspektrum entspricht das der Bachforelle.
Insekten und ihre Larven, Zooplankton, Weichtiere und kleine Fische.
Vorkommen/Verbreitung:
Erstmals wurden Regenbogenforellen 1879 in Europa eingeführt. Nach MacCrimmon (1971) gelangte die Art 1882 nach Deutschland, 1885 nach Österreich, 1888 in die Schweiz.
Inzwischen existieren sich selbst erhaltende Bestände in begrenzten Arealen z.B. in Österreich und Deutschland. In Europa hat die Regenbogenforelle sonst kein natürliches Verbreitungsgebiet gefunden (Peter 1997).
Verbreitet wird die Art durch immens getätigte Besatzmaßnahmen in alle Arten von Gewässer.
Habitatansprüche:
Regenbogenforellen kommen in wenig strukturierten Gewässern mit niedrigeren Sauerstoffgehalt besser zurecht wie die heimische Bachforelle. Dort Habitatsgeneralist durch monotonen Lebensraum.
Störungsereignisse wie starke Hochwassereinflüsse mit Geschiebetransport in Fliessgewässer wirken sich nachteilig bis zur Eliminierung des Bestandes aus.
Laichzeit:
In ihren ursprünglichen Heimatgewässern laichen Regenbogenforellen zwischen Januar und Juni.
Die Küsten-Steelhead- Forellen kehren nach Aufenthalt von 1 bis 3 Jahre im Meer in ihre Geburtsgewässer zum Winterende /Frühlingsanfang zurück um zu laichen und wo die geschlüpften Forellen 2 bis 3 Jahre in ihren Geburtsgewässer verbleiben.
Durch Selektion in Fischzuchten sind Regenbogenforellen herrausgezüchtet, welche bereits im Herbst laichen.
Selbst erhaltende Bestände in Europa im Februar bis Mai.
Die Eier von Regenbogenforellen benötigen für ihre Entwicklung zirka 290 bis 330 Tagesgrade (Peter 1997)
Besonderheiten:
Die Columbia River Redband Forelle gilt als eine Unterart der Regenbogenforelle Oncorhynchus mykis
als evolutionäre Linie (Behnke 1992).
Ancestral Redband Forellen erreichten wahrscheinlich das Sacramento-San Joaquin-Becken aus dem Süden
in der zweiten Hälfte des Pleistocence Epoche und drangen in das Columbia- Fraser- und Athabasca Einzugsgebiet
zwischen 30 und 50.000 Jahren (Behnke 1992) ein.
Derzeit erkennt Behnke die Regenbogenforellen als Klassifizierung einer einzigen Spezies von O. mykiss.
Behnke (1992) trennt Regenbogenforellen in die folgenden drei separate evolutionären bedeutende Gruppen:
1) die Redband Forellen des Sacramento- und McCloud River in Kalifornien
2) die Redband Forellen des Columbia- und Fraser River Becken östlich des Mountains bis zur Barriere, Pend Oreille, Spokane, und Snake River
3) Küsten Regenbogenforellen.
Unter dieser Taxonomie sind alle Redband Forellen der Columbia und Fraser River Becken als O. mykiss gairdneri klassifiziert.
Diese Unterart ist genetisch und morphologisch von den Küsten Regenbogenforellen differenziert.
Nach Peter (1995) wird die geläufige Auffassung, das die eingeführten Stämme in Europa von Zuchtfischen aus
nicht wandernden Regenbogenforellen des McCloud Riversystems stammen durch Behnke nicht bestätigt.
Behnkes ausführlichen Nachforschungen ergaben, dass fast alle weltweit eingeführten Zuchtstämme aus
kalifornischen Fischzuchten im 19. Jahrhundert exportiert wurden und ein Gemisch aus verschiedenen Küsten Steelhead Forellen darstellen.
Somit sind in Europa eingeführte Forellen als Abkömmlinge von Steelhead Forellen anzusehen,
welche sich genetisch auf Wanderungen anadromer Art und Neuerschließung von Lebensräumen eingestellt haben.
Da Angelvereine nur Teilstücke von Fließgewässern pachten und sich die Gewässerqualität in den letzten 20 Jahren sehr verbessert hat, ist ein Besatz von Regenbogenforellen kritisch zu sehen und nicht mehr erforderlich. Zumal die Regenbogenforelle abwandert und Angelvereine unterhalb einer Pachtstrecke, welche Bachforelle und Äsche hegen, sich mit dieser unerwünschten Art auseinandersetzen müssen. Zurecht ist in mehreren Bundesländern der Besatz mit Regenbogenforellen in natürlichen Fließgewässer untersagt.
Literaturzitate:
- Müller,Horst "Fische Europas" Neumann Verlag Leipzig
- Pecl, K. "Süßwasserfische" Verlag W. Dausien Hanau
- Peter,A. "Untersuchungen zur Konkurrenz zw. Bachforelle und Regenbogenforelle im Einzugsgebiet des Bodensees" EAWAG Schweiz
Links:
Redband Rainbow Trout