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Thema: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

  1. #11
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Bevor ihr nun in einer Antwort beide Themen beackert:

    Habe den Beitrag von Andreas kopiert und erneut unter anderer Überschrift eingestellt.

    Glaubenskrieg wider der Natur

    Bitte hier nur die RF /BF Diskussion weiterführen. An der anderen Stelle können die Gedanken von Andreas diskutiert werden.

    Danke
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #12

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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Einen wunderschönen guten Morgen die Herren Kollegen,

    ich möchte das einmal aufteilen,

    a) reden wir von Anglern die Angeln wollen die Fisch haben wollen, hier geht es nicht um Vernunft, Ökologie, Verständnis, Natur und allem was das Fischen nebensächlich in Wahrheit aus macht. Hier geht es nur um Quantität.

    Ein Problem, das scheinbar jeder in seinem Verein hat. Man nennt sie Gipsköppe und sind das Greul eines jeden Gewässerwartes, weil diese Leute uns immer anfeinden und dann auch noch mit schlechten, nicht nachvollziehbaren Argumenten. Wir sind letztlich die schuldigen wenn sie (sorry) zu blöd sind Fische zu fangen!

    b) die andere Seite, Natürlichkeit, der Versuch die Natur zu nutzen, nicht sie zu verbrauchen, ihr zu helfen wieder zu dem zu werden, was sie einmal war oder sie einfach zu bewahren. Unterstützung mit der Forellenzucht, sanfte Eingriffe ~ eher ein unter die Arme greifen.

    Ich sehe das so, und ganz deutlich ohne ein empirisch ermitteltes Ergebnis, die RF gehört hier nicht hin. (Punkt) Eigentlich ist damit alles gesagt.

    Wir haben sie als "Angler-Futter" in einem unserer Teiche um die Leute aus a) ruhig zu stellen. Aber in unseren Fluss kommen nur BF !

    Wir besetzten jährlich Bachforellenbrut weil das so unser Kreisfischereiberater haben will, weil das so auch in unserem Pachtvertrag drin steht. Laich in Kästen abzulegen macht bei uns wenig Sinn, das Sediment aus den Feldern würde innerhalb kurzer Zeit die Chancen auf Laicherfolg vernichten.

    Also umdenken, wie hat das früher "natürlich" funktioniert? In den kleinsten Bächen!
    Seit diesem Jahr besetzen wir mit der Brut verstärkt die Nebenbäche. Wir haben zusätzlich kleine Nebenbäche angepachtet, um die sich sonst keiner kümmern wollte. Nächstes Jahr werden wir das erste mal elektrisch abfischen und einen Teil in den Hauptbach/Fluß umsetzen.

    Natürlich macht das viel Arbeit, aber wie wir aus Nachbarvereinen wissen, ist diese Methode überhaus erfolgreich. Die wilden BF sind viel widerstandsfähiger, sie wissen sich zu ernähren, sich zu verstecken, das sind wahre Kämpfer, Fänge werde zu Erlebnissen. Damit hätten wir mit „unter die Arme greifen“ auf Sanfte Art einen großen Schritt in Richtung „Fangbefriedigung“ gemacht.

    Nix desto trotz habe auch ich vom Kreis-F-Berater die Ansage bekommen, fangfähige BF zu besetzen.... nur ... macht das Sinn? Ich denke nur so weit, wie die BF auch in dar Lage sind Nahrung zu finden. Aber wenn die nur Pellets kennen, wird es schwer sie an lebendes Gewürm zu gewöhnen, also nur so lange bis sie sich einem Fischer aus der Gruppe a) opfern.

    Also unabhängig ob und wie ich Geld verbrenne, es ist für mich eine Sache des Respekts (und irgendwo auch meine Verantwortung als GW) gegenüber der Natur, in diesem Fall dem Bach, ob ich eine fremde Art eingliedere oder nicht. Also wenn schon Besatz aus der Zucht, dann doch nur BF .

    (Im übrigen zählt auf der JHV nur wie viel Geld/kg für Besatz ausgegeben wurde, nicht wofür, nur das es überhaupt gemacht wird und das es viel ist. (machen wir uns doch die unerträgliche Ignoranz und „Beschränktheit in der Sache „ der "a)-Angler" zu nutze)


    Ich sehe es auch als meine Aufgabe, mit viel Geduld Gruppe a) zum Umdenken zu verhelfen, denen Wissen zu vermitteln, dafür zu kämpfen, dass man als Angler nicht nur Rekordfänge in Zeitungen zu stellen hat, sondern mit Bedacht die Natur achtet. Es ist wahrlich ein hartes Brot, aber von Zeit zu Zeit wird man doch mal mit einem Erfolg belohnt wenn einer sagt, "Stimmt, so iss schöner!", dann hat man einen mehr auf seiner Seite.


    Die Frage also, müsste lauten, was hällst Du für richtig, Steinbeißer?

    Gruß
    Hagen
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  3. #13
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    @Andreas, also ich finde deine Antwort passend.
    Es ist nicht leicht, sich immer fragen zu müssen ob man alles richtig macht.
    Was ist richtig, was ist falsch,ich denke beides ist manchmal möglich.
    Aber, ich meine Mattes hat recht wenn Er fragt ob man da nicht ein Zweites Thema eröffnen sollte.

    Mattes mach es, gute Idee.


    @Siedler
    Genau darum ging es mir.
    Wir besetzen so, weil Pachtvertrag und Jemand es so bestimmen.

    Immer Zielgerichtet auf richtige ertragreiche Nutzung der Gewässer mit heimischen Fischen.
    Nicht heimisch geht gar nicht.
    Nur was für einen Stamm BF -Brut besetzt ihr?
    Gerade die Brut ist Konkurenz für heimische Stämme.
    Wie kann ich einen eventuel vorkommenden Stamm erhalten.
    Räubert ihr nicht beim Abfischen die Nebengewässer leer und bringt da dann alle Lebensgemeinschaften durcheinander.
    Ist dann nicht Besatz mit großen RF eine Alternative weil sie weniger Auswirkungen hat.
    (Vom Arbeitsaufwand mal ganz abgesehen)

    Einen Nachteil sehe ich aber bei jedem Besatz!
    Wenn kaum noch Fische da sind, gehen die Angler dort nicht mehr hin.
    Das ist sicher der beste Schutz für den Rest!
    Warum also die Angler da hin locken, mit zusätzlichen Fischen.

    Du hast mich ja gefragt was ich für richtig halte.
    Buh,.. nicht leicht.
    Nun die Rf vermehrt sich in Deutschland nicht, also könnte man sie in geringen Mengen hinzusetzen wenn Nahrung genügend vorhanden ist.(z.B wenn natürlich wenig BF aufkommen,
    oder, Der BF -Bestand stark ausgedünnt ist.)
    Ich denke hier an fanggroße Spaßfische.
    Einen zusätzlichen Ertrag werden die im Gewässer nicht erbringen, höstens einbringen.
    (Im See sehe ich das genauso, aber die Mehrheit will das bei uns aus Prinzip nicht, Biologisch sinnvoll ist es aber nicht.)
    Im Fließgewässer wurde ich aber möglichst alles vermeiden was zu einer Verfälschung der heimischen Stämme beiträgt und versuchen Laichgelegenheiten zu schaffen.
    Forellen sind aber bei uns nur selten, etwa 1 auf 30 Zander.
    Keiner würde jammern wenn wir MF + BF Besatz einstellen würden.
    Nur, es ist ein Wandel im Gange die Flüsse werden immer sauberer und die Fänge an Aal u Raubfisch immer geringer. Zeit sich anzupassen und sich andere Möglichkeiten zu suchen.
    Selbst haben wir bisher nur fangfähige RF +RF+Sf in einem See besetzt, das war nicht der Brüller darum Ende.
    Im Fluß haben wir nun Versuche mit großeren BF gestartet.
    Gefangen werden sie selten aber es gibt Nachwuchs, denn hatten wir vorher bei der MF nicht.(Maß, beide gleich)
    So und nun warten wir mal einige Jahre ab, ein Wehr zur Nordsee bekommt bald einen neuen Fischpass.
    Ich hoffe, das wir dann die Brutanlage wieder ausmotten können.
    Es kann nur besser werden.

    Steini
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (19.09.11 um 16:20 Uhr)
    Gruß Steini

  4. #14

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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Moin Steini,

    also alle Nebenbäche gehören zum Gewässersystem der Werre (also dem Fluß/Bach).
    Schon richtig, dass ich die Familiengruppen etwas durcheinander bringe, aber das Risko geh ich mal ein. Da iss eh nicht wirklich viel zu retten, denn die aufgegebenen Rinnsale wurden mit Sicherheit nicht mit unserem Stamm besetzt.
    Wir bekommen seit 12 Jahren immer die gleiche Sorte von ein und dem selben Züchter. Ich würde das nicht ändern wollen, wenn der nicht kurz vor seiner Rente stehen würde. (Den Laden kann man übrigens übernehmen, der sucht dringend nen Nachfolger)
    Wenn der keinen Nachfolger bekommt, werden wir versuchen (so lange ich mitmischen kann/darf) die gleichen Forellen wie unser Nachbar zu nehmen, die vermehren selbst. Schwer anzunehmen, dass das durchaus auch unsere mit drin sind.

    Auch für mich stellen sich diese Fragen jedes mal wenn es um Besatz geht, letztlich muss aber immer eine Kompromisslösung herhalten.

    Wir haben mal überlegt Bachsaiblinge einzusetzen.... hab aber die Idee wegen der heimischen Sache ebenso verworfen und bleibe einfach mal bei meinen BF und Äschen die wir noch haben.

    Wünsche gutes Gelingen!

    Hagen


    Nachtrag:
    Nach dem ich Andreas Beirtag noch ein paar mal gelesen habe, ... ich liebe dieses Forum, weil man so herrlich auf die verschiedensten Aspekte hingewiesen wird... und je mehr ich von sochen Aspekten und Sichtweisen lese und ich sie fast alle auch für richtig halte, desto mehr drängt sich mir der Gedanke auf, sollte ich nicht besser mit meinem Hintern zu hause bleiben, dann mache ich wenigstes nix in der Natur kaputt aber ich kann ihr dann auch nicht helfen.... oh welch Gewissenmaltretur
    Geändert von Der Siedler (19.09.11 um 16:48 Uhr)
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  5. #15
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Nabend zusammen,
    ich hatte heute einen echt besc....... Arbeitstag, deshalb nur kurz und knapp ein paar Anmerkungen von mir.

    Zitat Zitat von Steinbeißer Beitrag anzeigen
    Ok, Georg schreibt er würde Abraten weil RF schnell abwandern.
    Das ist sicher ein Argument dagegen (aus Sicht des Bewirtschafters).
    Dann ist der Schaden am Gewässer aber gering, der Allgemeinheit sollte es recht sein (Gesetzgeber).
    Das ist nicht ganz richtig Steini,
    der Schaden an Deinem Gewässerabschnitt wäre verhältnismäßig gering, aber was ist mit den Anrainerabschnitten, in den die RF abwandern?
    Was ist mit dem Nahrungsangebot bei so kurzfristig erhöhten Besatzzahlen?
    Wandern die Forellen gleich ab, oder erst wenn das Nahrungsangebot nicht mehr ausreicht?
    Zum nächsten Problem der natürlichen Letalität komme ich gleich.

    Zitat Zitat von dat_geit Beitrag anzeigen
    Beim gleichzeitigen Besatz mit RF würde sich doch der Angeldruck auf die übrigen Salmoniden verringern und trotzdem eine hohe Motivation auch für die Förderung der anderen Salmonidenarten erhalten bleiben.
    Andreas, interessante Theorie.
    Selektive Beangelung von RF ist mir bisher nicht gelungen und ich angel recht häufig,
    bei steigender Angelfrequenz leiden auch die restlichen Salmoniden, so z.B. BF oder MF,
    verangelte Jungfische (kommt leider immer wieder vor) wirken nicht mehr Bestandsstützend.
    Ein erhöhtes Interesse für das Gewässer bei den Anglern ist Dir dabei sicher, ob es aber positiv ausfällt ist fraglich,
    wenn Du Pech hast, wird Dir auch noch vorgeworfen, das in dem Bach zu viele kleine Forellen vorhanden sind,
    sowas ist nicht annehmbar und muss geändert werden.
    Meiner Meinung nach entwickeln sich Salmonidenbestände am Besten, wenn man sie völlig in Ruhe lässt, aber das ist ja schon gesagt worden.

    Zitat Zitat von Der Siedler Beitrag anzeigen
    Nix desto trotz habe auch ich vom Kreis-F-Berater die Ansage bekommen, fangfähige BF zu besetzen.... nur ... macht das Sinn?
    Zitat Zitat von Steinbeißer Beitrag anzeigen
    Selbst haben wir bisher nur fangfähige RF +RF+Sf in einem See besetzt, das war nicht der Brüller darum Ende.
    Im Fluß haben wir nun Versuche mit großeren BF gestartet.
    Hagen, Steini,
    auch der Besatz von fangreifen BF ist wirtschaftlich wie ökologisch kritisch zu sehen.
    Egal ob RF oder BF , die natürliche Letalitätsrate bei Besatz in Fanggröße beträtg etwa 75%, hinzu kommen die Individuen, die abwandern.
    Brütlinge und Sömmerlinge sind nun mal anpassungsfähiger, billiger und es überleben auch noch mehr, wozu also unnötig Geld ausgeben?

  6. #16
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    @Georg mir fehlen weitere Brutbäche, denn die sind schon mit MF Brut besetzt.
    Ich kann es nur im Fluß selbst versuchen.
    Da aber brauche ich größere Fische mit Reserven, die eventuel auch ins Meer abwandern.
    Wenn sie wie geschehen im Fluß ablaichen oder bleiben, auch gut.
    (Ich hatte es dieses Jahr mit Brut im Fluß (vorsichtig) versucht.
    Da bleibt nichts von über, auch wenn es dort großfächig, kiesig und nur sehr flach ist.
    Hinweisen möchte ich aber noch das die, auch nach Monaten ihre Pellets noch nicht vergessen haben.

    RF : Richtig, Daß Problem verlagert sich bei der Abwanderung.
    Aber ich traue den RF überhaupt nichts zu.
    Die werden auch nicht verhungern, so lange leben die nicht mehr.
    Schau doch mal in die Forellenteiche, selbst Kleinfische überleben dort.
    Wie ist es bei Euch mit den RF im Bagersee, wann werden die letzten gefangen.(3-6Monate ?)
    Aber sicher ist RF auch nicht gleich RF .
    Selbst mittelfristig lohnt es nicht die zu besetzen.
    Das halte ich ja für das gute.
    Fehler werden immer gemacht aber hier ist eine Sicherung da bei.
    Bei der Bf fehlt diese, da könnte ein Fehler viel verändern.

    Steini
    Gruß Steini

  7. #17
    GW-Forum Team Avatar von Georg
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Zitat Zitat von Steinbeißer Beitrag anzeigen
    @Georg mir fehlen weitere Brutbäche, denn die sind schon mit MF Brut besetzt.
    Ich kann es nur im Fluß selbst versuchen.

    Aber ich traue den RF überhaupt nichts zu.
    Die werden auch nicht verhungern, so lange leben die nicht mehr.
    Schau doch mal in die Forellenteiche, selbst Kleinfische überleben dort.
    Wie ist es bei Euch mit den RF im Bagersee, wann werden die letzten gefangen.(3-6Monate ?)
    Aber sicher ist RF auch nicht gleich RF .
    Nabend Steini,
    zu Deinen Brutbächen,
    versuch doch nichts zu erzwingen, sollten die Aufwuchs-Ressourcen erschöpft sein, in Deinem Fall MF (?), dann ist das eben so.
    Wozu dann noch Experimente im strömungsreichen Fluss riskieren, der als Aufwuchshabitat eher schlecht als recht ist?

    Zu den Baggerseen,
    ich traue der RF deutlich mehr zu, in meinem Verein haben wir sie "erfolgreich" gezüchtet, eben zum Besatz für Baggerseen und zur Zufriedenheit der Anglerschaft, damit ist aber seit 2 Jahren Schluss.
    Ich habe hier aber auch Seen, an denen wenig entnommen wird (FliFi), Angeldruck ist halt nicht gleichzusetzen mit Entnahme, in diesen Seen kommen etliche RF in kapitalen Größen vor, sie wurden denfinitiv nicht in diesen Größen besetzt, Weissfisch, Barsch, eher Mangelware, diese RF halten sich schon über mehrere Jahre im Gewässer, unter passenden Bedingungen wäre das auch gut im Bach möglich.
    Das sich je nach genetischen Voraussetzungen auch selbsterhaltende RF -Populationen entwickeln können, wurde in der Vergangenheit schon dokumentiert, in Deutschland zuletzt in Brandenburg, im Einzugsgebiet des Bodensees sind selbsterhaltende RF völlig normal.
    Die Frage des Konkurrenzverhaltens zur BF /MF ist auch nicht wirklich geklärt, in sofern würde ich grundsätzlich contra RF entscheiden und die existenten Bestände nicht unnötig gefährden, mal ganz davon abgesehen, sollte man nicht jeden Flachlandbach zur Forellenregion erklären wollen.

  8. #18
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Zitat Zitat von Georg Beitrag anzeigen
    Nabend Steini,
    zu Deinen Brutbächen,
    versuch doch nichts zu erzwingen, sollten die Aufwuchs-Ressourcen erschöpft sein, in Deinem Fall MF (?), dann ist das eben so.
    Wozu dann noch Experimente im strömungsreichen Fluss riskieren, der als Aufwuchshabitat eher schlecht als recht ist?

    Weil in dem Fluß in Vorjahren nach Besatz BF natürlich aufkamen.
    Gleichzeitig aber um denen zu Antworten, die behaupten Meerforellen und Lachse würden dort erfolgreich Nachwuchs zeugen.



    Zu den Baggerseen,
    ich traue der RF deutlich mehr zu, in meinem Verein haben wir sie "erfolgreich" gezüchtet, eben zum Besatz für Baggerseen und zur Zufriedenheit der Anglerschaft, damit ist aber seit 2 Jahren Schluss.
    Ich habe hier aber auch Seen, an denen wenig entnommen wird (FliFi), Angeldruck ist halt nicht gleichzusetzen mit Entnahme, in diesen Seen kommen etliche RF in kapitalen Größen vor, sie wurden denfinitiv nicht in diesen Größen besetzt, Weissfisch, Barsch, eher Mangelware, diese RF halten sich schon über mehrere Jahre im Gewässer, unter passenden Bedingungen wäre das auch gut im Bach möglich.
    Das sich je nach genetischen Voraussetzungen auch selbsterhaltende RF -Populationen entwickeln können, wurde in der Vergangenheit schon dokumentiert, in Deutschland zuletzt in Brandenburg, im Einzugsgebiet des Bodensees sind selbsterhaltende RF völlig normal.

    An die Schweiz und Bodensee hatte ich nicht gedacht.
    Aber umgekehrt bei den Mengen die in die Gewässer gelangen ist der Beweis sehr sicher sie tun es meist nicht.

    Die Frage des Konkurrenzverhaltens zur BF /MF ist auch nicht wirklich geklärt, in sofern würde ich grundsätzlich contra RF entscheiden und die existenten Bestände nicht unnötig gefährden, mal ganz davon abgesehen, sollte man nicht jeden Flachlandbach zur Forellenregion erklären wollen.
    Fast für jedes kleine Bächlein hier im Flachland gibt es Hinweise, das dort früher Salmoniden vorhanden waren.
    Läichgelegenheiten waren Kiesablagerungen, die in der Eiszeiten entstanden.
    Sandeintrag durch Ackerbau und der Ausbau der Gewässer haben diese als Laichplatz zerstört.
    Es fehlt also im Habitat der Salmoniden ein Element.
    Da aber, wo sie besetzt werden, oder noch Gelegenheit zum Laichen finden, werden sie recht groß,
    Äschen oder Bachforellen um die 60 cm sind dann vorhanden und nicht selten, wenn sie nicht entnommen werden.
    Nicht jeder Niederungsbach ist somit ein Forellengewässer, wenn man es vom Habitat aus anschaut, fast keiner.
    Nur so gesehen, sind in Deutschland auch kaum Lachshabitate vorhanden.
    Entweder es fehlt der Baustein Laichplatz, oder der Baustein Erreichbarkeit.
    Klar, Laichgelegenheiten sind bei Euch im Bergland viel vorhanden, aber bei uns sind keine Berge, nur Sandhügel mit etwas Kies.
    Wenn aber alle Habitate voll erfüllt würden, brauchte man nicht besetzen.


    Steini
    Gruß Steini

  9. #19
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    Au Backe, das sind ja fast schon epische Ausführungen zu dem Thema.

    Ich finde einfach nur, dass wir geeignete Fließgewässer prinzipiell frei von Refos halten sollten, um unsere heimische Bafo zu stützen.

    Wenn ein genereller Klimawandel eintreten sollte, den wir, falls überhaupt menschgemacht, vermutlich nicht mehr rückgängig machen werden können, werden sich Kaltwasserarten ohnehin zurückziehen, dorthin, wo es ihnen eben behagt.

    Futter gefällig?:

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,780334,00.html


    Die Natur findet immer Wege, da bleibe ich als Biologe immer noch ganz entspannt, Wärme- wie Kältephasen kennt der Planet nun schon zur genüge.
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  10. #20
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Forellenbach: Bachforelle oder Regenbogenforelle besetzen?

    @Hi,Thomas
    Sicher hast Du mit allem recht.
    Aber viele, die hier lesen werden, kennen nur gut oder schlecht.
    Darum halte ich den Austausch mit Gleichgesinnten ja für so wichtig.
    Einfach eine an sich klare Sache, aus einem anderen Blickwinkel.
    Da kann dann jeder das Passende für sich mitnehmen.

    Beitrag im Spiegel:
    Träume ich, oder sind da einige Fehler drinnen ?

    Bachforelle ist dort nicht heimisch.
    Laichzeit für RF und Verwandte ist doch im Frühling.
    Oder hat sich das durch die Zucht verändert?
    Gruß Steini

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