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Thema: Besetzen?

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    Besetzen?

    Fischbesatz ?
    Was würdet ihr machen?
    Ich bin da hin und her.

    Name:  P9250331-1.JPG
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    Gewässerbeschreibung
    10 ha
    Tiefe max: 0,6 m
    Altarm im Hochwassergebiet.

    Wasserpest trat nach einem Sterben der Brassen letztes Jahr erstmals auf.
    Dieses Jahr waren 90% des Gewässer durchwachsen.
    Nun ist es klar, früher war Algenblüte normal und das Gewässer trüb.

    Steini
    Gruß Steini

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Besetzen?

    Würde mir Bauchschmerzen bereiten bei höchstens 60 cm Tiefe eine Art einzusetzen. Können wohl verbreitet bestimmt auch 30 oder 40 cm Wassertiefe sein.
    Nicht in jedem Winter ist es bitterkalt, aber die letzten Winter haben ja gezeigt wie dick das Eis sein kann.
    Der Altarm wird verlanden mit der Zeit und jetzt sind halt Insekten, Amphibien die zeitweiligen Bewohner.
    Gruß
    Albert

  3. #3

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    AW: Besetzen?

    Moin,

    ich kann mich da Alberts Meinung nur anschließen,
    das wird wohl eher rausgeworfenes Geld sein einzige.... Karauschen vielleicht ....

    Gruß
    Hagen
    Eine Idee ist nur dann gut wenn sie sich auch an frischer Luft als haltbar erweist.

  4. #4
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Besetzen?

    Ich werde mal schreiben, was da so sonst gefangen wurde.
    ca: 30 Hechte 60 - 120cm
    Karpfen bis 17 kg
    Aale, Brachsen, Giebel u.s.w.
    Die Tiefe ist ein Problem, aber das kam ja nicht plötzlich.

    Bei einem Fischsterben im letzten Jahr starben etwa 1400 Kg Brachsen, weitere Arten wurden kaum betroffen (Die Brachsen wurden noch am gleichen Tag geborgen, um Schlimmeres zu verhindern). Beim Brachsen, schätze ich, waren es 70% der Alttiere. Danach begann das Wasser aufzuklaren und Wasserpflanzen nahmen zu. Karpfen sind vorhanden, aber es sind nicht mehr so viele eingesetzt worden. Ich denke, da werden so 100 St. drinnen sein (Gestern hatte ich etwa 35 Brummer gezählt + Kleinere).

    Das Kraut machte aber dieses Jahr weite Teile völlig dicht, sodass der Schwimmraum fehlt. Das wird sicher einige Brachsen das Leben gekostet haben. Würde aber gar nicht überrascht sein, wenn es nächstes Jahr schon wieder anders ist. Gut, mittelfristig wird nur Entschlammung helfen.

    Wenn wenigstens ein tiefes Loch da wäre, würde ich Karpfen setzen. Bisher waren im Winter aber noch keine Probleme dort aufgetreten.
    Lediglich die Hechtfänge brachen nach 2 Extremwintern vor mehr als 10 Jahren mal zusammen.

    In einem Nebengewässer wurde das schon auf 300 Metern durchgeführt. Das war noch weiter bei der Verlandung fortgeschritten und dort traten Fischsterben im Sommer und Winter auf. Tiefe war etwa 30-45 cm.

    Tja, so ist das im Flachland.
    Alle düngen fleißig und brechen Ackerland zum Maisanbau um, auch im Überflutungsgebiet.
    Ähnliche Gewässer sind hier nicht selten, nur sind sie meist kleiner.

    Albert, leider hast Du recht.
    Das ist der Lauf der Dinge und auch diese Tiere sollen ihren Lebensraum bekommen. Es ist Landschaftsschutzgebiet, da soll sich die Natur erhalten und entwickeln. Nur, neue Altarme können die Flüsse nicht erzeugen. Wenn wir diese Gewässer nicht erhalten, sehe ich es so, dass sich alle gleichzeitig in feuchte Wiesen verwandeln werden. Allein bei uns würde es in 10- 20 Jahren wohl 14 Gewässer treffen (Die haben alle etwa diese Tiefe oder sind flacher). Weitere sind schon lange ohne Fische und einige, die ich kannte, sind nur noch zeitweise gefüllt.
    Mag sein, dass Frösche noch einige Jahre länger diese Gewässer nutzen können, aber dann fehlen auch diesen die Laichplätze.

    Die Planung für die Entschlammung steht, nur fehlen noch Gelder. Früher haben wir das mit einem Saugbagger selbst gemacht / versucht.
    Später 2 mal richtig. Nur, das ist eine Nummer zu groß, um es selbst zu finanzieren. Seit 25 Jahren immer eins der Themen, mal sehen wie es weitergeht.

    steini
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (28.09.11 um 02:13 Uhr)
    Gruß Steini

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Albert
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    AW: Besetzen?

    Jetzt bin ich aber überrascht Steini.
    Hechte in dem Augewässer sowie Karpfen, Blei, und Aale.
    Hätte nicht gedacht, das die bei höchstens 60 cm Wassertiefe so groß dort drin werden.

    Ich gehe mal davon aus, das im Winter keine Sauerstoffzehrung ein Problem wird und dito sich nicht soviel Schlammablagerungen angesammelt haben.
    Und das es im Winter dort kein Eistanz der Bevölkerung gibt.
    Wiederum Planung der Entschlammung steht???
    Vielleicht kann man die Kosten dahingehend minimieren, das 3, 4 oder 5 ha durch einen vorübergehenden Damm vom Rest abgetrennt werden und dort an der Wassertiefe auf 3-4 Meter Tiefe gearbeitet wird. Der Rest rattenscharfe Gelegezone und Jungfischstube.
    Hat in der Elbe, in einen Hafenbecken mit Dauerabpumpen auch funktioniert.
    Gruß
    Albert

  6. #6

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    AW: Besetzen?

    Servus,

    da haben wir ja alle ähnliche Probleme. Ich würd hier gefühlsmäßig erstmal auf Besatz verzichten und wie Albert vorschlägt partiell eintiefen. Wobei ich die Geschichte mit dem Damm nicht ganz (vielleicht als Baggerfurt?) verstanden habe.

    Wenn du an Stellen eintiefen kannst wo du vom Ufer arbeiten kannst sind für solche Aktionen die Kosten gar nicht so tragisch. Schwimmbagger kostet extrem aber Kettenbagger ist nicht so wild. Da bekommt man für tausend Euro schon schöne Löcher. Voraussetzung ist halt dass man den Aushub nicht abtransportieren muss.

    Ich hatte heuer im Frühjahr einen (Not-)Baggereinsatz, da konnten wir einen Bagger nutzten der im Auftrag des Kraftwerksbetreibers in der Nähe tätig war. Somit hatten wir kaum Anfahrtskosten. Der halbe Tag wo der Bagger gewühlt hat kostete uns 380€.

    Bevor du mit dem Bagger ran gehst würde ich allerdings erstmal sehen ob der Wasserspiegel am Fluss hängt oder ob evtl. eine Tonschicht den Pegel hochhält. Wenn du die durchstichst könnte da Wasser ablaufen. In der Hinsicht sind Saugbagger wohl nicht ganz so kritisch. Ich schreib das deshalb weil unser Nachbarverein letztes Jahr beinahe so eine Pfütze abgelassen hätte, glücklicherweise hatte mein Kollege dort noch so ein "komisches Gefühl" und hat bevor der Bagger loslegte nochmal nivelliert.

    Davon sowas verlanden zu lassen als Habitat für Amphibien.. sprich der Natur ihren Lauf zu lassen halte ich nicht viel. Aus dem einfachen Grund, dass das was an den meisten unserer Flüsse abläuft nicht viel mit Natur zu tun hat.

    O.K. ich sehs aus meiner Froschperspektive ich hab halt meinen Inn vor Augen. Ich hab die Situation dass der einstmals natürliche reißende Fluss nun aus einer Kette von Sandgefüllten Betonbadewannen besteht. Der Bach führt kaum mehr Geschiebe dafür reichlich Sand. Um neue Altarme zu bilden fehlt die Dynamik und der Platz. Bestehende Altarme sanden kontinuierlich zu. Wir haben hier keine Natur sondern ein von Menschen gemachtes Gebilde. Dort müssen wir eben auch das tun was die Natur nicht mehr kann. Ich kämpf um jeden Quadratmeter Altwasser. Natürlich müssen im Sinne der Biodiversität auch weiterhin Verlandungszonen bestehen. Die gibts aber nur wenn noch was da ist was verlanden kann.

    Sorry bin wohl ein bisschen abgeschweift aber irgendwie passts ja vielleicht doch.

    Petri
    Toni

  7. #7
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Besetzen?

    Ich schrieb ja schon, die Planung steht. Anträge, Schlammgutachten, Pläne, Kostenvoranschläge.

    Das eigentliche Baggern ist weniger ein Problem, die Vorarbeiten und Genehmigungen, aber auch Schlammentsorgung sind es. Wir haben Glück und Mitglieder, die vom Fach sind, diesen Hochachtung und Dank!

    Man braucht Zeit, Kontakte und viel Fachwissen, wer da nicht vom Fach ist, dreht sich im Kreis und wird aufgeben. Aber auch so kann man jahrelang kämpfen und planen, bis die Genehmigungen erteilt werden. Jetzt geht der Kampf um Gelder weiter, auch da bleibt es spannend.
    Ich bin da nur am Rande beteiligt und will mich ausdrücklich nicht mit fremden Federn schmücken, ich hätte es nicht geschafft.

    Albert, Rekorde des Gewässers: Hecht 14 Kg, Karpfen 22 kg, Welse sollen da auch noch sein. 60 cm Wasser reichen beim milden norddeutschen Winter meistens, bei uns wird es nicht so kalt, aber auch nicht so warm wie bei Euch (dafür regnet es öfter). Schlittschuh laufen ist bei uns selten möglich und wenn, dann für wenige Tage. Dieses Jahr macht mir aber die Pflanzenmasse Angst, wenn Eis kommen sollte. Sonst waren ja nur Algen da, die dann im Herbst die Fischsterben auslösen. Das sind jetzt neue Bedingungen, die ich noch nicht einschätzen kann.

    Kleinbereiche ausbaggern bringt nicht viel, da sie nach wenigen Jahren verschlammen. Einen Damm haben wir, das Nebengewässer ist eine Verlängerung und nur durch eine Straße getrennt, das wurde vor 2 Jahren entschlammt.


    Ps Albert: Große Brachsen sind immer die ersten, die betroffen werden, Karpfen und Hechte sind etwa gleich hart im Nehmen. Als letztes verschwinden dann die Giebel.

    Steini
    Geändert von Steini (verstorben am 06.09.2019) (29.09.11 um 01:38 Uhr)
    Gruß Steini

  8. #8

    AW: Besetzen?

    Hallo,

    bei dem jetzt schon dichten Pflanzenbestand und den wohl noch reichlichen vorhandenen Nährstoffen, sehe ich die Gefahr, dass sich im Spätsommer massenhaft Fadenalgen auf die Wasserpest setzen. Dadurch stirbt diese ab und es müssen schlagartig gewaltige Massen an organischem Material abgebaut werden. Die Folgen brauche ich dir nicht zu schildern.

    Schau es dir noch 1-2 Jahre an und warte so lange mit Besatz.

    LL

  9. #9
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Besetzen?

    Was für ein Winter, nur einen Tag schloß sich die Eisdecke.
    Dann stieg der Wasserspiegel, kein Hochwasser aber es staut sich halt auf.
    Seit einem Monat haben wir nun etwa 1,5 m Tiefe im Gewässer, wieder einmal Schwein gehabt.
    Hatte gestern schon mal einige Fanglisten gesehen, etwa 10 gute Hechte zwischen 4 - 13 Kg, weiter sollen nun 4 Karpfen(verschiedene) über 20 kg gefangen worden sein.
    Wenn alles glatt geht, wird wohl noch dieses Jahr mit dem Baggern begonnen, etwa 300 000 € würde es kosten unsere Planung.
    Haben wir ja schon im kleinem gemacht. (200 m)
    Anpachten der Randflächen, ausheben von Gräben am Rand des Gewässers, um den Schlamm aufzunehmen und diese werden dann später wieder mit Sand bedeckt.
    Es ensteht ein völlig neues Ufer, nur erkennt das nach einem Jahr keiner mehr.
    Leider benötigt es dann , wegen der Schlammmenge, noch Jahre, bis es wieder befahrbar ist.

    Darum muß es sehr lange angepachtet werden.
    Nun wird es spannend, wer die Kosten bezuschußt.
    Verein, Pachtgemeinschaft , Genossenschaft sind wohl im Boot.
    Gemeinde.., bleibt abzuwarten.
    (Ich bin gespannt, ob der neue Bürgermeister wohl bei der L.V - Tagung ein Begrüssungswort sprechen darf ?
    Erstaunlicher Weise macht er um die Angler einen großen Bogen und ist noch nie erschienen wenn er eingeladen wurde.
    Wir brauchen Ihn aber auch nicht, aber zu einem der größten Vereine (1300+ Mitglieder) im Städtchen, gleich nach der Kirche und 1 oder 2 weiteren Vereinen, sollte er den Kontakt suchen wollen.)


    Kreis, Land und EU sind wohl dabei, aber wie sehr Sie sich beteiligen, steht noch aus.
    Es wird nun spannend.
    Gruß Steini

  10. #10
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Besetzen?

    Dieses Jahr sieht es dort wieder einmal völlig anders aus.
    Die Wasserpflanzen sind wieder verschwunden, Algen machen sich breit.
    Sichttiefe war am Freitag, im vorderen Bereich so gut wie Null.






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    Komplett grün durch Algenblüte, im anderen Ende des Gewässers, etwas klarer aber rostbraun/rötlich, ebenfalls durch Algen.

    Am Freitag wurden Schlammproben entnommen, um diese auf Belastungen zu untersuchen.
    Ist die Belastung gering, könnte der Schlamm auf die Felder und Wiesen aufgebracht werden.
    Hoffen wir mal die Belastung ist nicht so hoch, dann könnte das ab Ende des Jahres zur Sache gehen.

    Hier mal ein Bild wie schnell sich die Natur von Baggerarbeiten erhohlt.
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    Die gesamte rechte Seite, ist vor etwa 5 Jahren umgeschichtet wurden.
    Der Schlamm wurde etwa zur Hälfte entnommen und am Rand in einem Graben gebunkert.
    Nach dem diese Schlammbunker wieder mit Erde bedeckt wurden erhöhte sich natürlich die Uferböschung.
    Kurz, die gesammte rechte Seite des Gewässers ist neu.
    Für einen unbeteiligten Betrachter ist das Gewässer unverändert.
    Aber, die Tiefe war vorher etwa 30cm, heute ist es zur Hälfte, etwa 120cm tief.
    Dieser untere Bereich des gleichen Gewässers, wie bei den oberen Bildern ist heute recht klar, eine Algenblühte war am Freitag nicht zu erkennen. (Sichttiefe etwa 30 cm)
    Kostenpunkt mehr als 20 000€, zu großem Teil von Bingolotto übernommen.
    Planung und Ausführung durch Verein und Vereinsmitglieder.
    Das Weideland rechts , b.z.w im Vordergrund, mußte jahrelang gepachtet werden, weil schwere Fahrzeuge sonst im Schlamm versackt wären.
    Nun ist es wieder Weideland, wahrscheinlich aber etwas fetter als bisher.
    Gruß Steini

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