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Thema: Kormoran aktuell

  1. #1
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
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    Kormoran aktuell

    Mir wurde gestern ein Link gemailt. Dem Mailer meinen Dank

    Frau Happach-Kasan der FDP Bundesfraktion legt in ihrer Rede im Bundestag wert auf den Schutz der autochthonen Fischbestände.

    Mehr dazu:

    Die "Legal Tribune online" stellt die Erfolgsaussichten dar. Vogelschützer kritisieren Koalitionsantrag

    Und die Reaktion des NaBus. Die sagen: Koalitionsantrag gegen Kormorane verstößt gegen Recht in Europa
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  2. #2

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    AW: Link: Kormoran aktuell

    ....sehr interessante Link-Sammlung.


    Danke Mattes

    Leider kommt das alles mindestens 10 Jahre zu spät.
    Aber lieber spät als nie .

  3. #3
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    Avatar von Mattes
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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Für viele Bereiche unserer Gewässerlandschaft mag dem so sein. Frau Happach-Kasan richtet ihren Fokus klar auf autochtone Bestände und auf gewerbliche Fischzuchten.

    Bei mir in der Gegend gibt es zwar auch Kolonien des Kormorans, aber in "meinen" Gewässern konnte ich bislang den Erzählungen der Angler nicht Folge leisten. Zeigt es doch vielfach auf, dass das Prinzip der Baggerssen mit der mangelnden Struktur (+ reichlich Besatz) schuld ist, dass dem Jäger freie Bahn gewährt wird.

    Damit möchte ich keinem Heger unterstellen, dass es die negative Erfahrung nicht gibt, aber ich möchte klar auffordern den Teil zu leisten, der möglich ist: Strukturverbesserung und somit Schutz.

    Es nützt nichts einen Baum in einen Baggersee zu kippen. Der gelehrige Vögel weiß um den Hotspot sehr genau bescheid. Erst wenn flächendeckend Schutz geschaffen wird, gibt es für Fische eine Chance dem Jäger wirkungsvoll zu entgehen. Die Äsche, aufgrund ihres Verhaltens mal außen vor gelassen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  4. #4

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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen
    Für viele Bereiche unserer Gewässerlandschaft mag dem so sein. Frau Happach-Kasan richtet ihren Fokus klar auf autochtone Bestände und auf gewerbliche Fischzuchten.

    Bei mir in der Gegend gibt es zwar auch Kolonien des Kormorans, aber in "meinen" Gewässern konnte ich bislang den Erzählungen der Angler nicht Folge leisten. Zeigt es doch vielfach auf, dass das Prinzip der Baggerssen mit der mangelnden Struktur (+ reichlich Besatz) schuld ist, dass dem Jäger freie Bahn gewährt wird.

    Damit möchte ich keinem Heger unterstellen, dass es die negative Erfahrung nicht gibt, aber ich möchte klar auffordern den Teil zu leisten, der möglich ist: Strukturverbesserung und somit Schutz.

    Es nützt nichts einen Baum in einen Baggersee zu kippen. Der gelehrige Vögel weiß um den Hotspot sehr genau bescheid. Erst wenn flächendeckend Schutz geschaffen wird, gibt es für Fische eine Chance dem Jäger wirkungsvoll zu entgehen. Die Äsche, aufgrund ihres Verhaltens mal außen vor gelassen.
    Verdammt gutes Statement zu diesem Problem.

  5. #5

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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Im Bezug auf Baggerseen magst Du sicherlich recht haben, aber bei uns im Mittelgebirgsraum sieht das schon wieder ganz anders.
    An einem Fluss wie z.B. der Werra ist nicht viel mit Strukturverbesserung.
    Wir alle wissen , dass der Kormoran ein Nahrungsopportunist ist und so eine Hundertschaft Kormorane schnell mal so ein kleines Mittelgebirgsflüsschen leer gefressen hat.
    Also es hätte schon vor 10 Jahren in den Bestand eingegriffen werden müssen, aber lieber spät als nie, es ist punkt 12.

  6. #6
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    Avatar von Mattes
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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Hi Matthias,

    Niederungsflüsse und Mittelgebirgsflüsse sind völlig anders zu betrachten. Und ja, da hätte man früher schalten müssen.

    Mir geht es bei uns in der Gegend nur teilweise auf den Keks, dass jeder der nichts fängt gleich reflexartig in die Argumentation Kormoran verfällt, ohne sich Gedanken zu machen die Probleme auf andere Weise anzugehen.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  7. #7

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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Zitat Zitat von Mattes Beitrag anzeigen

    Mir geht es bei uns in der Gegend nur teilweise auf den Keks, dass jeder der nichts fängt gleich reflexartig in die Argumentation Kormoran verfällt, ohne sich Gedanken zu machen die Probleme auf andere Weise anzugehen.
    ...ok , vielleicht mag manch ein unfähiger Angler seine Schneider-Tage mit dem Kormoran entschuldigen. Auf veränderte Situationen muss man sein Angelverhalten entsprechend anpassen.

    Nur ist eben das Problem Kormoran nicht zu leugnen und was der Kormoran nicht schafft erledigt die Wasserkraft.
    Wir haben hier bei uns auf 15 km Flussstrecke 3 Wasserkraftwerke!!! Von gehäckselten Fischen und durch Schwallbetrieb verendeter Brut und Fischnährtierchen können wir ein Lied singen.
    Noch betreiben wir eine eigene Fischaufzucht mit der wir diese Verluste mehr oder weniger kompensieren können, aber es wird höchste Zeit das Kormoranmanagement sowie die EU-Wasserrahmenrichtlinie durchzusetzen.

  8. #8

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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Ja, aber......

    Schön den Mittelgebirgsraum sehe ich mir gerne auf einer Durchgängigskeitskarte an und muss dann leider sehen, dass der Kormoran nur ein von Menschen geschaffenes Problem verschlimmert.
    Würde es eine gute Durchgängigkeit geben, könnte auch Fische wieder zuwandern.

    So aber muss der Mensch die viele abgeschlossenen Bereiche wieder versuchen zu besetzen.
    Wir dürfe den Vogel nicht für unsere degenerierten Fließgewässer verantwortlich machen, sondern müssen erkennen, dass wir erst einmal auch die Ursachen beheben, bevor wir ihm an die Gurgel gehen.

    Leider häufen sich die Schlußfolgerungen dahin gehend, dass die Vögel für alles was unter den Titel Missmanagement an Gewässern passiert her halten müssen. Dann noch die Schwarzangler usw..
    Das aber die Gewässer falsch besetzt werden und Schäden durch Stress, Parasiten, Überbesatz, fehlende Unterstände, fehlende Flachwasserzonen nicht zur Diskussion kommen, weil daran ja auch der Vorstand und die Gewässerwarte nicht unschuldig sind, ist schon Überdenkenswert.

    Ein klassisches Beispiel sind verletzte Fische, die ich vor ein paar Tagen zu beurteilen hatte.
    Es waren Schleie, Karpfen und Rotfedern.
    Art der Verletzung ließ schnell bei allen auf Reiher und Kormoran schließen.
    Ich war skeptisch.
    Hatte einen Verdacht und wurde fündig.

    Jetzt untersuche ich das Ausmaß einer kleiner invasiven Fischart............

    Kormoranmanagement JA
    Zu denken wir lösen damit alle Probleme NEIN

  9. #9
    GW-Forum Team Avatar von Thomas
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    AW: Link: Kormoran aktuell

    Zitat Zitat von dat_geit Beitrag anzeigen

    Kormoranmanagement JA
    Zu denken wir lösen damit alle Probleme NEIN
    Als Biologe habe ich da evtl. eine zu den meisten anderen Meinungen divergierende Einstellung.

    Ich misstraue der selbstbeweihräuchernden 'Fähigkeit' des Menschen, fortwährend an ökologischen Stellschrauben stellen zu können und zu müssen, prinzipiell und zutiefst.

    Der Kormoran ... fast vom Menschen ausgerottet, dann unter Schutz gestellt, nun wieder kurz vor einem menschlichen Bestandsmanagement ... das überzeugt mich in der unnatürlichen (weil menschlich bedingten) Abfolge wahrlich nicht.
    Das sind Entwicklungen immer hin von schlimm zu schlimmer.

    Es erinnert heutzutage an die Atomdiskussion:
    Niemand will den Kormoran ausrotten, Atomkraft ist sicher und unbedenklich ... aber wehe, das soll und darf vor der eigenen Haustür stattfinden.

    Ich habe Deinen Beitrag (Leserbrief) noch gelesen, Matthias, bevor Du ihn gelöscht hast. Der war ziemlich emotional, weil Du regional vermutlich zu den stärker Betroffenen gehörst.
    Hättest ihn aber so auch stehenlassen können ... meiner Meinung entspricht er nicht, in Berlin spielt der Kormoran aber auch nicht wirklich eine gewichtige Rolle.

    Mein persönliches Fazit (gestählt durch jahrelange, teils hitzige Kormoran-Diskussionen in verschiedensten Foren):

    Kormoranmanagement: NEIN
    Lösung gegenwärtiger Probleme auch ohne Kormoran-Management umsetzbar: JA


    Der Verursacher aller Probleme muss sich nur selbst an der Nase zu fassen wissen: der Mensch. Dort, in dessen Tun, wäre eine vermeintlich unbewegbare Stellschraube zu drehen ...
    ~~~

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.
    (Aphorismus von G.C. Lichtenberg)


    Gruß Thomas

  10. #10
    GW-Forum Team Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Link: Kormoran aktuell

    In einer völlig geregelten Landschaft, in der Natur nur nebenbei geduldet wird, leben viel zu viele Menschen, die diesen naturnahen Rest nutzen wollen.

    1 Komoran bedeutet etwa 365 Tage mal 300 - 400 Gramm Fisch weniger für die Menschen.
    1 Komoran bedeutet auch, dass etliche Angler somit leer ausgehen.
    Schöne Vögel, aber sicher nicht mehr im Bestand bedroht.
    Nur, ich denke, wer nun eine Reglung ablehnt, darf sich nicht wundern, wenn in der Zukunft der Vogel als Plage angesehen wird.
    Dann aber würde er wieder an den Rand der Ausrottung gebracht werden.

    Mann kann es regeln oder sich selbst überlassen.
    Gilt dann aber für alle Tiere.
    Dann aber würden einige Tiere der Art Mensch den Komoran sehr schnell wieder verschwinden lassen.
    Nicht einzugreifen oder eine Art zu schützen, ist doch schon ein Eingriff.

    Nicht nur der Mensch, sondern jedes Tier kann zu einer Ausrottung führen, wenn es sich unkontroliert vermehrt.

    Meine Meinung: Einige Komoran Brutplätze küstennah schützen und mehr nicht.
    Wenn es dann wieder einige Hundert Seeadler in Deutschland gibt, dann mehr.

    So ganz verstehe ich Thomas als Biologe nicht !
    Etwas sich selbst überlassen, was durch die Schuld des Menschens völlig aus dem Ruder gelaufen ist ?
    Wir regulieren Wildschweine, Reh und Rotwild.



    Wir zahlen Entschädigungen nach dem Überwintern von Gänsen und bezahlen den Schaden der Bauern durch Wild.
    Die Pächter der Fischereirechte haben aber Pech, Fische sind frei, da gibt es nichts !
    Schade, da würde mächtig die Kasse klingeln.
    Könnte dann ja von Schützern bezahlt werden.
    Mal ganz vorsichtig 200 000 Kormis mal 100 kg = 20 000 000 Kg
    So nun sagen wir mal, die wissen auch, was gut ist, also kg/ 5€

    100 000 000 €
    Nur rechnerisch gemeint, wo sollten die Fische denn herstammen.
    Die Seenfischerei würde das Problem ja nur verlagern.
    Wäre schon von Intresse, wer sich den Schutz dann leisten würde, wenn er dafür auch einstehen müsste.

    Ist aber so oder so alles Quatsch, geschossen wird doch schon was das Zeug hält, nur eben völlig ohne System.
    Stimmt nicht?
    Warum wohl sind die Viecher so scheu wie kaum ein zweiter Vogel.

    Also, Thomas, an der Küste sind sie voll da.
    So alltaglich, wie eine Krähe.
    Wenn es mehr werden, werden sie auch nach Berlin ausweichen müssen, wenn die Fischer dieses denn zu lassen.

    Ich freue mich, wenn ich Komorane beobachten kann, schön wär auch Fischadler, Seeadler, Pelikan und Otter beim Angeln zu sehen und hin und wieder auch mal einen Fisch zu erbeuten.
    Allen gönne ich ihr Auskommen, aber in kontrolierter Anzahl.
    Gruß Steini

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