Große Pechlibelle

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Systematik:

Klasse: Insekten (Insecta)
Unterklasse: Fluginsekten (Pterygota)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Unterordnung: Kleinlibellen (Zygoptera)
Familie: Schlanklibellen (Coenagrionidae)
Gattung: Pechlibellen (Ischnura)
Art: Große Pechlibelle

Wissenschaftlicher Name: Ischnura elegans

Beschreibung:
Die Körperlänge beträgt gut 30 Millimeter, die Flügelspannweite 35 bis 40 Millimeter. Die Hinterleiber beider Geschlechter haben oberseits eine schwarze Färbung, wobei das achte Abdominalsegment mit seiner leuchtend blauen Färbung hervorsticht. Das siebente und neunte Hinterleibsegment sind nur unterseitig blau gefärbt, die Segmente 3 bis 6 unterseits gelblich. Von der selteneren Kleinen Pechlibelle (Ischnura pumilio) kann die Große Pechlibelle anhand der Ausdehnung und genauen Lage des „Schlusslichtes“ unterschieden werden. Bei Männchen von Ischnura pumilio weist lediglich das hintere Drittel des achten, dafür aber auch das gesamte neunte Hinterleibsegment eine Blaufärbung auf.

Die Männchen der Großen Pechlibelle sind auch am Thorax und Kopf neben schwarzen Partien blau gefärbt, während bei den Weibchen diese Bereiche unterschiedliche Färbungen aufweisen können (siehe unten). Beide Geschlechter besitzen zweifarbige (innen schwarze, außen weiße), spitz auslaufende Flügelmale.

Vorkommen und Gefährdung:
Die große Pechlibelle kommt außer an Extremgewässern (stark verschmutzt, sehr niedriger PH-Wert ) häufig an allen stehenden und langsam fliesenden Gewässer vor. Sie ist die wohl häufigste Libellenart.
An einem alten Kiessee (Dessau, Muldeaue Diepold) entdeckte ich eine sehr hohe Individuendichte von mehreren hundert Exemplaren. Der Kiessee beherbergte,
auch bedingt durch eine gute Futtergrundlage, ebenfalls sehr viele Larven der Art. Die hohe Abundanz hat mich veranlasst, Falk Petzold, einen erfahrenen Libellenfreund, um Rat zu bitten.
Hier die Antwort:
Massenvorkommen von einzelnen Arten an einem Gewässer sind nicht selten. Neben "guten" Jahren für einzelne Arten (natürliche jahrweise hohe Abundanzen ), spielen bei solchen Phänomenen auch die Gewässerausstattung und die Zusammensetzung der Artengemeinschaft im Gewässer eine große Rolle (z.B. gleichzeitige Abundanzminima von Konkurrenzarten bzw. Prädatoren). Gerade Ischnura elegans, aber auch andere Kleinlibellenarten wir Coenagrion pulle, C. pulchellum, Platycnemis pennipes oder Enallagma cyathigerum können in manchen Jahren an einem Gewässer sehr hohe Abundanzen erreichen. An Flutmulden und Altwassern in der Elbeaue habe ich z. B. häufig zu bestimmten Zeiten bei günstiger Witterung ganze Wolken von Platycnemis pennipes im Uferbereich feststellen können. Die Abundanzen der Arten an ihrem Gewässer können u. U. einen Monat später schon wieder anders aussehen - je nachdem, wie die Artzusammensetzung des Gewässers, der Schlupfverlauf der einzelnen Arten und der Witterungsverlauf aussieht.

Fortpflanzung:
Die Flugzeit der erwachsenen Tiere reicht von Anfang Mai bis Ende September. In manchen Regionen des Verbreitungsgebietes können auch schon Mitte April und noch Anfang Oktober adulte Tiere beobachtet werden. Letzteres ist aber meist nur der Fall, wenn innerhalb eines Jahres eine zweite Generation hervorgebracht wird. Die Weibchen legen ihre Eier stets ohne Beteiligung der Männchen in den Abendstunden an schwimmenden Pflanzenteilen ab. Unter Schlanklibellen ist es ungewöhnlich, dass die Eiablage nicht im „Tandem“ erfolgt. Die Larvalentwicklung dauert in der Regel ein Jahr, kann aber unter günstigen Lebensbedingungen noch innerhalb der Flugzeit abgeschlossen sein, so dass eine zweite Generation in einem Jahr auftreten kann. Im größten Teil des Verbreitungsgebietes ist das aber eher die Ausnahme. Manchmal kann auch eine zweijährige Entwicklungszeit der Larven vorkommen.

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Besonderheit der Art:
Die Larven der Großen Pechlibelle gelten als sehr gefräßig und ernähren sich überwiegend von planktischen Organismen des Benthos (Kleinkrebse etc.). Die Imagines jagen verschiedene Kleininsekten, gelegentlich auch andere Kleinlibellen.

Weibchen der Großen Pechlibelle treten in fünf verschiedenen, genetisch bedingten Farbmorphen auf, zwei davon bei Jungtieren und drei bei geschlechtsreifen Tieren. Aus der Jugendform violacea, die einen violetten oder grünen Thorax, eine schwarze Antehumeralbinde und ein blaues „Schlusslicht“ aufweist, entwickelt sich entweder die Altersform typica (wie die Männchen gefärbt) oder – bei heterozygoten Individuen – die Form infuscans mit olivgrünem Thorax und einem grünbraunen bis fast schwarzen achten Abdominalsegment. Junge Weibchen der Form rufescens besitzen einen lachsrosa bis orange gefärbten Thorax und ein blaues achtes Abdominalsegment. Bei ihnen führt der innerhalb einer Woche auftretende morphologische Farbwechsel mit der Geschlechtsreife zur Form infuscans-obsoleta zu einem dann hellbraunen, rosa oder orangefarbenen Thorax und einem braunen, später fast schwarzen „Schlusslicht“

Fundort der fotografierten Tiere: Diepold in Dessau, Fotos von Albert.

Quellen:
Wikipedia
Libellenwissen
Libellenwissen-Farbfarianten der Weibchen


Dieses juvenile Weibchen wird frisch geschlüpft sein.

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