Zitat Zitat von Lotalota Beitrag anzeigen
Hallo,

ein Mangel an Nahrung ist sicher kein begrenzender Faktor bei der Quappe gewesen. Deshalb halte ich ein zunehmendes Nahrungsangebot auch nicht für den Grund für verbesserter Bestände.

Obwohl ich mir immer noch nicht im Klaren bin, wie die Reproduktion im Einzelnen abläuft, kann man, glaube ich zumindest, das Larvenstadium als den Knackpunkt ansehen. Die Larven sind winzig und zudem schlechte Schwimmer. Sie sind darauf angewiesen, dass sie praktisch im Plankton stehen, sonst kommen sie nicht.

Es sind hier beneidenswerte Erfolge erzielt worden. Eine generelle Verbesserung für die Quappe sehe ich nicht.
Zunächst einmal, dies bei mir kann man nur oberflächlich als Bestandsförderung betrachten, viel eher ist es eine echte Ansiedlung, mit allen Vor und Nachteilen.
Dem Versuch lag ja die Idee zu Grunde, das Quappen aus Seen und Flüssen ganz andere Ansprüche an Ihren Lebensraum stellen, also lediglich die äußere Erscheinung gleich sei.
Die Idee war es halt das man Fische aus einem See, auch nur zur Ansiedlung in einem Baggersee nutzen kann.
Ihre Ansprüche an Laichplatz und Aufwuchsraum Ihrer Larven scheinen sich halt völlig zu unterscheiden.
Seit dem zweimaligen Besatz und dem Erreichen der Geschlechtsreife haben sie sich nun mindestens in 3 von 5 Jahren selbst vermehrt.
Es könnte also eine echte Möglichkeit für viele Baggerseen darstellen.
Wobei die Fänge der Angler, Ihr Vorkommen bislang gar nicht anzeigen.
Einen Nachteil sehe ich aber auch.
In der unterhalb gelegenen Wümme könnten plötzlich vermehrt Quappen auftauchen, so das man an eine Verbesserung denken könnte.
In Wahrheit könnten es aber dann lediglich abgetriebene Larven aus dem See sein, die nun als 2 Stamm dort auftauchen.
Umgekehrt kann man das Fehlen der Quappe in einem sehr alten verbundenen Baggersee dort, auch als Beweis betrachten das Flussquappen so einen See kaum als Laichplatz nutzen können.

Ich kann auch keine Verbesserung der Vorkommen in den Fließgewässern bei uns feststellen, dort scheint es immer mal gute und schlechte Jahre zu geben.
Konnte ich vor einigen Jahren in der Weser je Abend 3-8 Quappen fangen, habe ich dort nun wieder bei mehreren Versuchen je Jahr nur genullt.
Sie sind vorhanden, aber nur unter seltenen Bedingungen scheinen sie starke Jahrgänge begründen zu können.
Wobei, sie auch komplett aus der Aller stammen können, die ungleich stabilere Bestände aufzuweisen scheint.
Die Larven haben halt ein Freiwasserstadium, da ist es möglich das sie im Fluss weit stromab getragen werden und darum halt auch wieder aufsteigen wenn sie zum Laichen wandern.

Ich habe das mit den 2000 R.F bewusst geschrieben, weil es eben gar nicht so schwer ist auch Einzeltiere zu suchen und das gilt auch für Angler die das mit der Angel machen.
Ich vermute das es meist viel weniger Fische gibt, wie viele denken.
Ich habe die R.F wegen Ihrer Größe bemerkt, neben Steinbeißern, einem fingergroßen Barsch, war sie halt der einzige Jungfisch den Ich überhaupt sah, von winziger Brut mal abgesehen.
Auch die beiden Quappen habe ich zunächst für Forellen gehalten, die sahen halt so aus wie die Brut der M.F, also zu klein und zu bunt für die R.F.

Nun sollte man also genau unterscheiden was für Quappen man besetzt und wo man sie dann besetzt.
Herkunft und Besatzgewässer scheinen vergleichbar übereinstimmen zu müssen.

Oder, man versucht es über so etwas zweierlei Laichmöglichkeiten zu nutzen.
Viele Flüsse haben ja auch angeschlossene Baggerseen und Altarme, von dort könnte man versuchen einen zweiten Bestand aufzubauen.

Das ist aber ein Einbringen von fremden Erbanlagen, das mag erweiternd helfen oder stören, wenn sich die Stämme denn überhaupt noch kreuzen lassen.
(Andere Laichplätze, Eidichte, Laichzeiten, Laichzeiten, Genetik und Partnerwahl könnten das unterbinden)
Sicher ist aber, das die Quappen dann später konkurrieren werden.

Später im Jahr oder auch nächstes Jahr dazu mehr...

Das alles sind Bewusste Gedankengänge die durchaus auch kritisch zu betrachten sind.
In der Regel handelt man aber unbewusst aber trotzdem ähnlich.
(Im Handel sind halt Fluss und Bach-Populationen, aber auch Quappen aus verschiedenen Seen)
Dann werden Quappen besetzt ohne das sich Jemand Gedanken um Ihre Herkunft macht, oder man verbietet es vorsorglich einfach Fische aus anderen Regionen zu besetzen.
Fremdbesatz kann zu Problemen bei den Ursprüngliche Fischen führen, genau so gut kann es aber vielleicht auch helfen aussterbendes Erbgut in Mischpopulationen zu erhalten.
Wichtig wäre dann wohl, das es nicht zu stetigen Neubesatz kommt, sondern es lediglich einzelne Aktionen sind.