Ergebnis 1 bis 10 von 12

Thema: Dauerfrost - Eisvögel in Not

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Helmuth
    Gast

    Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Hallo zusammen,

    schon zu Beginn der Altwasserrenaturierungen in der Atteler Aue hatten wir ein schlechtes Gewissen ob der Eisvögel, die ja wie die Weltmeister brüten.

    Wir wussten aus alter Erfahrung, dass die Fischfauna förmlich explodieren würde, nach dem die ausgedehnten Altwasserbereiche erneut ockerfrei sein würden.

    Seit März 2010 war schon die 2. Generartion diverser Krautlaicher in Unmengen vorhanden, was im Folge natürlich die Eisvogelpopulation explodieren ließ.

    Deshab stellten wir im März 2011 einen dringenden EIL-Antrag, SOFORT nach geeigneten, "ausbaufähigen", ortsnahen Hangquellen und Bächen suchen zu dürfen, welche in kleinfischreiche Stillwasser münden würden.

    Das Problem im NSG ist ja die totale Verockerung nahezu aller Draine, perennierende Hangquellen mit brauchbarem Wasser sind eine echte Rarität, wenn sie in kleinfischreiche Stillwasser münden sollen. Ortnahe Bäche, ja Bächlein mit natürlicher Jungfischfauna nahezu Fehlanzeige. Wartungsgemäß sind nun die extrem fruchtbaren Altwasser zugefroren und nun das hier:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Eisvogel050212AA c.jpg
Hits:	631
Größe:	85,3 KB
ID:	3878Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Eisvogel050212AA a.jpg
Hits:	601
Größe:	77,5 KB
ID:	3879Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Eisvogel050212AA b.jpg
Hits:	602
Größe:	70,1 KB
ID:	3880

    Eisvögel suchen verzweifelt etwas zu fressen und patrollieren ununterbrochen die nahezu toten Draine ab, ohne die geringste Chance hier etwas Verwertbares zu finden.

    Der besagte Antrag, mehrfach gestellt, wurde bis dato einfach nicht bearbeitet.

    VG Helmuth
    Geändert von Helmuth (23.03.12 um 00:23 Uhr)

  2. #2
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Oh Mann, was für ein Dilemma.

    Gerade durch die vergangenen Winter sind bei uns die Populationen der Eisvögel um über 50% eingebrochen.

    An einem unserer Seen, dem Holländer konnte ich einen beobachten, der ständig das letzte kleine eisfreie Loch attackierte.

    Das einzig Positive daran war/ist, dass man die Tiere dadurch einmal aus der Nähe beobachten kann. Lieber wäre es mir allerdings ich bekäme sie dadurch nicht zu Gesicht.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  3. #3
    Helmuth
    Gast

    AW: Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Hallo mattes, die letzten 2 Tage sind zum Weinen. Man hat den Biberteich in der Innaue abgelassen........ Wir kamen dort an und waren nur noch fassungslos. Die 3 Bauern hatten einen amtliche Genehmigung...

    Und nun die armen Vögel.

    Wir sind moralisch vollkommen am Ende und weil wir solche Dinge offen kundtun haut man auf uns ein.

    Ich mag einfach nicht mehr. Mit 65 Jahren macht meine Gesundheit dadurch allmählich Probleme.

    Das Drama ist vollkommen hausgemacht. Unser x-fach gestellter EIL-Antrag wurden einfach "vergessen", wahrscheinlich deshalb weil das politische "Mehrheitsentscheidungsbild" nicht gestört werden durfte.

    Dazu passt dieser Zeitungsbeitrag und der alte Kommentar darunter:

    http://www.ovb-online.de/wasserburg/...s-1024600.html

    VG Helmuth

  4. #4
    Helmuth
    Gast

    AW: Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Lieber mattes,

    mich haut so etwas dermaßen aus den Socken, dass ich nicht in der Lage war die gemachten Bilder sofort anzusehen.

    Mit 65 Jahren geht so etwas an die Gesundheit.

    Sieh Dir bitte die folgenden Bilder an.

    Das war unser Musterbiberteich pro Sanierung, der hier schon vorgestellt war und am Mittwoch war geplant ihn der FFH-Behörde vorzustellen:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212rr.jpg
Hits:	575
Größe:	103,5 KB
ID:	3881Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212yy.jpg
Hits:	605
Größe:	103,2 KB
ID:	3882

    Der Eisvogel findet dort kaum noch Insekten und der Rest ist nahezu kaputt.

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212vv.jpg
Hits:	601
Größe:	92,4 KB
ID:	3883Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212ww.jpg
Hits:	600
Größe:	90,3 KB
ID:	3884Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212uu.jpg
Hits:	601
Größe:	98,5 KB
ID:	3885

    Es lag eine amtliche Genehmigung vor, das Wasser abzusenken................

    Man kann nur noch sagen, sehr gründlich vorgegangen.

    Der unterbrochene Verockerungsprozess ist nun erneut angekurbelt.

    Im Teich waren schon adulte Aitel.............

    Woher ???

    VG Helmuth
    Geändert von Helmuth (23.03.12 um 00:41 Uhr)

  5. #5
    GW-Forum Team Avatar von Mattes
    Registriert seit
    21.10.2010
    Ort
    tiefster linker Niederrhein
    Beiträge
    2.397

    AW: Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Helmuth,

    besinne dich stets dessen, was du bisher erreicht hast. Dies sollte dir die Kraft geben über manche Rückschläge hinweg zu gehen, auch wenn sie noch so drastisch sind.

    Mit behördlicher Genehmigung: Wofür? Für mehr landwirtschaftlichen Ertrag? Zum kotzen.

    Hier in NRW haben wir die höchste Quote umgebrochener Grünflächen überhaupt. Mittlerweile pflügen sie jedes Jahr Zentimeter um Zentimeter näher an die Straße oder an Feldwege. Teilweise sind komplette Wege umgebrochen worden und zur Ackerfläche eingeflossen. Wildhecken als Trennung, Fluchtorte, Fehlanzeige. Könnten ja einige qm² in der Berechnung fehlen. Die Kibitze finden keine Plätze mehr. Grenzen zum Gewässer werden beim Güllen gnadenlos übersehen.

    Monotone Nutzlandschaft säumt kanalisierte Flussstrecke. Passt zusammen.

    Deine Kummer verstehe ich zutiefst. Lass es nicht so sehr an dich ran. Niemanden nutzt dein Infarkt. Dir nicht, deinen lieben nicht, dem Inn nicht.
    Gruß vom Mattes

    Zuhause ist da, wo das Land platt ist, Kühe und Pappeln rumstehn, der Nebel wabbert und Diebels getrunken wird.


  6. #6
    Helmuth
    Gast

    AW: Dauerfrost - Eisvögel in Not

    Mattes, Du hast ja Recht, aber erreicht habe ich nichts.

    Ich habe mich nur zum Narren gemacht, sonst nichts.

    Schau Dir den "gigantischen Schaden" an, den die Biber letztes Jahr verursacht hatten:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

Name:	Entfelden040212tt.jpg
Hits:	593
Größe:	102,1 KB
ID:	3886

    etwas "gestohlener Mais".

    Dafür gibt es angeblich 100 EURO jährlich als Entschädigung aber das reicht nicht.

    Was sagt die Fischerei nach einer Vorortbesichtigung?

    Zitat:

    ....Dort wurde am Oberlauf von den Bibern ein kleiner See angestaut. Nun hat Jemand den Biberbau entfernt und der See ist ausgelaufen.

    Es befindet sich darin noch eine Restwasserfläche, in Verbindung mit dem Graben. Eine direkte Gefahr für dort vorhandene Fische sehe ich nicht.
    Trotzdem ist das Schade!
    Das eine Restverbindung da war ist richtig, aber es gab tiefere Gumpen die mit den vorhandenen Fischen trocken gefallen waren.

    Zahllose Fuchsspuren zeugten von den unausweichlichen Folgen.


    Von seltenen Libellenlarven, einer enormen Biodiversität , einer guten Wasserqualität, vom Laichen, den Amphibien,.... redet man schon gar nicht.

    "Angelsportgeräte" gibt es billig in Massen aus Überschüßen der "Fischfabriken".

    Wo?

    Bei den Fischzuchten, die ihre unverkäuflichen "Übergrößen" nur an eine einzige Kundschaft los kriegen.

    Bei Angelsportvereinen nach dem Motto. "Wer hat den Größten?"

    Normale Kundschaften legen gar keinen Wert auf solche Fische über üblicher Portionsgröße.

    Ein mir sehr gut bekannter Forellenzüchter meinte bedauernd, die türkischen Gastarbeiterfamilien hätten früher seine alten übergroßen Zuchtfresser weggekauft und in typischen Großfamilienstrukturen kollektiv verputzt.

    Solche Strukturen aber sind inzwischen out und somit das Absatzgeschäft.

    Als ich meinte, - zerteilen, filetieren meinte er müde lächelnd, kein Markt. Es bleibt nur die Tiermehlfabrik oder Massenangelsport.

    Alle Jahre ruft mich ein Freund aus Oberfranken an, Fischernte! - Kannst Du bitte, bitte versuchen x oder y Zentner Karpfen an Angler zu "entsorgen".

    Das Zeug wird dann in Unmengen in die Wildgewässer gehauen und was dort passiert kann man sich gar nicht mehr vorstellen.

    Nach meinen alten Erfahrungen ist das schlimmer geworden denn je, denn man agiert i.d. R., wie ein Tourimusunternehmen.


    Wenn Zeit ist kopiere ich Bilder einiger Fische aus dem Teich hier her.

    Gute Nacht


    Helmuth
    Geändert von Helmuth (23.03.12 um 00:42 Uhr)

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •