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Thema: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

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  1. #1
    Helmuth
    Gast

    AW: Die Wahrheit über die Wasserkraft- Bayern-

    Zitat Zitat von Steini Beitrag anzeigen
    Die Frage bezog sich auf den ersten Bereich mit dem Geschiebe was der Inn verlagert und nicht ablagern kann.

    Ob der Inn sich das langfristig gefallen lässt, ist für mich lediglich eine Frage der Zeit.
    Ob das nun in 2 oder 10 000 Jahren geschieht, ist eher Zufall.

    Da war aber noch eine Frage, wie stehts mit Fischpässen an den Wehren ?
    Steini Du hast ganz sicherlich Recht, es ist nur eine Frage der Zeit, wann das System sich ändert.

    Ob das Zufall ist oder zum Teil menschgemacht lassen wir mal dahingestellt.

    Zu den Fischpässen am Inn habe ich eine ganz spezielle Meinung und die habe ich auch schon mehrfach begründet.

    Ich habe davon wenig bis gar keine Ahnung, denn sie interessieren mich aus bekannten Gründen MOMENTAN gar nicht.

    Wenn es gelänge die Zuflüsse endlich wieder in einen passablen Zustand zu versetzen, so wäre das etwas völlig anderes.

    Da bin ich genau der Meinung, welche die Broschüre wiederspiegelt, ABER auch das macht nur Sinn, wenn man wieder echte, vernünftige Wasserqualität erreicht, auch unter extremen Belastungen.

    Die Stauräume des Inns in der jetzigen wüstenartigen Unterwasserform, die Bilder von Franz zeigen den Zustand eindrucksvoll, werden einen Fischaufstieg kaum sinnvoll machen.

    Bis so ein Zustand wieder erreicht werden wird, würde wahrscheinlich der Rest an Ökologie vor die Hunde gegangen sein.

    Was mich betrifft, würde ich die Gelder in viele hocheffiziente Kleinmassnahmen an extrem wichtigen Schlüsselstellen stecken.
    Buhnen und Stillgewässer wurden schon genannt. Ockerbekämpfung auch. Sanierung landwirtschaftsferner Kleinhangbäche etc.

    Innerhalb der jeweiligen Stau-SEEN ist sofort etwas zu machen was Aufwuchsplätze der von oben her treibenden Brut betrifft und natürlich Laichplätze für Krautlaicher, die auch eine gehörige Portion an Biomasse produzieren, absehen von all dem anderen Stillwasserarten.

    Die Kraftwerkssandwannen selbst würde ich nur als vorübergehende Aufenthaltsorte bewerten. (NW im Winter z.B.)
    Dort muss man sich natürlich etwas mit dem Sedimentmanagement einfallen lassen. Um die Pegeldifferenzen gering zu halten, hatte ich mal zusammen mit der vorherigen Saugbaggerfirma einen Vorschlag gemacht.

    Einschneiden von Querrillen ins fest gebackene Sediment vor den Schleusen und dann die Verwendung des Überwassers, welches ohnehin nicht durch die Turbinen läuft. Anstelle der Überleitung, Abfluss durch gezielt geöffnete Grundspalten der Wehre, so dass die Pegel nicht abfallen, aber auch keine Stromverluste entstehen.
    So etwas wurde versuchshalber schon mal gemacht und hatte geklappt.
    Das Einschneiden der Querrillen würde mit Baggerschiffen problemlos möglich sein. Wie der Dreck aussieht zeigen die Dokus von Franz sehr gut.
    So würde ein kontinuierliches Sedimentgeschiebe wenigstens ab einem gewissen Abfluß, relativ kostengünstig möglich.
    Hochwasser erledigen natürlich dazwischen andere Mengen, die zu berücksichtigen wären.

    So etwas kann aber nur durch konzertierte, abgestimmte internationale Konzerne möglich sein. Eine einzige Firma würde keinen Sinn machen.

    Obwohl im Gebiet zwischen Feldkirchen und Wasserburg noch Platz an den Flanken war, so ist dieser langsam aufgebraucht und verfüllt.

    Gewisse Probleme habe ich persönlich mit den darin wahrscheinlich enthaltenen Altlasten.
    Die würde ich OHNE genaue Untersuchungen nicht antasten.
    Das war auf mit der Regierung 2010/11 deshalb so abgemacht.

    Zuerst bewerten und prüfen, um dann zu baggern oder es örtlich ganz bleiben zu lassen.

    Natürlich muss vor jeder Baggerung auch das noch vorhanden "Leben" möglichst schonend behandelt werden.

    An vielen fast kaum bekannten Stellen gibt es noch Restbestände am Muscheln und die werden auch schon im Chiemsee inzwischen knapp, während dort die Zebramuscheln in Unmengen wuchern, so dass man sich beim Baden ohne Schlappen die Füsse zerschneidet, während heimische Arten oft nur noch als Schalen zu finden sind.
    Auch das ist einer der Gründe, warum es mir extrem wichtig erscheint, sehr schonend mit ALLEM Leben hier umzugehen.
    Man hat bald nichts mehr zu verschenken, auch wenn stereotyp behauptet wird, das Zeug würde schon nachwachsen.
    Dabei sind wir in einer Umbruch-Phase, welche kaum noch halbwegs gesicherte Kurzzeit-Prognosen gewährt. *

    Sollten Fischpässe eingebaut werden, wäre ich stark an Daten interessiert.

    Soweit mir bekannt war, hat das alte Ding am KW Wasserburg noch nie funktioniert, aber das wissen Fans von solchen Dingern besser.

    Es soll Huchen geben, die wollen unbedingt nach oben. Was die dort dann tun verschließt sich meiner Phantasie.

    Vielleicht wollen die Aufsteigen um dann durch die Turbinen zurück zu schwimmen, wenn ihnen die Unterwasserwüstenreise zu lange erscheint. ?????

    Es soll aber auch Leute geben, die setzen Forellen in Todeiskessel.

    Daran sieht man schon, dass der Phantasie keine Grenzen mehr gesetzt sind.

    * http://www.youtube.com/watch?v=2839TkXlmj4

    und aus gewissen Gründen Henry Ford mit:

    Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrigbleiben, um ihren Bestand zu sichern.
    In meiner Kindheit sah der Abschnitt auf Höhe der Atteler Aue und Freihamer Lacken noch in etwa so aus:

    Klicke auf die Grafik für eine größere Ansicht

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    Im April 1985, also kurz vor dem HQ100 am 8.8.1985 schon so:

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    und jetzt weiß die Jugend was ein i-pod ist, aber nicht mehr, wie ein richtiger Fluss mit natürlich gewachsenen Fischen aussah.

    Aus den Inseln im Farbbildchen war Festland mit Altwasserseen ge(macht)-worden, obwohl der Anstau längst vorhanden war.

    Das Pumpwerk "Attelau" (bei ca. 162,6 lks >SW-Karte!) entwässerte noch in den offenen Inn und Unterstände und Strukturen gab es in Unzahl.

    Bei Inn-KM 162.8 linksseitig gilt noch heute die uralte Karte, was die Betretungsrechte für Hobbyangler betrifft.
    Ein völliger Unsinn, denn die Grundlage dafür war im März 1982 (Ausweisung des Vogelschutzgebietes) die obige, völlig veraltete Karte, die heute noch für die NSG- und FFH-Auflagen gilt.

    Man ist nur zu faul, das zu ändern.

    Wo damals noch Flachufer waren, ist heute immer höheres Ufer, je weiter man nach oben bis zum nächsten KW kommt.
    Die "Seen" sind meist so stark aufgelandet, das grosse Bereiche durchfrieren und im Winter haben sie einen extremen Gehalt an gelöstem Eisen, außer 2 Lacken bei Freiham oberhalb der deutlich sichtbaren Innverengung, die auf der linken Seite eine auffällig tiefe "Kerbe" steilhangseitig vor Heberthal > 12 m aufweist. Hier merkt man, wie sich der absichtlich zusammengeschnürte Fluss wehrt. Das Wasser presst sich nach unten durch, die auch an einer Stelle vor Passau.

    Zu den beiden Flutmulden rechts und links des Inns bei Rosenheim gäbe es dazu noch sehr viel zu sagen.

    Fest steht, sie waren schon beim Bau eine FEHLKONSTRUKTION.

    Natürlich waren auch daran Experten beteiligt. Wer die Dinger kennt, BEVOR sie mit Sand überzogen wurden, der weiß woran die Sache schon vorher krankte.

    Dazu ein markantes Zitat:

    Experten sind Leute, die andere daran hindern, den gesunden Menschenverstand zu gebrauchen.
    von Hannes Messemer



    VG Helmuth
    Geändert von Helmuth (19.06.12 um 08:43 Uhr)

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