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Thema: Wels, Europäischer (Silurus glanis)

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  1. #2
    GW-Forum Team
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    Avatar von Steini (verstorben am 06.09.2019)
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    AW: Wels, europäischer (Silurus glanis) - Korrekturpost

    Kommentar des Autors:

    ..... Dies ist die Persönliche Meinung vom Steinbeißer!

    Es wird immer ein Schuldiger gesucht, wenn nichts mehr zu fangen ist.
    In einem Gewässer mit Überbestand an Fischen ist es sehr leicht Fische zu fangen, da ja alle Fische ständig auf Futtersuche sind.
    Verringert sich aber der Fischbestand nur gering, werden alle Fische satt und sind nicht mehr so leicht zu fangen.
    Gefühlt sind dann keine Fische mehr vorhanden!
    Das aber ist Ziel, der Gesundheit der Fische und Gewässer wegen.

    Da wird der Wels zum schlimsten Feind der Fische und dem Kormoran gleichgestellt.
    Jede Art der Bekämpfung ist dann recht und billig.
    Recht traurig ist es immer dann, wenn so etwas in Gebieten mit natürlichem Welsbestand gefordert wird.

    Leider ist aber auch anzumerken, dass der Aal mit dem Wels einen weiteren Fressfeind und Nahrungskonkurrenten bekommen hat.
    Sicherlich kann der Aal mit Wels u. Zander leben, das macht er seit ewigen Zeiten, nur in der jetzigen Bestandssituation ist er schnell der Tropfen, der das Fass überlaufen lässt!

    Sicher ist auch, dass Zander und Wels nicht unproblematisch sind, wenn Sie als Fremdarten in Gewässer gelangen.
    Aber wenn es keine Möglichkeit gibt, solche Fremdarten zu entfernen, sollten sie vernünftig genutzt werden.

    Fressverhalten von Welsen in Gefangenschaft:

    Welse im Aquarium sind bei Licht lausige Jäger. Schaltet man aber das Licht aus, werden sie aktiv, jeder Fisch, der sich bewegt, wird verfolgt. Das läuft wie folgt ab: Aufsteigen der Welse nach dem Ausschalten des Lichtes, langsames Durchsuchen des Beckens. Wenn ein Beutefisch sich nun plötzlich bewegt, beginnt der Wels hektisch in dieser Richtung zu suchen. Berührt eine Bartel sein Ziel, verweilt er für einen winzigen Moment. Dann folgt das Aufreißen des Mauls und der Fisch wird eingesaugt.

    Interessant war, dass tote Fische nur ungern gefressen wurden. Wenn man diese toten Fische mit der Hand bewegte, wurden sie genommen und oft wieder ausgespieen. Nach einigenTagen des Reifens wurden sie aber dann gefressen. Regenwürmer, Störfutter aber auch Katzen- und Hundefutter wurden aber sehr gerne und immer genommen. Ich bekam die Fische im Oktober, es waren die kleinsten Fische des Besatzes. Der Besatz stammte aus einer Karpfenzucht und nicht aus Aquakultur. Mitte Dezember waren die 10 cm kleinen Fische auf knapp unter 40 cm abgewachsen. Alle 4 Welse hatten feste Plätze ausgebildet, die durch Rammen und Bisse verteidigt wurden. Eine Schädigung untereinander war aber nicht zu beobachten, so dass sie bis zum Frühling bei Magerkost zusammenblieben.

    Gedanken zur Hege und Besatz:

    • Wer diesen Fisch besetzen möchte, beachte die Fischereigesetze der Bundesländer.

      Wo es aber erlaubt ist, sollte das sehr genau überlegt werden. Einmal besetzt ist er nicht mehr in den Griff zu bekommen. Man könnte auch schreiben, dass ein einmaliger Besatz oft ausreicht, um diesen Fisch einzubürgern. Das ist nur möglich, wenn Welse eine Nische im Nahrungsnetz besetzen, die andere Arten schlecht oder nicht nutzen. Ein Besatz sollte aber nicht mit Fischen aus der Aquakultur stattfinden, diese Fische sind oft nicht mehr in der Lage, sich an Naturnahrung zu gewöhnen. Ferner eignen sich Welse nur, wenn die Gewässer extensiv genutzt werden, da sonst die teuren Besatzfische gefressen werden.

    • Der Wels kann helfen, Überbestand an Weißfischen zu bekämpfen und reduziert auch überaltete Bestände z.B der Brachsen, die kein weiterer Räuber sonst nutzt. Ausrotten werden Welse Ihre Futterfische aber nicht, da weite Gebiete Europas sonst quasi fischfrei sein müssten. Weiter nutzt der Wels Aas, für uns nicht appetitlich, aber für die Gewässerhygiene sehr gut.

    • Ob der Wels in unsere Gewässer gehört, sei dahingestellt, er ist aber nun einmal da. Es gibt Hinweise (Knochenfunde), dass Welse und weitere Arten bei uns schon einmal heimisch waren. Vor der Eiszeit! (Da gibt es Gen-Untersuchungen zu)
    • Bitte, so nicht!
      Welse (Fremdart) in Spanien haben dort geholfen, mit dem Verbutten der Karpfen (Fremdart) Schluss zu machen. Leider blieb der Schwarzbarsch (Fremdart) da etwas auf der Strecke. Später ausgesetzte Zander (Fremdart) breiteten sich aber trotz der Welse explosionsartg aus. Wasservögel habe ich dort nicht gesehen und einige endemische Arten sind bereits verschwunden.


    Schutz der Welse:

    Einige Bundesländer haben gesetzliche Regelungen wie Mindestmaß und Schonzeiten, andere Bundesländer versuchen der Plage Wels Herr zu werden. In der Laichzeit wird nichts oder nur wenig gefressen, Schutz vor Anglern benötigt der Wels also wohl nicht. Da der Wels Laichwanderungen stromauf unternimmt, wird er oft mit besonders großen Reusen gefischt. Diese werden in den Flüssen, oft in der Nahe von Laichgelegenheiten, sehr erfolgreich gestellt.
    Den besten Schutz erhalten Laichfische aber dadurch, dass sehr große Welse sich wegen des hohen Fettgehaltes und Ihrer Größe nur schlecht vermarkten lassen.
    Geändert von Thomas (02.02.11 um 14:25 Uhr)

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